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Sprossenwand - Magazin im DTB

Turn-Team fit für WM

10.09.2011 17:32

Beim Länderkampf am 10.09.2011 gegen Rumänien und die Schweiz zeigte sich das Turn-Team Deutschland in bester Form für die bevorstehende WM. Die DTB-Männer siegten mit einer fulminanten Leistung vor Rumänien und dem Schweizer Team.

Die Männer vom Turn-Team Deutschland wurden ihrer Favoritenrolle, mit der sie in den Wettkampf gegangen waren, gerecht. Mit 360,00 Punkten und einem Vorsprung von 19,150 Punkten auf das zweitplatzierte Team aus Rumänien, sicherte sich die DTB-Riege den verdienten ersten Platz. Die Nachbarn aus der Schweiz wurden mit 340,400 knapp hinter dem rumänischen Team Dritter.

Für Cheftrainer Andreas Hirsch´s Jungs startete der Wettkampf am Pauschenpferd. Nach sicher geturnten Übungen von Thomas Taranu (13.450 Pkt.) und Matthias Fahrig (13.400 Pkt.) begeisterte der Hannoveraner Andreas Toba mit 14.450 Punkten die Zuschauer. Eugen Spiridonov (14.400 Pkt.) und Philipp Boy (15.100 Pkt.) turnten ebenso fehlerfrei.
Marcel Nguyen und Fabian Hambüchen patzten am Pauschenpferd und mussten jeweils einmal das Gerät verlassen. Die Punktrichter bewerteten diese Leistungen mit 12.700 bzw. 12.550 Punkten.
Pauschenpferd-Spezialist Sebastian Krimmer erturnte als letzter Starter starke 15.050 Punkte für das deutsche Team, welches nach dem ersten Durchgang mit 59.000 Punkten vor Rumänien (56.250) und der Schweiz (54.900) in Führung ging.

Der Schweizer Claudio Capelli zeigte die beste Leistung der schweizerischen Auswahl am Boden und wurde mit 14.400 Punkten belohnt. An den Ringen kamen die Rumänen rund um den Weltmeister an Boden und Sprung von 2009 auf insgesamt 56.250 Punkte

Eine beeindruckende Bilanz präsentierte der Unterhachinger Nguyen an den Ringen. Satte 15.35 Punkte erhielt Nguyen für seine Übung, die er mit seinem bekannten Tsukahara sicher in den Stand turnte. Nur der Schweizer Nils Haller erreichte eine Wertung über 15 Zähler an den Ringen.

Am Sprungtisch überraschte das Turn-Team Deutschland durchweg mit hervorragenden Leistungen, die allesamt mit Wertungen über 15 Punkten belohnt wurden. Einzig Matthias Fahrig erhielt für seinen Sprung die Tagesbestwertung von 16,200 Zähler.

Barren-Europameister Marcel Nguyen unterstrich auch in Erzingen seinen Anspruch auf den Europameistertitel. Mit 15,85 Punkten verwies er sämtliche Turner an seinem Paradegerät auf die hinteren Plätze. Auch Fabian Hambüchen zeigte hier eine starke Leistung (15.700 Pkt.).

Im vorletzten Durchgang ging es für die deutschen Turner ans Reck. Hier zeigten alle acht der DTB-Auswahl hohe Schwierigkeiten, was dem Team mit 61.100 Zählern den mit Abstand höchsten Tageswert am Reck einbrachte. Insbesondere Europa-Vizemeister Philipp Boy und Reckspezialist Fabian Hambüchen erturnten sich die Tagesbestleistungen von 15.60 bzw. 16.50 Punkten und brachten damit die Stimmung in der Erzinger Halle auf den Höhepunkt.

In der Gesamtwertung landeten gleich drei deutsche Turner auf den vorderen Plätzen. Den besten Mehrkampf turnte Cottbuser Philipp Boy mit 88.950 Punkten, dicht gefolgt von Teamkollege Eugen Spiridonov (88.750 Pkt.). Auf Platz drei turnte sich Marcel Nguyen mit 87.300 Punkten. Cheftrainer Andreas Hirsch bilanziert: "Die Teamleistung hat sich stabilisiert und es ist ein Anstieg zu verzeichnen wie beispielsweise an den Ringen." Und weiter: "Das Ergebnis am Sprungtisch liegt sogar über den Trainingsleistungen."

Die Stimmung in der Erzinger Sporthalle hätte besser nicht sein können: die Zuschauer fieberten bei jedem nicht geplanten Abgang mit und feuerten ihre Turnstars an allen Geräten an. Mit diesem großartigen Ergebnis geht es für die Turner von Cheftrainer Hirsch in die letzten Vorbereitungen für die WM in Tokio. Wer das Team dort komplettieren wird, entscheidet sich Anfang kommender Woche im Trainingszentrum in Kienbaum.

