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Sprossenwand - Magazin im DTB

Rhönradturnen

Erfolgreiche WM im Rhönradturnen

06.08.2024 07:58

24 Medaillen für die DTB-Delegation

Foto: Dirk Balkenohl

Bei den Weltmeisterschaften im Rhönradturnen in Almere (NED) konnten die deutschen Turner*innen beachtliche Erfolge feiern. Die Athlet*innen des Deutschen Turner-Bundes (DTB) beeindruckten mit 24 Medaillen und hervorragenden Darbietungen in einem stark besetzten internationalen Teilnehmendenfeld.

Bereits in der Mehrkampfqualifikation am Mittwoch (31.08.2024) dominierten die deutschen Turner*innen die Top 10. Emma Gerlitz präsentierte hier starke Leistungen, allerdings konnte sie in ihrer Paradedisziplin Spirale nicht ihr volles Potenzial abrufen. Auch wenn sie kein weiteres Finale erreichen konnte, hat sie gute Übungen für ihr erstes Jahr in dieser eng umkämpften Erwachsenenklasse gezeigt. Auch Enno Witsika konnte in der Qualifikation im Mehrkampf den neunten Platz erzielen und ist damit ebenfalls unter den Top 10 Juniorenturnern der Rhönradwelt. Alle anderen Senior*innen und Junior*innen konnten sich darüber freuen, mindestens ein WM-Finale erreicht zu haben.

Junior*innen zeigen ihre internationale Klasse

Bei den Juniorinnen dominierte die deutsche Mannschaft an vielen Stellen das Podium. Sophie Julius gewann die Goldmedaille im Mehrkampf mit einer Gesamtpunktzahl von 46,850 Punkten und zeigte damit ihre internationale Klasse. Im Sprung holte sie mit einem Strecksalto mit ganzer Drehung die Bronzemedaille mit 15,60 Punkten. Ihre Vereinskameradin aus Magdeburg, Frieda Wilke, sicherte sich ebenfalls einen Titel bei diesen Weltmeisterschaften: Sie wurde Junioren-Weltmeisterin in der Spirale mit 15,10 Punkten und gewannz zudem die Bronzemedaille im Geradeturnen mit 17,10 Punkten. Im Mehrkampf teilte sie sich den vierten Platz mit 43,600 Punkten mit Meret Stark aus der Schweiz. Johanna Calmano folgte im Mehrkampffinale auf einem starken sechsten Platz und konnte sich im Spiralefinale Platz fünf erturnen. Sie wird im nächsten Jahr in die Erwachsenenklasse aufsteigen und hier erneut angreifen. Annika Wasmuth gewann in einem stark umkämpften Finale im Geradeturnen der Juniorinnen Gold mit 17,20 Punkten. Im Sprungfinale der Juniorinnen holte Mia Schmidt Silber mit 16,05 Punkten.

Auch bei den Junioren erzielten die deutschen Turner hervorragende Ergebnisse. Bero Kalevi Schröter durfte sogar in allen vier Finals antreten und belegte den dritten Platz im Mehrkampf mit 41,050 Punkten. Im Geradefinale und Sprungfinale erturnte sich Bero Schröter den vierten Platz und im Spiralefinale landete er auf dem Position fünf mit 10,00 Punkten. Jamal Kiel war im Mehrkampffinale noch auf Platz vier, konnte im Geradefinale aber seine Klasse zeigen und wurde Vizeweltmeister der Junioren mit 16,35 Punkten. Nils Münster belegte in seinem WM-Debüt einen starken fünften Platz im Mehrkampf und sicherte sich im Finale der Spirale Bronze mit 10,80 Punkten. Auch Jonathan Jäger erreichte bei seinem ersten internationalen Auftritt ein Finale. Im Sprungfinale landete er auf Platz fünf.

