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Sprossenwand - Magazin im DTB

Schwitzen für das Comeback

16.02.2011 15:33

Fabian Hambüchen und Anja Brinker kämpfen sich nach ihrer Achillessehnenverletzung mit großer Disziplin wieder zurück auf die Turn-Bühne. Seit dieser Woche trainiert Hambüchen erstmals wieder in der Turnhalle - hochmotiviert, das Ziel immer vor Augen.

Hambüchen und Brinker arbeiten hart am Comeback

Die Verletzung, die sich der 23-Jährige am 15. Januar zugezogen hatte, war schwerwiegend: Beim Training im heimischen Wetzlar war bei einem Salto seine Achillessehne des linken Fußes gerissen. Nur zwei Tage später stand die Operation an. Mit Teamkollegin Anja Brinker erhielt der Wetzlarer nur acht Tage später eine Leidensgenossin. Die Turnerin von der TS Großburgwedel zog sich bei einem Showauftritt dieselbe Verletzung zu und musste ebenfalls operiert werden.

Umfangreiches Aufbauprogramm

Nun steht für beide der Weg zum Comeback an und der ist schweißtreibend und erfordert viel Geduld. Von 09.00 bis 17:00 Uhr absolviert Hambüchen an fünf Tagen in der Woche in der Sportklinik Bad Nauheim sein Aufbauprogramm. Krafttraining für den gesamten Körper sowie eine spezielle Reha für den Fuß stehen dabei auf dem Plan. Um so mehr freut sich der Mehrkampfeuropameister über die Fortschritte, die er bereits gemacht hat. „Der Heilungsprozess läuft super. Ich kann mittlerweile wieder ohne Krücken gehen“, sagt Hambüchen, der durch einen sogenannten Vacoped-Schuh nun deutlich mobiler ist. Dies ist ein spezieller Kunststoffschuh, den auch Anja Brinker vor kurzem erhielt und Dank dessen auch sie nun wieder anfangen kann, ohne Gehhilfe zu laufen.

Seit dieser Woche geht es für den Wetzlarer Hambüchen ein weiteres Stück vorwärts, in dem auf sechs Monate geschätzten Genesungsprozess. Der Mehrkampfeuropameister kann in „seiner“ Turnhalle in Wetzlar erstmals wieder die Turn-Geräte in Angriff nehmen, an denen er in den letzten Jahren regelmäßig die Fans zu begeistern wusste. Lediglich an Boden- und Sprungtraining ist aufgrund der hohen Belastungen noch nicht zu denken. „Es geht es in erster Linie darum, dass ich in den die turnspezifischen Dingen wieder fit werde. Ich mache zunächst drei Mal in der Woche Grundlagentraining und Akkrobatik-Übungen. Das soll dann nach und nach aufgestockt werden“, erklärt Hambüchen.

Hambüchen will stärker denn je sein

Auch sein oft bewiesenes Kämpferherz hat der Reckspezialist durch seine mehreren Verletzungen in der Vergangenheit, wie dem Bänderriss  am Fuß (2009) oder der Kapselverletzung am Finger (2008), nicht verloren. „Ich bin weiterhin sehr motiviert und optimistisch, so schnell wie möglich wieder fit zu sein und stärker denn je zurückzukommen“, so der Wetzlarer, für den die geplatzte Teilnahme an der Turn-EM im April in Berlin kein Grund ist, Trübsal zu blasen. Stattdessen richtet er den Blick lieber nach vorne: „Das große Ziel heißt Olympia 2012 und ist noch immer in meinen Kopf und dafür gebe ich alles“, so Hambüchen.