Hambüchen dominiert WM-Quali

Als Favorit war in der Schöneberger Sporthalle der Olympiazweite Hambüchen in das Rennen gegangen und wurde seiner Rolle mehr als gerecht. Mit einem sauberen Wettkampf und lediglich einem Absteiger am Pauschenpferd turnte er sein zuvor angekündigtes neues Programm durch. 

„Ich bin rundum zufrieden, vor allem mit Barren und Reck. Wir haben noch drei Wochen bis zur WM, in der Zeit kann noch einiges verfestigt werden. Ich denke wir liegen gut im Zeitplan“, sagte Hambüchen. Cheftrainer Andreas Hirsch stimmte dem zu und sah in Hambüchens Reckübung eine Medaillenchance für die WM. Der Berliner Coach forderte nun jedoch die anderen Turner. „Die guten Leistungen von Fabian sollen flankiert werden von noch nachzuweisenden Leistungen anderer Athleten“, formulierte er. Bereits am Montagnachmittag sollen die fünf bis sechs Turner für die WM benannt werden.

Der Wettkampfverlauf: Am Sprungtisch konnte  Matthias Fahrig einmal mehr seine Klasse demonstrieren. Der Hallenser zeigte als Einziger zwei Sprünge und glänzte sowohl mit dem Roche (15,000), als auch Kasamtsu (14,850). Hambüchen hingegen musste bei seinem Yurchenko bei der Landung links von der Matte treten. Teamkollege Philip Sorrer stürzte sogar und zog sich eine leichte Blessur am Fuß zu.

Für großen Applaus sorgte Thomas Taranu, der an den Ringen mit starken Kraftteilen den Tagesbestwert mit 14,850 Punkten erzielte und damit noch 0,1 Punkte über Fabian Hambüchen lag.

Am Barren turnte dann Andreas Toba aus Hannover solide und mit neuem Flugteil (13,850). Eine ganze Klasse besser war jedoch Fabian Hambüchen. Mit einer bärenstarken Übung, tollem Abgang und 15,300 Punkten war er klar der beste Athlet an diesem Tag zwischen den Holmen. Pechvogel war erneut Philip Sorrer, der einmal absteigen musste und sich während der Übung an der Hand verletzte. Frustriert zog der Berliner humpelnd und mit schmerzendem Handgelenk vom Gerät. Da half auch die aufmunternde Unterstützung der Fans nur noch wenig.

Reck mit viel Spannung
Dann das Reck: Andreas Toba musste bei seiner spektakulären Übung beim Kovacs-Salto leider absteigen. Im zweiten Versuch klappte es und auch der in Kombination geturnte Kolman gelang ihm (14,850).

Dann kam der mit Spannung erwartete Auftritt Hambüchens: Es wurde eine super Übung – Pineda, Kolman, Katchev und Winkler-Salto waren seine Flugteile. Die Halle tobte und mit 16,350 Punkten bekam er eine Weltklassewertung. Die Konkurrenten an diesem Gerät hießen Jursch und Bretschneider. Der Cottbuser Jursch zeigte eine schöne Übung, hatte aber zwischenzeitlich einen Hänger, daher kam der Deutsche Meister an der Stange nur auf 13,750 Punkten.
Teamkollege Bretschneider hingegen turnte mit viel Dynamik und absolvierte die beiden schwierigen Flugteile Pineda und Kolman ohne Probleme. 15,000 Punkte ließen ihn zum Jubelschrei ausbrechen. Pech hatte zuvor Brian Gladow gehabt, der beim Kolman gleich zwei Mal die Stange nicht greifen konnte und abstieg.

Am vorletzten Gerät Boden hatte Toba Standprobleme und landete auf dem Hosenboden, Hambüchen zeigte sich auch hier stark und recht sicher (14,250). Matthias Fahrig als Spezialist wollte auf der Fläche seine WM-Chance wahren und zeigte ein schwieriges Programm. Leider hatte auch der Hallenser Standprobleme und saß beim Doppelsalto vorwärts auf der Bodenfläche (13,500).

Am Schlussgerät Pauschenpferd musste dann auch Hambüchen einmal absteigen. Seine Teamkollegen Sorrer, Jursch und Toba zogen nach – eine eher durchwachsene Bilanz an diesem Gerät. Lediglich Daniel Weinert machte seine Sache mit 14,250 Punkten gut.

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