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Rhönrad: Ines Meurer hört auf

30.10.2013 06:47

Ines Meurer wird nicht mehr als Bundestrainerin kandidieren. Sie gibt die Hauptverantwortung ab und unterstützt die deutschen Sportler zukünftig aus der zweiten Reihe. Persönliche und berufliche Gründe haben sie zu diesem Schritt bewogen. Dabei kann sie auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken.

Seit sieben Jahren ist Ines Meurer als Beauftragte für Leistungssport im Technischen Komitee Rhönradturnen im Deutschen Turner-Bund aktiv. Als „gute Seele“ des deutschen Rhönrad-Spitzensportes hat sie das deutsche Team zu zahlreichen WM-Titeln, dutzenden WM-Medaillen und erfolgreichen Titelverteidigungen bei Team World Cups geführt. Als Bundestrainerin stand sie den deutschen Sportlern bei internationalen Wettkämpfen bei: beim Training, beim Einturnen, während des Wettkampfes und zu (fast) jeder Tages- und Nachtzeit.

Zuletzt war sie im Juli zu den Weltmeisterschaften in Chicago in den USA bei denen sie gemeinsam mit ihren Kollegen Achus Emeis und Katja Homeyer die deutschen Rhönradturner und Mono Wheeler bei ihrem Wettkampf unterstützte.

Die sportliche Rhönradkarriere von Ines begann im Jahr 1978. Vom Kunstturnen wechselte sie damals zur Rhönradabteilung beim TC 72 Leverkusen. Das Erlernen der Übungen fiel ihr nicht schwer, sodass sie ihren Mitstreitern schon früh attestierte und die ersten Trainerfertigkeiten sammelte. Offiziell mit 18 Jahren wechselte Ines dann in das Trainerteam beim Schlebuscher TV. Später leitete sie die Trainingseinheiten beim TSV Bayer 04 Leverkusen, wo sie noch heute vier Mal in der Woche beim Training in der Halle steht.

Befragt man Ines nach ihren größten sportlichen Erfolgen, dann nennt sie nur Titel die andere Sportler gewonnen haben. Den WM-Titel mit der Mannschaft 2009 in Baar beispielsweise, als Ines das deutsche Team als Bundestrainerin zur Gold-Medaille führte. Die Weltmeisterschaften 2009 waren gleichwohl einer dieser besonderen Momente in dem Ines’ Besonnenheit und das Herzblut für das Rhönradturnen zu Tage kam.

Zwei Jahre zuvor war es Achus Emeis – mittlerweile Trainerkollege – der bleibenden Eindruck in den Rhönrad-Erinnerungen von Ines hinterließ: Achus gewann bei der WM 2007 in Salzburg den WM-Titel in der Musikkür. Die Kür hätte aber auch Ines turnen können, sie kannte jede Bewegung, jede Gestik und Mimik ihres damaligen Schützlings. Mit diesem Einsatz und dieser Unterstützungskraft von der Seitenlinie konnte Ines viele weitere Weltmeister direkt nach der Übung in den Arm nehmen. Zum Zeitpunkt des Abgangs wusste Ines meist schon genau, ob es für Gold gereicht hat.

Zur Bundestagung Rhönradturnen Anfang November 2013 in Frankfurt wird Ines nicht erneut für die Position der Beauftragten für Leistungssport kandidieren. Dort haben dann die Landesfachwarte die Wahl über Ines Nachfolger. Dem möchte sie noch mitgeben: „Es geht immer um die Sportler – Die stehen immer im Vordergrund.“