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Sprossenwand - Magazin im DTB

Turnstars mit Erima in Frankfurt

06.03.2014 17:21

Fabian Hambüchen und Elisabeth Seitz haben zusammen mit sieben Models die neue Kollektion von DTB-Ausrüster Erima in Frankfurt präsentiert. Zuvor gaben die Cheftrainer Ulla Koch und Andreas Hirsch einen Ausblick auf die beginnende Turnsaison.

Die Pressekonferenz im Museum für Kommunikation in Frankfurt/Main wurde von Rainer Brechtken eröffnet. Der DTB-Präsident lobte die bewährte Partnerschaft zwischen Erima und dem DTB, die für den neuen Olympiazyklus bis 2016 verlängert wurde. Die enge Zusammenarbeit erfolgt nicht nur in den drei olympischen Sportarten plus Aerobic und in der GYMWELT,  sondern auch beim Turnfest 2013 und im Bereich der Turn-Talentschulen. Auch bei der Ausstattung der deutschen Delegation für die Weltgymnaestrada 2015 arbeiten beide erfolgreich zusammen. Rainer Brechtken hob dabei hervor, dass das Firmenmotto Erimas „Gemeinsam gewinnen“, die Kooperation ideal beschreibt.

Wolfram Mannherz, der Firmenchef von Erima, legte anschließend seine Sicht auf die gute und wertvolle Zusammenarbeit, die bereits seit über zehn Jahren besteht,  dar. „Die Partnerschaft ist wie ein guter Whiskey, je älter desto besser“, so Mannherz. Nicht nur der Spitzensport liegt Erima am Herzen, auch die Unterstützung des Nachwuchses und die Basisarbeit in den Vereinen ist dem Firmenchef wichtig.

(c) dpa/picture allianceErima ist seiner Firmenphilosophie nach eine Multi-Teamsport-Marke. Denn das Engagement der Marke geht weit über den Fußball (1. FC Köln) hinaus. Neben dem Turnen und zwei seiner Stars mit Fabian Hambüchen und Elisabeth Seitz gehören auch die Sportarten Handball, Volleyball, Tennis und Sportschießen zu den von Erima unterstützten Sportarten. Mit Blick auf die neue Kollektion, die „Premium One“-Linie sagte er: „Ich hoffe dass damit unsere Athleten noch besser sind und dazu noch besser ausschauen“.

Männer-Cheftrainer Andreas Hirsch und sein weibliches Pendant Ulla Koch gaben zum Saisonauftakt einen Ausblick auf die diesjährige Turnsaison.

Andreas Hirsch zog in seinem Ausblick Parallelen zwischen Erima  und seinem Turn-Team Deutschland. Ob in der Wirtschaft oder im Turnen - „Teamwork ist entscheidend.“ "In beiden Bereichen ist der Markt hart umkämpft und es sind nicht nur Einzelkönner gefragt, sondern auch Partner/Freunde/Konkurrenten notwendig, um Höchstleistungen zu erreichen." Daher, so Hirsch, sei für sein Team im Jahr 2014 der Teamgedanke besonders entscheidend für Erfolg und das Leitmotiv für die Vorbereitung auf die Großereignisse EM und WM.

Weil die WM bereits jetzt die erste Olympia-Qualifikation für Rio de Janeiro 2016 darstellt, hat das Turnjahr eine besonders hohe Brisanz. Die Mannschaft will am Zuckerhut an die guten Leistungen in den letzten Jahren anknüpfen, wobei die Etablierten immer älter werden und der Nachwuchs Anschluss finden muss.
Durch die „Konzentration der Kräfte“ und einer Individualisierung des Wettkampfplans bei den etablierten Kräften wie Fabian Hambüchen eröffnen sich Einsatzmöglichkeiten für den Nachwuchs sich zu zeigen. Positiv für Hirsch am Einsatz der Jüngeren ist, dass durch die Konfrontation mit der internationalen Konkurrenz die Aufgaben klar werden.

