OL-Weltcupfinale in der Schweiz
Bei den letzten beiden Weltcuprennen der Saison (15. und 16. Oktober) konnten die schweizer Gastgeber nochmals richtig auftrumpfen. Insgesamt gingen drei von vier Tagessiege an die Eidgenossen. Die deutschen Starter sammelten wertvolle Erfahrungen in und rund um Aarau.
Den Weltcuplauf über die Langdistanz südlich von Aarau gewannen am Samstag die Schweizer Judith Wyder und Matthias Kyburz. In einem physisch stark fordernden Rennen kamen viele Läufer gezeichnet aus dem Wettkampfgelände. So mussten sich die Teilnehmer auf mehreren Schlaufen durch teilweise sehr schweres Geläuf kämpfen. Das Podest komplettierten bei den Damen Sabine Hauswirth (Schweiz) und Tove Alexandersson (Schweden). Im Herrenrennen lief der norwegische Weltmeister Olav Lundaness vor Landsmann Carl Godager Kaas auf den zweiten Rang.
Beim Interview im Zielgelände brachte es der Deutsche Meister Philipp Müller (Post SV Dresden) als 58. und bestplatzierte Deutscher auf den Punkt: „Die Saison war sehr lang. Jetzt bin ich physisch und mental einfach platt“. Ähnlich wie Patricia Nieke (USV TU Dresden) war der Dresdner Orientierungsläufer auf nationaler Ebene stark in das Jahr 2016 gestartet und hatte auch international viele Rennen bestritten. Beim Weltcuplauf über die Langdistanz waren dann nicht mehr die notwendigen Körner vorhanden, um nochmals anzugreifen und das erhoffte Achtungszeichen im Jahr 2016 zu setzen.
Beim letzten Weltcuprennen in diesem Jahr standen am Sonntagnachmittag Judith Wyder (Schweiz) und Jonas Leandersson (Schweden) ganz oben auf dem Podest. In einem abwechslungsreichen Sprintrennen jubelten zahlreiche Zuschauer im schweizerischen Aarau den besten Orientierungsläufern der Welt zu.
Die deutschen Teilnehmer kamen allerdings nur bedingt in den Genuss der Anfeuerungen tausender Schaulustiger. Im Vorfeld der im Fernsehen übertragenen Läufe des A-Finals starteten Patricia Nieke (USV TU Dresden) sowie Immanuel Berger (Gundelfinger TS) und Florian Pasda (USV Jena) im B-Finale und sammelten dort wertvolle Erfahrungen.
Mit der ganzen Routine eines Weltklassesprinters gewann Jonas Leandersson vor Matthias Kyburz und Martin Hubmann (beide Schweiz) das Herrenrennen. Der Sieg im Gesamtklassement ging an Matthias Kyburz. Judith Wyder übernahm im kniffligen Damenrennen von Anfang an die Führung. Im abwechslungsreichen Wettkmapf quer durch die Altstadt mit Parkabschnitten gewann die Schweizerin vor der Dänin Maja Alm und der Schwedin Tove Alexandersson. Mit diesem Resultat gelang es Judith Wyder zwar die dänische Sprintweltmeisterin auf heimischen Boden zu distanzieren, über den Sieg im Gesamtweltcup konnte trotzdem Tove Alexandersson jubeln.
Mit einem technischen Großaufgebot wurden die letzten Weltcuprennen der Saison 2016 im Schweizer Fernsehen übertragen. Auch die Tageszeitungen berichteten umfangreich über die besten Orientierungsläufer der Welt.
Daniel Härtelt
Ergebnisse
Langdistanz, 15. Oktober
Damen
1. J. Wyder Schweiz 1:13:14
2. S. Hauswirth Schweiz 1:15:16
3. T. Alexandersson Schweden 1:15:57
53. P. Nieke Deutschland 1:46:07
Herren
1. M. Kyburz Schweiz 1:24:47
2. O. Lundanes Norwegen 1:25:08
3. C. G. Kaas Norwegen 1:26:49
58. P. Müller Deutschland 1:51:27
61. I. Berger Deutschland 1:54:54
63. F. Pasda Deutschland 2:08:41
Sprint, 16. Oktober
Damen
1. J. Wyder Schweiz 14:37 min
2. M. Alm Dänemark 15:08 min
3. T. Alexandersson Schweden 15:09 min
Herren
1. J. Leandersson Schweden 14:12 min
2. M. Kyburz Schweiz 14:32 min
3. M. Hubmann Schweiz 14:36 min
Gesamtweltcup
Damen
1. T. Alexandersson Schweden 660 Punkte
2. J. Wyder Schweiz 627 Punkte
3. M. Alm Dänemark 460 Punkte
64. S. Lösch Deutschland 30 Punkte
Herren
1. M. Kyburz Schweiz 734 Punkte
2. D. Hubmann Schweiz 427 Punkte
3. O. Lundanes Norwegen 380 Punkte
122. B. Friedrichs Deutschland 2 Punkte
122. M. Goericke Deutschland 2 Punkte
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