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WM-Quali: Schäfer & Bretschneider vorne

09.08.2014 18:43

Für die deutschen Turnerinnen und Turner stand am Samstag (09.08.2014) der erste Schritt zu den Weltmeisterschaften im Oktober in Nanning/China an.

Dabei trugen die Frauen am Vormittag in Frankfurt/Main, die Männer am Nachmittag in Kienbaum ihre erste Qualifikation aus. Den Cheftrainern Ulla Koch und Andreas Hirsch diente dieser Test als wichtige Standortbestimmung für die Titelkämpfe in knapp zwei Monaten in Asien.

Etwas überraschend entschied dabei Pauline Schäfer (TV Pflugscheid-Hixberg) den Mehrkampf der Turnerinnen für sich. Mit 55,20 Punkten landete die in Chemnitz trainierende Schülerin ganz knapp vor der routinierten Stuttgarterin Kim Bui (55,15). Dritte wurde die WM-Fünfte am Barren, Sophie Scheder (KTV Chemnitz/54,85), vor Leah Grießer (TG Neureut/51,95) und Cagla Akyol (KTG Heidelberg/50,55).

Einen ganz unglücklichen Tag erwischte Lisa-Katharina Hill. Im Training laut Koch noch "hervorragend", kassierte die Stuttgarterin an Barren und Balken jeweils zwei Stürze und kam nur auf 48,85 Punkte. Die deutsche Mehrkampfmeisterin Elisabeth Seitz (TG Mannheim) hatte wegen einer Fußverletzung auf den Sprung verzichtet und am Boden lediglich eine leichte Übung gezeigt. Die Olympiavierte am Sprung, Janine Berger (SSV Ulm), ließ Balken und Boden aus, überzeugte jedoch mit zwei schwierigen Durchgängen an ihrem Spezialgerät.

"Pauline hat ihr Programm seit den Europameisterschaften an allen Geräten aufgestockt", erklärte Koch den starken Auftritt der 17-Jährigen und fügte hinzu: "Es war gut, dass wir diesen ersten Test jetzt als Standortbestimmung hatten. Es wäre aber zu früh, um schon auf einem hohen Niveau zu sein."

Ähnlich sah das in Kienbaum Kollege Hirsch. Beim Sieg des Chemnitzers Andreas Bretschneider (85,00) vor Andreas Toba (TK Hannover/84,85), Brian Gladow (SC Berlin/82,75), Lukas Dauser (TSV Unterhaching/81,90) und Philipp Herder (SC Berlin/81,80) kam es dem Cheftrainer vor allem darauf an, die Defizite seiner Turner im Wettkampf zu erkennen, "das ist wichtiger als die positiven Aspekte". So begrüßte es Hirsch auch, dass sich der olympische Silbermedaillengewinner Marcel Nguyen (MTV Stuttgart), wie von ihm erwartet, dem Mehrkampf stellte und dabei schon mal "die richtigen Inhalte und die richtige Herangehensweise" präsentierte. Schließlich blieben noch fast acht Wochen, um auch die nötige Stabilität zu erreichen.

Weiter geht es sowohl für die Turnerinnen als auch die Turner mit den Deutschen Meisterschaften am 23./24. August in Stuttgart, die auch als zweite WM-Qualifikation dienen. Dann tritt bei den Männern auch wieder Fabian Hambüchen (Wetzlar-Niedergirmes) an die Geräte, der mit Hirsch für den ersten Test eine Auszeit vereinbart hatte.