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Turn-WM beendet

11.10.2014 14:26

Die Turn-WM in Nanning wurde am Sonntag mit den letzten Gerätfinals ohne deutsche Beteiligung beendet.

Drei Mehrkampffinals (Fabian Hambüchen, Andreas Toba und Lisa-Katharina Hill) und ein Gerätfinale Lisa-Katharina Hill) haben die deutschen Turnerinnen und Turner bei den Weltmeisterschaften im chinesischen Nanning erreicht. Zudem sind beide Mannschaften für die WM im nächsten Jahr in Glasgow qualifiziert und haben dort die Chance, sich für die Olympischen Spiele in Rio 2016 zu qualifizieren. Da beide Riegen verletzungsbedingte Ausfälle hinnehmen mussten, war dieser Schritt in Richtung Rio oberstes Ziel für die DTB-Turner gewesen.

Die dominierenden Turner der WM waren Simone Biles aus den USA und der Japaner Kohei Uchimura, die jeweils ihren Mehrkampftitel aus dem vergangenen Jahr verteidigten. Biles brachte zudem das Kunststück fertig, in drei weiteren Gerätfinals eine Medaille zu gewinnen. Das Reckfinale, in dem auch Fabian Hambüchen zu gerne gestanden hätte, dominierte wieder einmal der Holländer Epke Zonderland mit einer beeindruckenden Flugshow.

Den Abschluss aus deutscher Sicht machte bereits am Samstag Lisa-Katharina Hill mit dem Stufenbarrenfinale, wo sie in einem hochklassigen Feld den siebten Platz erreichte. Die Stuttgarterin touchierte nach dem Pak-Salto mit ganzer Schraube mit den Füßen den Boden und erntete dafür einen halben Punkt Abzug. Ansonsten gelang der 22-Jährigen ein guter Vortrag bei ihrem Debüt in einem WM-Gerätefinale, der mit 14,333 Punkten bewertet wurde.

„Erst mal bin ich zufrieden“, sagte Hill. Denn anders als im Mehrkampffinale, wo sie 22. wurde, hatte sie ihre große Aufregung diesmal besser im Griff. Da zudem außer der am Ende hinter ihr platzierten Britin Ruby Harrold keine der anderen Turnerinnen patzte, sei für sie angesichts äußerst starker Konkurrenz auch nicht mehr drin gewesen. Das sah Ulla Koch genauso. „Sie hat das toll gemacht“, erklärte die Bundestrainerin. „In diesem Feld ist ein siebter Platz gigantisch.“ Weltmeisterin wurde die Chinesin Yao Jinnan (15,633) vor ihrer Landsfrau Huang Huidan (15,566) und der Russin Daria Spiridonowa (15,283).

Einen Tag zuvor im Mehrkampffinale hatte Hill mehr Probleme gehabt. Schon im Vorfeld hatte sie befürchtet, dass der Schwebebalken als Startgerät ihr wohl nicht entgegenkommen würde. So musste sie nach einem Wackler ihre Akrobatikserie abbrechen; zudem wurde ihr offenbar auch der Durchschlagsprung mit halber Drehung nicht anerkannt. So nahm die 22-Jährige, die sich für das All-Around-Finale so viel vorgenommen hatte, erst mal den letzten Platz ein. Mit guten Leistungen an Boden und Sprung kämpfte sich die Studentin zwei Plätze nach vorne und verteidigte diesen 22. Rang beim erneuten Sieg der US-Amerikanerin Simone Biles (60,231) mit am Ende 52,198 Punkten auch trotz eines Missgeschicks an ihrem Spezialgerät Stufenbarren. Nach dem Gienger-Salto rutschte Hill mit einer Hand ab und musste einen Zwischenschwung einbauen.

"Dafür habe ich keine Erklärung", erklärte sie später. Ansonsten "wollte ich es halt gut machen, bin aber aufgeregter gewesen, als ich es sein sollte". Dass parallel zu der einzigen deutschen Finalistin stets die lange auf Medaillenkurs liegende Chinesin Yao Jinnan unter dem ohrenbetäubenden Lärm ihrer Landsleute ans Gerät musste, habe die Sache nicht einfacher gemacht.

Alle Infos zur WM unter www.fig-gymnastics.com

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