Ergebnislisten

<media 29837>Einzel </media>[pdf, 16,5 KB]
<media 29838 _blank>Mannschaft</media> [pdf, 12 KB]

Rumänien vor DTB-Frauen

Mit einem deutlichen Punktvorsprung von über fünf Punkten siegte das rumänische Frauen-Team beim Länderkampf am 10.09.2011 in Erzingen. Die rumänische Turnerinnen um die mehrfache Olympiasiegerin Catalina Ponor erreichten eine Gesamtpunktzahl von 229,250 Punkten. Das Turn-Team Deutschland landete mit 224,100 Zählern auf dem zweiten Platz vor den Nachbarn aus der Schweiz (206,450 Punkte).

Olympiaquali - nicht utopisch, aber schwierig

Das deutsche Team startete am Boden. Hier zeigten Lisa-Katharina Hill , Pia Tolle (MTV Stuttgart, 13.100 Pkt.), Kim Bui (MTV Stuttgart, 14.000 Pkt.) und Nadine Jarosch (TV 1860 Detmold, 14.350 Pkt.) ihre Übungen.
Die Gäste aus Rumänien turnten am Schwebebalken mit einem hohem Schwierigkeitsgrad einen starken ersten Durchgang und erzielten dort insgesamt 59,050 Punkte.

Barren: Marie Sophie Hindermann (14.350), Anja Rheinbay (12.850)
Boden: Lisa Katharina Hill (13.100), Pia Tolle (13.450), Kim Bui (14.000), Nadine Jarosch (14.350)
 
Im zweiten Durchgang ging es weiter zum Sprung, wo auch Europa-Vizemeisterin Oksana Chusovitina (Turnteam Toyota Köln) ins Geschehen eingreifen konnte. Dort erzielte sie nicht nur die Höchstpunktzahl des Tages am Sprung, das gesamte Team hatte hier mit 57,900 Punkten den besten Durchgang an einem Gerät.
Bereits nach dem zweiten Durchgang ging das rumänische Team mit 109.750 Punkten in Führung.

Sprung: Lisa-Katharina Hill (13.700), Kim Bui (13.950), Oksana Chusovitina (15.150), Nadine Jarosch, Elisabeth Seitz (14.700) , Pia Tolle (13.650)

Boden: Ana Porgras (Schwierigkeit 5,6,   Katharina Pornow (5,6, zurück im team, Fläche verlassen, 14.300), Diana

Am Stufenbarren zeigte das deutsche Team insgesamt eine gute Leistung. Insbesondere die Deutsche Meisterin Elisabeth Seitz konnte mit ihrer Übung, die mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad von 6,7 bewertet wurde, punkten und erturnte 14.850 Zähler. Auch Nadine Jarosch (TV 1860 Detmold, 13.750 Pkt.) und Lisa-Katharina Hill (14.150 Pkt.) zeigten nahezu fehlerfreie Übungen. Pia Tolle und Kim Bui (beide MTV Stuttgart) hatten leider Abgänge vom Gerät zu verzeichnen. Insgesamt schafften es die Turnerinnen um Cheftrainerin Ulla Koch hier aber mit der höchsten Teamwertung auf 56,450 Punkte.

Barren: Nadine Jarosch (sichere Übung, 13.750), Pia Tolle (2 Abgänge, 10.850) Lisa-Katharina Hill (14.150), Kim Bui (Abgang, 13.700), Elisabeth Seitz (14.850)

Im letzten Durchgang ging es für Deutschland an das "Zittergerät" - den Balken. Darauf hatte sich Cheftrainerin Koch im Trainingslager in Berlin in der vergangenen Woche mit ihren WM-Vorbereitungskader konzentriert. Nach einer sicher geturnten Übung von der Deutschen Meisterin am Schwebebalken, Pia Tolle (MTV Stuttgart, 13.850 Pkt.), hatte Kim Bui etwas Pech und stürzte beim Aufgang (12.550 Pkt.). Zusammen mit Nadine Jarosch (TV 1860 Detmold), Oksana Chusovitina (Turnteam Toyota Köln), Elisabeth Seitz (TG Mannheim) und Lisa-Katharina Hill sicherten sich die Frauen insgesamt 54,850 Punkte an diesem Gerät.

Die beste deutsche Turnerin in Erzingen war die Detmolderin Nadine Jarosch, die sich mit 55.950 Punkten den fünften Platz in der Gesamtwertung erturnte.

WM-Team ohne Hindermann

Barren-Spezialistin Marie-Sophie Hindermann zählt aufgrund einer Fußverletzung nicht mehr zum WM-Vorbereitungskader. "Der Fuß muss geschont werden, so dass wir für die WM in Tokio nicht mehr mit Marie-Sophie rechnen", so Cheftrainerin Koch. Es scheint daraus hinauszulaufen, dass Lisa-Katharina Hill das Team komplettieren wird und Anja Rheinbay als Ersatzturnerin mit nach Tokio fahren wird.
"Unser Ziel in Tokio ist die Olympia-Qualifikation - nicht utopisch aber schwierig", blickt Koch in die Zukunft.

Ergebnislisten

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