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Turn-Team Deutschland

Unbezwingbare Königin der Gerätefinals

24.08.2023 22:14

Darja Varfolomeev gewinnt bei der RSG-WM mit Keulen und Band die Titel drei und vier

Darja Varfolomeev | Bildquelle: Ulrich Fassbender
Darja Varfolomeev | Bildquelle: Ulrich Fassbender

Darja Varfolomeev hat bei den RSG-Weltmeisterschaften im spanischen Valencia für eine Sensation gesorgt und sämtliche Goldmedaillen in den Gerätefinals gewonnen. Nach ihren Siegen mit Reifen und Band am Mittwoch war die Gymnastin des TSV Schmiden einen Tag später auch mit Keulen und Band nicht zu schlagen. Damit toppte sie den bisherigen deutschen Rekord von Carmen Rischer, die bei den Welttitelkämpfen 1975 in Madrid dreimal ganz oben auf dem Podest gestanden hatte.

Wie schon einen Tag zuvor gelang der 16-jährigen Varfolomeev auch diesmal wieder am Abend eine entscheidende Leistungssteigerung im Vergleich zu ihrem Auftritt am Nachmittag. Dort hatte sie als Titelverteidigerin mit den Keulen mit 33,30 nur den viertbesten Wert vorgelegt. Als es um die Medaillen ging, ließ die Schülerin jedoch nichts anbrennen und beherrschte mit 34,35 Punkten die Konkurrenz. Zweite wurde die Bulgarin Boryana Kaleyn mit 33,55 Punkten, Dritte die punktgleiche Ukrainerin Viktoriia Onopriienko. Die Potsdamerin Margarita Kolosov kam nicht ohne Fehler durch ihr Programm und wurde mit 30,75 Punkten Achte.

Mit dem Band hatte Varfolomeev schon in der Qualifikation mit 32,85 Punkten den höchsten Wert erzielt. Mit von Auftritt zu Auftritt gewachsenem Selbstbewusstsein und strahlendem Lächeln glänzte sie dann auch wenige Stunden später wieder und machte mit 33,35 Punkten alles klar. "Sie lässt alles so leicht aussehen", schwärmte der Hallensprecher. "Das ist magisch, absolut magisch." Silber ging erneut an Kaleyn (31,85), Bronze an die Slowenin Ekaterina Vedeneeva (31,10). 

"Vier Goldmedaillen, das ist unfassbar", sagte Varfolomeev. "Ich kann das einfach nicht glauben. Ich bin sehr stolz, auch auf das Publikum, das heute noch lauter war als gestern. Es ist so schön, so viele deutsche Flaggen zu sehen."

"Das ist überwältigend", kommentierte DTB-Teamchefin Isabell Sawade. "Eigentlich fehlen einem die Worte. Dascha nagelt alle Übungen hin, turnt wahnsinnig sicher und überzeugend, während sich bei allen anderen Fehler eingeschlichen haben. Es ist eine tolle Dominanz, die sie hier an den Tag legt."

"Ein großartiger Tag", stellte DTB-Sportdirektor Thomas Gutekunst fest. "Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie Dascha und Margarita zeigen konnten, was sie sich in den vergangenen Monaten so hart erarbeitet haben. Sie sind nervenstark und cool an die Sache herangegangen und haben tolle Leistungen gezeigt. Die vier WM-Titel von Dascha sind außergewöhnlich. Ihre Leichtigkeit und ihre exzellenten Vorstellungen stechen hervor, aber nicht minder ist die Performance von Margarita einzuschätzen, auf der viel Druck lastete, weil sie den zweiten Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris holen sollte. Das hat sie mit einem sehr guten zehnten Platz geschafft und damit die großartige Arbeit aller Beteiligten, der Trainer und der medizinischen Abteilung, belohnt." 

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