Dogonadze bei He-Olympiasieg auf Acht
Stehlik nicht im Finale dabei
Die Olympiasiegerin im Trampolinturnen kommt aus China. Die Favoritin He Wenna, die bereits die Qualifikation gewonnen hatte, überzeugte das Kampfgericht und die Zuschauer (37,90 Pkt.). Zweite wurde die kanadische Synchron-Weltmeisterin Karen Cockburn (37,00 Pkt.) vor der Usbekin Ekaterina Khilko (36,90 Pkt.). Anna Dogonadze konnte ihre Übung nicht durchturnen und wurde Achte im olympischen Finale.
In umgekehrter Reihenfolge zum Qualifikationsergebnis starteten die Turnerinnen ins olympische Finale. Als erste Turnerin trat die 26-jährige Khilko auf das Trampolintuch. Die Uzbekin zeigte ihre zehn Sprünge fast fehlerfrei, mit leichtem Wandern und erhielt dafür 36,90 Punkte.
Anschließend betrat die 35-jährige DTB-Athletin, Anna Dogonadze, das Tuch. Noch vor den Olympischen Spielen hatte sie versprochen, wenn sie das Finale erreicht, die "Kür ihres Lebens" zu turnen. Leider konnte die Bad Kreuznacherin ihr Versprechen nicht halten. Der Schützling von Cheftrainer Michael Kuhn begann gut, verlor aber mit zunehmenden Wandern an Höhe und musste schließlich die Übung vorzeitig abbrechen. Mit 18,90 Punkte reichte es nur für den achten Finalrang.
"Es ist natürlich besonders bitter. Anna war heute sehr gut drauf und das Einturnen klappte fehlerfrei. Nach zwei, drei Fehlern kam sie im Finale ins Wackeln und hat dann nicht weiter attackiert. Beim sechsten Sprung musste sie dann leider abbrechen", so DTB-Cheftrainer Kuhn.
Für die Überraschung sorgte die 18-jährige Synchron-Weltmeisterin Karen Cockborn. Nach dem Vorkampf lag sie noch auf dem vierten Platz, im Finale turnte die Kanadierin von Anfang an eine sehr gute Höhe und präsentierte ihre sehr schwierige Übung nur mit leichten Wanderfehlern - 37,00 Zähler (Schwierigkeitsgrad 14,4) vom Kampfgericht. Die amtierende Weltmeisterin und Mitfavoritin Irina Karavaeva aus Russland turnte bis kurz vor Schluss eine tolle Übung, landete aber nach dem letzten etwas hektischen Element auf der Matte - 36,20 Punkte (14,7) reichten nur für den fünften Rang.
Die 19-jährige He Wenna sorgte erneut für Standing Ovations im National Indoor Stadium in Peking. Die Chinesin turnte als einzige Turnerin zwei Dreifachsalti im Finale. Souverän siegte die Chinesin mit 37,80 Punkten (14,5) vor Cockburn und Khilko.
Entscheidung nicht nachvollziehbar
Der Einspruch des DTB gegen die Trampolin-Wertung aus der Qualifikation von Henrik Stehlik ist durch die Jury d`Appel vom Weltturnverband FIG einstimmig abgelehnt worden. Der Niedersachse hat damit keine Chance mehr auf eine Finalteilnahme bei den Olympischen Spielen.
Stehlik hatte bei seinem Kürvortrag in der Qualifikation nach Ansicht der Kampfrichter bei seinem letzten Sprung die Begrenzungsmatte touchiert. Durch die entsprechend hohen Abzüge verpasste er den Sprung unter die besten Acht.
Der DTB mit Sportdirektor Wolfgang Willam und Cheftrainer Michael Kuhn hatte nach Studie von ARD-Bildmaterial am Sonntag (17.08.) offiziell Einspruch gegen die Wertung eingelegt. Die Jury um FIG-Präsident Bruno Grandi wies den Einspruch jedoch zurück, da TV-Bilder zur Urteilsfindung nicht zulässig sind und ein Einspruch noch innerhalb des laufenden Qualifikationswettbewerbs hätte erfolgen müssen.
"Wir können diese Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehen. Wolfgang Willam hatte alles versucht. Wir hofften auf eine Fair Play-Regelung von der FIG, so dass vielleicht neun Turner im Finale hätten antreten dürfen", so der enttäuschte Kuhn.
Ergebnisse im Trampolinfinale (F):
1. HE Wenna 37.80
2. COCKBURN Karen 37.00
3. KHILKO Ekaterina 36.90
4. MOVCHAN Olena 36.60
5. KARAVAEVA Irina 36.20
6. GOLOVINA Luba 36.10
7. MACLENNAN Rosannagh 35.50
8 . DOGONADZE Anna 18.90
