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Sprossenwand - Magazin im DTB

Stück für Stück zur Choreografie

13.06.2017 15:18

„Ihr müsst immer überlegen, was eine Bewegung ausdrückt, wenn ihr sie macht. Wenn ihr die Hand so neben den Mund haltet, sieht es so aus, als würdet ihr flüstern. Macht das nochmal und streckt den Arm dabei nach vorne oben“, bittet Bernd Meier-Fröhlich. Er ist Choreograf und hat gerade in der Choreografie-Werkstatt die Jazz Dance-Gruppe Menicellis von der Ski-Zunft Marl zu Gast. Sie hatten sich angemeldet, um ihre Show einem Experten zu präsentieren und sie anschließend gemeinsam zu analysieren.

Stück für Stück wird die Vorführung dafür durchgegangen, einzelne Sequenzen wiederholt und anschließend mit möglichen Verbesserungen geübt. „Leider haben wir nur eine Stunde, wir können nicht alles anschauen“, bedauert der Profi.

Einige seiner Verbesserungsvorschläge erscheinen dem ungeübten Zuschauer zunächst unwichtig. Sobald die Sequenz jedoch mit Musik und im Kontext gezeigt wird, erkennt auch der Laie die verblüffende Wirkung von kleinsten Veränderungen: Zuvor waren bei einer Bewegung am Boden einige der Mädels von anderen verdeckt worden. Nachdem sie sich bei den vorderen Tänzerinnen aufstützten, wie Bernd Meier-Fröhlich es vorgeschlagen hatte, waren alle zu sehen und die Pose bediente auch die Vertikale. Nach einigen „Trockenübungen“ ohne Musik wurde rasch die richtige Stelle der Musik herausgesucht und der veränderte Abschnitt zusammengefügt vorgeführt. Die Zuschauer klatschen spontan vor Begeisterung über die Optimierung. Zum Abschluss des kurzen, aber für die Tänzerinnen intensiven Trainings zeigten sie nochmals die gesamte Vorführung, natürlich sämtliche Verbesserungsvorschläge eingearbeitet. Das Gesamtergebnis verzückte das Publikum.