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WM-Mitteldistanz auf Platz 21

07.07.2017 14:45

In einem technisch hochgradig fordernden WM-Rennen lief Susen Lösch (USV Jena) einmal mehr in die Top 25. Arntraut Götsch (USV Jena) erzielte als zweite deutsche Dame in Estland erneut keine Wertung. Bjarne Friedrichs (MTV Seesen) kam als einziger deutscher Starter zur Mitteldistanz nicht in die Top 40. Bei den Herren gewann der Franzose Thierry Geourgiou sein letztes WM-Einzelrennen. Tove Alexandersson (Schweden) verteidigte ihren Titel mit klarem Vorsprung.

Ähnlich wie über die Langdistanz zuvor gelang Susen Lösch auf den Punkt der konzentrierte und sichere Lauf, der im Gesamtklassement den 21. Rang bedeutete. Nachdem die Jenaer Orientierungsläuferin zu Beginn von der nach ihr gestarteten Russin aufgelaufen wurde, konnte sie sich nach dem Sichtposten und der zweiten Hälfte der Bahn wieder absetzen und zum Ende des Rennens noch mehrere vor ihr gestartete Läuferinnen passieren. Mit einigem Abstand hatte zuvor Arntraut Götsch ihren Wettkampf und die WM frustriert beendet. Im zweiten Teil der Bahn lief die Wahlnorwegerin versehentlich einen Herrenposten an und stellte dies erst im Ziel fest. Folglich wurde Sie disqualifiziert.
 
Bjarne Friedrichs analysierte einen durchwachsenen WM-Lauf. Gleich auf dem Weg zum zweiten Kontrollpunkt unterlief dem Seesener Orientierungsläufer ein Fehler. Kurz vor der Sichtstrecke kam es dann zum Zusammenschluss mit einer Tram von nach ihm gestarteten Läufern. Im letzten Drittel der Bahn war die Geschwindigkeit dieser allerdings zu hoch, so dass die Strecke zum Ziel dann wieder alleine absolviert wurde. Im Gesamtklassement erreichte der studierte Geowissenschaftler den 48. Rang.

Der mit inzwischen 8 Titeln hochdekorierte König der Mitteldistanz Thierry Gueorgiou hatte schon im Vorfeld angekündigt, dass an diesem Tag sein letztes Einzelrennen im Rahmen einer WM sein wird. Weiter beschrieb er im Vorfeld die Anforderungen im Waldgebiet mit einem sehr intuitiven Orientieren, bei dem man wie beim Nacht-OL zielgerichtet mittels Kompass die Richtung halten müsste.
 
Beim letzten Einzelauftritt im Rahmen einer WM zeigte Thierry Geourgiou das gewohnt souveräne Auftreten über „seine“ Mitteldistanz. Nachdem sich der Franzose in den letzten Jahren auf die lange Strecke konzentriert hatte, bewies der 38-jährige Ausnahmeläufer einmal mehr seine Fähigkeiten auf dieser Distanz. Das Podest ergänzten Fabian Hertner (Schweiz) und Oleksandr Kratov (Ukraine).
 
Bei den Damen ließ Tove Alexandersson von Anfang an keinerlei Zweifel darüber aufkommen, dass Sie aktuell die beste Orientierungsläuferin der Welt ist und gewann mit mehr als zwei Minuten Vorsprung. Nach mehreren Jahren Abstinenz aufgrund von Übertraining und Verletzungen lief Marianne Andersen (Norwegen) in alter Stärke auf den Silberrang. Die Bronzemedaille sicherte sich Venla Harju (Finnland).
 
Daniel Härtelt

Weitere Informationen zur OL-WM finden Sie auf der Website der Weltmeisterschaften

Ergebnisse

Damen (5,1 km; 185 Hm; 21 Posten)

1.T. AlexanderssonSchweden32:34 min
2.M. AndersenNorwegen34:44 min
3.V. HarjuFinnland36:44 min
21.S. LöschDeutschland41:44 min
A. GötschDeutschlandDisqualifiziert

Herren (6,0 km; 225 Hm; 24 Posten)

1.T. GueorgiouFrankreich33:12 min
2.F. HertnerSchweiz33:37 min
3.O. KratovUkraine33:42 min
48.B. FriedrichsDeutschland43:24 min