Senioren

In der Seniorenklasse durfte Lea Gmeiner, Geradeweltmeisterin 2022 der Juniorinnen, ihre tollen Übungen auch im Mehrkampffinale zeigen und erturnte sich einen starken fünften Platz bei ihren ersten Weltmeisterschaften der Seniorinnen. Kira Homeyer holte mit einer beeindruckenden Punktzahl von 48,225 Gold. Homeyer, die ihre nationalen und internationalen Medaillen wohl kaum noch zählen kann, hatte 2022 bei den Weltmeisterschaften ausgesetzt und ist dieses Jahr umso stärker zurückgekommen. Auch im Musikkürfinale hieß es damit Gold für Deutschland und Gold für Kira Homeyer. Das Spiralefinale beendete sie auf Platz drei und sicherte sich damit Bronze. Ella Sophie Köhler gewann die Bronzemedaille im Mehrkampffinale. Mit einem Doppelsalto vorwärts sprang sie im Sprungfinale auf Platz zwei mit 16,45 Punkten und kann sich nun Vizeweltmeisterin nennen. Karina Peisker, Weltmeisterin 2022 im Mehrkampf und in der Musikkür, hatte bei diesen Weltmeisterschaften trotz guter Leistungen nicht so viel Glück. Obwohl sie in allen Finals vertreten war, reichte es leider nicht für eine Medaille: Im Mehrkampffinale wurde sie Sechste, im Musikkürfinale Fünfte, im Sprungfinale und Spiralefinale Vierte.

Johannes Stolper erkämpfte sich bei den Männern im Mehrkampf die Silbermedaille mit 46,450 Punkten. Eine Goldmedaille konnte er aber auch mit nach Hause nehmen: Mit 16,10 Punkten in der Spirale kürte er sich zum Weltmeister. Ein zweites Mal Silber gelang ihm mit seiner ausdrucksstarken Musikkür mit 17,025 Punkten. Nicolai Ruschmeyer belegte im Mehrkampf den sechsten Platz mit 40,750 Punkten, konnte sich aber in der Spirale über Silber mit einer Punktzahl von 14,00 freuen. Im Musikkürfinale reichte es für den fünften Platz mit 15,625 Punkten. 

Zudem konnte sich sowohl das deutsche Junior*innen- als auch Senior*innen-Team für die Team-Weltmeisterschaften 2025 qualifizieren, die im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfest 2025 in Leipzig stattfinden werden. Hier werden die vier besten Nationen der Einzelweltmeisterschaften an den Start gehen.

Starke Performance des deutschen Teams bei den Cry Wheel Weltmeisterschaften

Hauke Narten erreichte im Männerfinale den zweiten Platz mit einer beeindruckenden Gesamtpunktzahl von 17,200 Punkten, nur knapp hinter dem Japaner Kanai Shigeki, der mit 19,875 Punkten siegte. Besonders in den Kategorien Ausführung und künstlerische Interpretation konnte Narten glänzen.

Bei den Frauen drangen gleich vier deutsche Athletinnen in die Top 10 vor. Sandra Heidingsfelder sicherte sich den zweiten Platz mit einer Gesamtpunktzahl von 24,025 Punkten, dicht gefolgt von Katalin Breuer auf Position vier mit 22,375 Punkten. Weitere Platzierungen erreichten Junia Salome Köchy auf Platz fünf mit 21,650 Punkten und Lucy Voß auf Rang sechs mit 21,475 Punkten. Die neue Cyr-Weltmeisterin Lea Toran Jenner, die für Spanien antrat, aber in Deutschland von Hauke Narten trainiert wird, zeigte eine herausragende Leistung.

Die diesjährigen Weltmeisterschaften im Rhönradturnen in den Niederlanden bestätigten Deutschlands gute Position in diesem Sport, zeigten jedoch auch, dass die internationale Konkurrenz nicht schläft. Mit zahlreichen Medaillen und persönlichen Bestleistungen haben die deutschen Turner*innen ihre hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und sich als starke internationale Konkurrenz präsentiert.