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Sprossenwand - Magazin im DTB

Lukas Dauser im Interview

27.12.2017 09:00

Lukas Dauser (TSV Unterhaching) wurde im April Vize-Europameister am Barren. Zwei Monate später sicherte er sich den Mehrkampftitel bei den Deutschen Meisterschaften. Im Ringefinale verletzte er sich beim Abgang am vorderen Kreuzband und am Außenmeniskus. Statt dem normalen Trainingsalltag und mehreren Wettkämpfen standen 2017 für den 24-Jährigen zwei Operationen und viele Reha-Einheiten an. Zum Ende des Jahres erzählt Lukas Dauser im Interview von seiner Zeit in der Reha, einem Turnduell gegen 11-jährige Zwillinge, dem Weihnachtsessen mit seiner Familie und seinen Zielen für 2018.

Lukas, wie hast du das Turnfest in Berlin erlebt?
Lukas Dauser: Die ersten Tage konnte ich voll miterleben, habe den Mehrkampf turnen können und bin dort Deutscher Meister geworden. Das war natürlich super. Die Stadiongala am Tag danach habe ich auch in vollen Zügen genossen. Es war ein einmaliges Erlebnis für alle, die dabei waren. Am Tag danach habe ich mich leider im Ringefinale verletzt. Im Endeffekt habe ich ab da nicht mehr viel erlebt, da es nur noch darum ging, mein Knie möglichst wenig zu belasten. Trotzdem war das Turnfest ein großartiges Event.

Wie sah die Zeit nach deiner Verletzung für dich aus?
Lukas Dauser: Die ersten Wochen nach der Operation waren hart. Ich durfte nicht auftreten und das Knie nicht bewegen. Danach wurde es ein bisschen besser, habe mit dem Reha-Training begonnen und bin viel in der Physio-Praxis gewesen. Ich habe einfach versucht, meinen Alltag so gut es ging zu bewältigen. Im Oktober wurde ich dann ein weiteres Mal operiert.

Und dann ging es langsam bergauf?

Lukas Dauser: Ja, ich bin mittlerweile wieder im Training und kann an vier Geräten trainieren. Sprünge und Abgänge gehen noch nicht, aber ich hoffe, dass ich Anfang nächsten Jahres damit anfangen kann.

Einen kleinen Wettkampf hast du kürzlich bereits gemeistert.
Lukas Dauser: Fabian Hambüchen hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, mit ihm gemeinsam bei ‚Klein gegen Groß‘ im Doppelschwung-Duell gegen zwei 11-jährige Zwillinge anzutreten. Das war ein lustiger Tag und hat echt Spaß gemacht. Leider haben wir es am Ende nicht ganz geschafft, Lara und Jule zu besiegen.

Ist eine Niederlage gegen zwei 11-jährige Mädels besonders hart?
Lukas Dauser: (lacht) Wir haben es schon ernst genommen und wollten natürlich gewinnen, aber die zwei waren einfach super und hatten am Ende vielleicht auch bessere Voraussetzungen als wir, sind kleiner und können sich schneller um die Reckstange schwingen. Aber der Spaß stand hierbei auf jeden Fall im Vordergrund.

Feiern konntest du hingegen die Auszeichnung ‚Turner des Jahres 2017‘. Was bedeutet dir dieser Titel?
Lukas Dauser: Es ist eine große Ehre für mich, dass ich diese Auszeichnung bekommen habe. Das erste Halbjahr lief echt super, aber die zweite Hälfte hat turnerisch für mich nicht stattgefunden. Da ist so ein Titel eine große Motivation für 2018.

Jetzt steht mit Weihnachten erste einmal eine etwas ruhigere Zeit an. Wie verbringst du die Feiertage?
Lukas Dauser: Ich bin Weihnachten immer bei meiner Familie zu Hause. Dort feiern wir Heilig Abend im kleinen Kreis. Am nächsten Tag gibt es dann ein großes Familienessen mit Oma, Opa, Tanten, Onkels, Cousinen, Cousins. Einen Tag später feiere ich dann noch mit meiner Freundin in Berlin. Über Silvester bin ich in Österreich und am 3. Januar geht dann das Training wieder los.

Was sind deine Ziele für 2018?
Lukas Dauser: In erster Linie möchte ich wieder wieder alles Turnen können also auch Boden und Sprung. Ansonsten liegt mein Fokus auf der WM im Oktober. Bis dahin ist noch viel Zeit und ich denke, das spielt mir ganz gut in die Karten, sodass ich bis dahin wieder fit bin.