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Sprossenwand - Magazin im DTB

Brechtken im Interview

06.04.2011 16:40

Im Interview erzählt Rainer Brechtken, DTB- und OK-Präsident, wie er sich kurz vor Veranstaltungsbeginn fühlt und worauf er sich besonders freut.

Herr Brechtken, heute beginnen die Wettkämpfe der Turn-EM in Berlin. Wie ist Ihre Stimmungslage angesichts des bevorstehenden Events?
"Ich bin in erster Linie gespannt, ob alles funktionieren wird, so wie wir es im Organisationskomitee geplant haben. Aber davon gehe ich aus."

Die EM findet in einem für den DTB und das Turnen bedeutenden Jahr statt. Wie ordnen Sie diese EM in das Thema „200 Jahre Turnen in Deutschland“ ein?
"Unser Jubiläum "200 Jahre Turnen - 200 Jahre soziale Verantwortung" hat in erster Linie mit Berlin zu tun, da Friedrich Ludwig Jahn 1811 den ersten öffentlichen Turnplatz hier in der Berliner Hasenheide eröffnete. Also haben wir uns dazu entschieden, diese Europameisterschaften als großen Auftakt für die Jubiläumsfeierlichkeiten zu nehmen. Dabei können wir eine gute Brücke vom Leistungssport in der EM-Woche zu den vielen Breitensportangeboten in den Vereinen schlagen."

Europäische Titelkämpfe sind attraktiv für Teilnehmer und Zuschauer, haben einen großen Show- und Unterhaltungswert. Was kann diese Turn-EM leisten, um darüber hinaus Wirkung zu erzielen?
"Wir gehen mit der Medals Plaza im Sony Center am Potsdamer Platz bewusst in die Stadt hinein. So können wir die Leistungen unserer besten europäischen Athleten auch aus der Max-Schmeling-Halle heraus ins Zentrum Berlins tragen. Damit wollen wir unser Ziel, das Turnen in die Breite zu bringen, ganz klar machen. Unsere Erfahrung von den Turn-Weltmeisterschaften in Stuttgart 2007 hat uns bewiesen, dass wir die Menschen damit für die attraktive Sportart Turnen begeistern können. Die guten Erfolge unserer deutschen Turner werden auch viele junge Menschen in die Halle ziehen, denn ‚Turnen ist einfach die einzige Sportart, bei der man fliegen kann‘ – so beschrieb mein Trainer Kurt Knirsch damals die Besonderheit dieses Sports."

Wie muss die EM verlaufen, damit der OK-Präsident am Ende zufrieden ist?
"Was die Organisation betrifft, muss zunächst einmal alles ohne größere Pannen laufen. Wenn dann auch noch die Turnerinnen und Turner verletzungsfrei und erfolgreich durch ihre Wettkämpfe kommen, bin ich zufrieden."

Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?
"Zunächst einmal freue ich mich sehr auf die Eröffnung am Freitag vor den Mehrkampffinals, zu der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Funktion als Schirmherrin der Turn-EM kommen wird. Ihre Unterstützung dieses Sportereignisses macht nochmals deutlich, wie anerkannt und wichtig die Arbeit der Turnverbände und Vereine ist - mit all ihren Facetten vom Kinderturnen, über den Fitness- und Gesundheitssportangebote in der GYMWELT bis hin zu unseren Spitzenathleten, die hier hoffentlich gut abschneiden werden."

Es geht zwar erst los – aber wem möchten Sie vielleicht schon jetzt Danke sagen?
"Im Mittelpunkt meiner Danksagung stehen vor allem alle Helfer, die im Hintergrund die Fäden ziehen. Seien es die Mitarbeiter des Fahrdienstes, die dafür sorgen, dass alle Athleten, Trainer und Kampfrichter zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind oder ein Volunteer, der einer Turnerin schnell eine Flasche Wasser reicht, wenn es dringend nötig ist. Allen, die hinter den Kulissen die anfallenden Fragen und kleinen Probleme lösen, damit die Europameisterschaften reibungslos ablaufen können, gilt mein Dank."