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Sprossenwand - Magazin im DTB

Turnfest 2017 – mehr als ein Event

05.07.2017 13:53

Große Zufriedenheit herrscht beim Deutschen Turner-Bund und seinem Präsidenten Dr. Alfons Hölzl bei der Nachlese zum Internationalen Deutschen Turnfest 2017 in Berlin. Mit einigen Tagen Abstand ist es die Freude und Erleichterung, die überwiegt, dass dieses große Ereignis ohne gravierende Störung und zudem sehr erfolgreich verlaufen ist.

Besonders angetan ist man aber von der öffentlichen Wahrnehmung des Turnfestes. Beispielhaft zitiert er die Bilanz der Turnfestwoche im Berliner „Tagesspiegel“ in seiner Ausgabe vom 10. Juni: „In Zeiten, in denen der Eventcharakter von sportlichen Großveranstaltungen überhandnimmt, ist das Turnfest ein unschlagbares Konzept.“ In Abgrenzung zu anderen Veranstaltungen des Sports wird hervorgehoben, dass für die Stimmung beim Turnfest keine Besucher, sondern Teilnehmerinnen und Teilnehmer sorgen.

Hambüchen, Merkel und Hölzl (v.l.)80.000 Turnerinnen und Turner feierten in Berlin sich selbst und ihre Zugehörigkeit zur Turnbewegung. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel genoss diese besondere Turnfest-Atmosphäre bei ihrem Besuch der Stadiongala. Zuvor hatte sie in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft „Turnen als Volkssport“ und das „Turnfest als Volksbewegung“ gewürdigt.

„Für uns als Turnerinnen und Turner ist die nahtlose Verbindung von hochkarätigem Spitzensport und einem vielfältigen Wettkampf- sowie dem gesundheitsorientierten Bewegungsangebot von Turnen und Gymnastik bei einem Turnfest eine Selbstverständlichkeit. Insofern freut es uns, dass dies nun auch außen so wahrgenommen wurde“, so der DTB-Präsident.

Eröffnungsfeier am Brandenburger TorBereits im offiziellen Festakt zur Eröffnung des Turnfestes hatte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries angesichts der über 200-jährigen Geschichte der Turnbewegung das Spannungsfeld von Traditionspflege und Modernisierung in der Turnbewegung beleuchtet. Sie attestierte dem Turner-Bund, dass angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen für die Turnbewegung Veränderungen eine Selbstverständlichkeit seien und zur Vielfalt im Turnen beitragen. Daher sei das Motto des Turnfestes „Wie bunt ist das denn!“ passend gewählt. 

Mit der Vielfalt des Turnfestprogramms und insbesondere dem umfangreichen Angebot der Turnfestakademie ist es nach Auffassung des DTB-Präsidenten in Berlin ebenfalls nachhaltig gelungen, die Turnbewegung als Motor für eine zeitgemäße und bedarfsgerechte Angebotsentwicklung in den Turn- und Sportvereinen zu positionieren.

Yoga vor dem ReichtagAls weiteren Aspekt hebt Hölzl das Turnfest als ein passendes Konzept bei der Nutzung von sportlichen Großereignissen zum Wohle der Gesellschaft hervor. Dies wurde zuletzt bei den gescheiterten Bemühungen zur Bewerbung um Olympische Spiele öffentlich in Frage gestellt. „Berlin hat beispielhaft gezeigt, wie sich ein solches Konzept entwickeln lässt“, urteilt der DTB-Präsident. Neben der Möglichkeit der aktiven Anteilnahme mit dem Tagesticket auf dem Festgelände gab es in Berlin ein besonderes Programm. Die Senatsverwaltung der Hauptstadt hat sich mit dem organisierten Sport in Berlin zusammen getan und unter dem Motto „Berlin turnt bunt“, „Kiez aktiv“ sowie „Schule aktiv“ ein umfassendes Bewegungsprogramm für die ganze Bevölkerung angeboten, das sehr gut angenommen wurde.

Insgesamt sieht Hölzl das Turnfest weiterhin als zukunftsfähiges Konzept für eine sportliche Großveranstaltung, das jeder Region in Deutschland mit einer passenden Infrastruktur gut zu Gesicht steht und in hohem Maße das bürgerschaftliche Engagement in der Gesellschaft herausstellt. Insofern ist ein Turnfest mehr als nur ein Event!