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Turnlegende Zuchold gestorben

28.08.2015 15:04

Erika Zuchold ist am Samstag, den 22. August, im Alter von 68 Jahren in ihrer Wahlheimat Paraguay gestorben. Die weltweit bekannte Turnerin sorgte im Jahr 1964 für eine Sensation, als sie erstmalig einen Flickflack die auf dem Schwebebalken turnte.

1968 gewann Zuchold bei den Olympischen Spielen in Mexiko-City die Silbermedaille am Sprung und Bronze mit der Mannschaft. Bei den Spielen 1972 in München sicherte sie sich drei Silbermedaillen: am Stufenbarren, am Sprung und mit der Frauenriege. 1970 wurde Erika Zuchold in Ljubljana (Slowenien) zweifache Weltmeisterin am Schwebebalken und am Sprung. Bis 1972 war sie insgesamt 14-fache DDR-Meisterin.

Nach dem Studium der Kunstpädagogik, der Malerei, Grafik und Literatur verwirklichte sie sich als Künstlerin. Sie fertigte Gemälde, Zeichnungen, Holzschnitte, Steinskulpturen und ­Keramiken an. Ihre Werke sind in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Irak, Spanien, der Schweiz und Österreich zu sehen. Ihren Erfolg bestätigen diverse Kunst-Preise. 

Im Jahr 2005 wurde Erika Zuchold in die renommierte „International Gymnastics Hall of Fame” in Oklahoma-City (USA) als dritte deutsche Turnerin aufgenommen.

2006 erhielt eine Turn-Talentschule des Deutschen Turner-Bundes in Leipzig den Namen „Erika Zuchold”. 

Bis im Februar 2015 arbeitete die gebürtige Thüringerin als Malerin, die erst im Vorjahr ihren Mann, den früheren Bahnrad-Sprinter Dieter Zuchold, verlor. Erika Zuchold wurde drei Tage nach ihrem Tod beigesetzt. Sie wird als Turnlegende in Erinnerung bleiben.