Hambüchen bereits in Olympia-Form
Der Finaltag bei den nationalen Ausscheidungen im Gerätturnen in Chemnitz war geprägt durch sehr gute Leistungen der Frauen und Männer. DTB-Aushängeschild Fabian Hambüchen (TSV Wetzlar-Niedergirmes) holte in seinen sechs Finals vier Titel. Sprung-Europameisterin Oksana Chusovitina (Turnteam Toyota Köln) schonte sich am heutigen Tag und legt ihre ganze Konzentration auf die Olympia-Vorbereitung.
Die 25-jährige Katja Abel (SC Berlin) überzeugte in der Richard-Hartmann-Halle mit zwei ersten Plätzen. Am Schwebebalken steigerte sich die Berlinerin zur Qualifikation deutlich und holte mit 14.350 Punkten (AW 6.0) den Titel. Vor Kim Bui (TSG Tübingen, 14.700 Pkt.) und Marie-Sophie Hindermann (14.400 Pkt.) erreichte Abel am Stufenbarren zum zweiten Mal den Platz eins. Im sehr spannenden Bodenfinale gewann die frisch gebackene Abiturientin Bui die Goldmedaille mit 14.650 Punkten (AW 5.8) vor Abel (14.600 Pkt.) und Lokal-Madatorin Joeline Möbius (TuS Chemnitz-Altendorf, 14.550 Pkt.). Am Sprung konnte sich die 19-jährige Kim Bui (14.050 Pkt.) nochmals gegenüber Katja Abel (13.925 Pkt.) durchsetzen. Die Chemnitzerin Julia Hänel (TuS Chemnitz-Altendorf, 13.775 Pkt.) sicherte sich die Bronzemedaille.
Daria Bijak (Turnteam Toyota Köln) verzichtete wie Chusovitina auf die Teilnahme an den Gerätfinals, um ihre Knieverletzung aus Berlin vollständig aus zu kurieren. Die 17-jährige Hindermann (TSG Tübingen) hatte sich für drei Geräte qualifiziert, konnte aber aufgrund einer Verletzung am Knie nur das Stufenbarren-Finale turnen.
Andergassen erneut Meister an den Ringen
Nach überstandener Schulterverletzung erreichte der Stuttgarter Thomas Andergassen (KTV Stuttgart) zwei Deutsche Meistertitel. Am Pauschenpferd gewann der 28-Jährige mit einer guten Übung (14.950 Pkt.) vor Eugen Spiridonov (14.700 Pkt., TV Bous) und Robert Juckel (14.625 Pkt., SC Cottbus). Einen weiteren ersten Platz erzielte Andergassen an den Ringen mit einer Punktzahl von 15.450 (AW 6.6) womit er seinen Titel vom Vorjahr verteidigen konnte.
Hambüchen wird vierfacher Deutscher Meister
Den glanzvollen Abschluss der Deutschen Titelkämpfe in Sachsen bildete die Vorstellung von Fabian Hambüchen am Königsgerät Reck. Beeindruckend turnte der Reck-Weltmeister seine Übungsteile mit einem Ausgangswert von 7,1 zum Titel (16.075 Pkt.). Die Plätze zwei und drei gingen an Robert Weber (15.275 Pkt., TSV Ehmen) und Wladimir Klimenko (14.150 Pkt., SV Niederwörresbach). Bereits zuvor überzeugte der Wetzlarer an den Geräten Boden (15.850 Pkt., AW 6,5), Sprung (15.938 Pkt.) sowie am Barren mit hervorragenden 15.925 Punkten (AW 6,9). Hambüchen war damit der erfolgreichste Turner bei den Deutschen Meisterschaften, insgesamt sammelte der 20-Jährige fünf Titel und einem dritten Platz.
Erste Peking-Tickets vergeben
Genau zwei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking (08. bis 24. August) trafen die Cheftrainer eine erste Entscheidung bezüglich der Mannschaftszusammensetzung. Bei den Frauen gelten Oksana Chusovitina, Marie-Sophie Hindermann und Katja Abel als gesetzt. Die weiteren Turnerinnen werden am kommenden Dienstag dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gemeldet. Cheftrainer Andreas Hirsch vergab die ersten Tickets bei den Männern an Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen, Phillip Boy (SC Cottbus), Eugen Spiridonov und Marcel Nguyen (TSV Unterhaching 1910).