Die Aufgabe die jungen Leute einzubeziehen beginnt beim National Team Cup, dem ersten Wettkampf des Jahres. Dieser Einstieg ist besonders wichtig, da aufgrund der Leistungen in der Folge die ersten Nominierungen mit Blick auf die EM getroffen werden.

Bei den Frauen stellt sich die Situation anders dar als bei den Männern. Wie Ulla Koch erläuterte, wurden bereits im vergangenen Jahr viele jüngere Turnerinnen, zum Beispiel durch einen Länderkampf gegen das US-Olympiateam, an die Weltelite herangeführt. Zudem traten einige etablierte Kräfte wie Eli Seitz und Kim Bui aufgrund schulischer  Verpflichtungen deutlich kürzer. Dieses Jahr aber sind alle wieder mit an Bord, sodass beim National Team Cup alle Kandidatinnen für Rio am Start sind. Zudem stellt der Wettkampf die erste Qualifikation für den EM-Kader dar. Im Hinblick auf Olympia 2016 ist das Ziel die „Quali für Rio direkt im ersten Versuch zu schaffen.“

Im Anschluss daran waren mit Fabian Hambüchen und Elisabeth Seitz zwei Turnstars auf dem Podium. Dazu kamen sieben attraktive Models, die die sieben  farblichen Varianten der neuen Kollektion live zur Schau stellten.

Hambüchen sagte „ich fühle mich gut“, auch im Hinblick auf die neuen Trainingsanzüge. Gerade vom ersten Wettkampf der Saison in den USA (American Cup) zurückgekehrt, ordnete er seinen Saisonauftakt als „sehr guten Start“ ein. Nur aufgrund eines Fehlers bei einer neuen Bahn am Boden hat er das Podium knapp verfehlt. Mit dem Test-Wettkampf, wie er den American Cup für sich bezeichnete, sei er „super zufrieden“.

Seine Vorbereitung ordnet er dem Schwerpunkt WM unter. Die WM ist „das A und O“, so der Turner. In China peilt er die Finals im Mehrkampf und am Reck an. Er wolle nicht auf Medaillen spekulieren, doch am Reck laufe es wahrscheinlich auf einen Kampf zwischen ihm und Epke Zonderland heraus. Gleichwohl habe er „noch viel zu tun“. Und „um Epke zu schlagen, muss ich noch eins drauflegen.“ In mehreren Bereichen arbeitet er daher daran, seine Übungen aus dem vergangenen Jahr nochmals aufstocken zu können. Speziell am Reck sei eine Flieger-Kombination geplant.

„Es ist gemütlich“ sagte Eli Seitz über die neue Kollektion des Partners. Die Olympiaturnerin von London erlebte 2013 ein sportlich wechselhaftes Jahr. Neben ihrem Abitur konnte sie international im nacholympischen Jahr nicht die gewünschten Leistungen abrufen. Nun, nach ihrer Grundausbildung, durch die sie ganze sechs Wochen aus dem Training draußen war, ist sie wieder voll im Training und will durchstarten. Eine wichtige Erfahrung konnte sie aus dem Biwak bei der Bundeswehr berichten. „In der Turnhalle bin ich besser aufgehoben als draußen“, sagte sie mit einem Lächeln.

Ihre Entscheidung für die Karriere als Sportsoldatin erklärte sie als ein deutliches Zeichen für das Turnen. Ich werde „Vollgas geben“, sagte sie.  Mit viel Zuversicht und Motivation wolle sie „wieder ran an die Weltspitze“. Ihre Ziele für 2014 liegen vor allem in sauberen, hochwertigen Übungen. Dass sie die WM in China zudem anpeilt, ist klar.
 
Abschließend posierte Fabian auf der Dachterrasse des Museum auf dem Pauschenpferd - mit atemberaubendem Blick auf Main und die Frankfurter Skyline.