Vorfreude auf die WM im Turn-Team
In der kommenden Woche (13.- 18.10.09) beginnen im britischen London die Turn-Weltmeisterschaften. Die Männer des Turn-Team Deutschland sind bereits am Donnerstag zum Saisonhöhepunkt auf die Insel gereist, einen Tag später die deutschen Frauen. Nicht nur Weltmeister Fabian Hambüchen scheint gut gerüstet für die Titelkämpfe an der Themse.
"Ich bin froh, dass es los geht. Am Dienstag habe ich die Qualifikation noch einmal simuliert und ich denke, ich habe einen richtig guten Wettkampf gezeigt. Ich freue mich, dass es jetzt nach London geht", sagte der 21-Jährige am Rande des Trainingslagers in Kienbaum.
Auch die Frauen von Cheftrainerin Ulla Koch gehen frohen Mutes die große Aufgabe an: "Ich fühle mich gut und möchte natürlich nach meiner Medaille am Stufenbarren im Frühjahr bei der EM nun auch bei der WM in das Finale einziehen", erklärte Anja Brinker. Teamkollegin Kim Bui und Elisabeth Seitz werden im Mehrkampf antreten und hoffen ebenfalls, in einem Finale zu landen.
Dass Titelverteidiger Hambüchen in Form ist, beweist der Schwierigkeitsgrad seiner Reckübung. "Am Reck habe ich im Training einen Wert von 7,3 geturnt und fühle mich gut." Dennoch warnt Cheftrainer Andreas Hirsch vor zu viel Euphorie im deutschen Team. "Es wird uns erheblicher Wind ins Gesicht blasen. Gerade bei einer Einzel-WM kommen die Spezialisten auf den Plan. Insofern wird es eine ganz schwierige Titelverteidigung."
Ähnlich vorsichtig wie der Cheftrainer, aber durchaus mit einer gesunden Portion Optimismus und viel Selbstvertrauen fährt Hambüchen nach London. Gerade wegen der vielen Gerätspezialisten bei einer Einzel-WM setzt er nicht allein auf sein Paradegerät Reck. "Ich denke, dass ich mehrere Chancen neben dem Reck habe, zum Beispiel beim Mehrkampf. Ich werde erst mal die Quali turnen, da will ich gut klar kommen und dann sehen wir weiter."
Im April dieses Jahres konnte der Wetzlarer bei der Europameisterschaften in Mailand seinen ersten großen Titel im Mehrkampf gewinnen. Doch bei der WM wird sich der DTB-Turner auch gegen die starke Konkurrenz aus Fernost und den USA beweisen müssen. Am 13.10.2009 wird es in London zum ersten Mal ernst für den Wetzlarer. Dann steht die Qualifikation der Männer auf dem Programm. Hört man Fabian Hambüchen dieser Tage, kann dieser Prüfstein nicht schnell genug kommen. "Ich freue mich, schon mal die Londoner Luft zu schnuppern und schauen zu können, wie es dort läuft", sagte er mit Hinblick auf die Olympischen Spiele 2012 in der britischen Hauptstadt, seinem nächsten großen sportlichen Ziel.
