Turnerinnen so gut wie nie zuvor

Sophie Scheder und Pauline Schäfer (beide Chemnitz), Kim Bui (Stuttgart), Cagla Akyol (Heidelberg) und Janine Berger (Ulm) turnten insgesamt 166,796 Punkte ein und mussten sich damit nur den siegreichen Rumäninnen (172,754), Großbritannien (170,663) und Russland (169,329) geschlagen geben.

"Ich habe die Italienerinnen in dieser Woche mehrmals im Fahrstuhl getroffen und mir gesagt: Euch würden wir uns gerne schnappen", erzählte Cheftrainerin Ulla Koch. Genau das gelang dem Quartett des DTB, denn die Südeuropäerinnen wurden mit 161,488 Punkten nur Fünfte. "Fünf Punkte vor Italien, das ist der Hammer!", freute sich die 25 Jahre alte Teamleaderin Bui. "So etwas habe ich noch nicht erlebt, und ich bin schon ein paar Jahre dabei."

Dabei lief es am ersten Gerät, dem Boden, nicht optimal für die deutschen Frauen (38,899): Schäfer stürzte beim Doppelsalto am Ende ihrer Übung,  Bui trat einmal aus der Fläche heraus. Im Zwischenklassement lag die DTB-Riege damit nur auf Rang sieben. Doch mit einem starken Durchgang am Sprung (42,899) mit nur leichten Standfehlern von Schäfer sowie den beiden Finalistinnen an diesem Gerät, Bui und Berger, katapultierten sich die DTB-Vertreterinnen auf den vierten Rang und verteidigten diesen im Anschluss mit stabilen Vorträgen an Barren (43,899) und Balken (41,099). "Grandios", kommentierte Koch, und DTB-Sportdirektor Wolfgang Willam erklärte: "Endlich haben wir den Lohn für die harte Arbeit geerntet. Darauf können wir aufbauen in Richtung Rio."