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Sprossenwand - Magazin im DTB

Turnerinnen schrammen an Finale vorbei

29.07.2012 19:39

Die deutschen Turnerinnen haben ihre Sache bei den Qualifikationswettkämpfen der Olympischen Spiele gut gemacht und mit 167,331 Punkten einen ordentlichen Wert erturnt. Für das Finale der besten acht Teams fehlten jedoch 0,3 Punkte.

Und so jubelten am Ende die Kanadierinnen, die die DTB-Riege auf den undankbaren neunten Platz verweisen konnten. Immerhin standen am Ende des Tages noch drei Einzelfinals zu Buche sowie ein Mehrkampffinale. „Wir haben eine tolle Mannschaft, aber wir haben unnötige Fehler gemacht und das ärgert mich“, erklärte Cheftrainerin Ulla Koch enttäuscht. Eindeutige Lichtblicke in der Qualifikation waren aus deutscher Sicht die Finalplatzierungen am Sprungtisch von Oksana Chusovitina und der erst 16-jährigen Janine Berger, außerdem die Finalteilnahme von Elisabeth Seitz am Stufenbarren sowie im Mehrkampf.

Dabei hatte das Team einen Auftakt nach Maß am Stufenbarren hingelegt. Nadine Jarosch, Kim Bui und Elisabeth Seitz zeigten sichere und hochwertige Übungen. Vor allem „Eli“ Seitz sorgte mit ihrem spektakulären Def-Flugteil für großes Aufsehen bei den 20.000 Zuschauern in der prallvollen North Greenwich Arena. Mit 15,166 Punkten bei einem Schwierigkeitswert von 6,7 bekam sie zurecht eine hohe Wertung der Kampfrichterinnen und durfte sich Hoffnungen auf den Endkampf machen.

Danach kam der schwierige Schwebebalken: Nadine Jarosch schaffte es kunstvoll nicht abzusteigen – Kim Bui und Elisabeth Seitz hatten dieses Glück nicht und mussten Abzüge hinnehmen. Oksana Chusovitina zeigte bei ihrem sechsten Auftritt bei Olympischen Spielen ihre ganze Klasse, blieb fehlerfrei und fuhr wichtige 13,700 Punkte für das Team ein.

Am Boden legten Berger und Bui mit sicheren Darbietungen vor. Nadine Jarosch wackelte hier und da ein wenig und musste bei ihrer schwierigen Übung ein paar Abzüge hinnehmen. Die Mannheimerin Seitz begeisterte als Letzte dann mit ihrer Musik und Ausstrahlung die Fans und erntete großen Beifall.

Am Sprung stürzten dann Jarosch und auch Janine Berger bei ihrem ersten von zwei Sätzen. Der zweite, ebenfalls sehr hochwertige Sprung der Ulmerin gelang dann aber sehr gut. 14,483 Punkte standen für die jüngste deutsche Olympiateilnehmerin in der Summe zu Buche, was Platz sechs bedeutete. Zwei nahezu perfekte Vorstellungen bot Oksana Chusovitina, die mit gesamt 14,808 Zählern den Wettbewerb der besten Acht sicher erreichte und Vierte wurde. „Am Anfang war ich ganz ruhig, aber als dann auf das Podium ging, fing mein Herz immer schneller an zu pochen“, so Chusovitina, für die sich der Traum vom Olympischen Teamfinale nicht erfüllte.