Trampolin: Mannschafts-DM

Christopher Schüpferling meisterte den enormen Druck, der auf ihm als letztem Turner der Meisterschaften lastete. 55,215 Punkte bekam er für seine Finalkür, die nicht nur seine Mannschaftskollegen Nico Gärtner, Ivano Monaco und Laszlo Pobloth bejubelten. Auch das Publikum in der Sporthalle Hückeswagen feierte eine Übung, die den Frankfurt Flyers den fünfte deutschen Mannschaftstitel sicherte. „Michael hatte ein ganz schönes Pfund rausgehauen, da musste ich ja dagegen halten“, sagte Schüpferling mit Blick auf die Kür von Michael Serth.

Der Altmeister hatte die Munich Airriders mit einer Finalkür in Führung gebracht, die er mit einem Stand wie in Beton gegossen beendete und für die er 55,025 Punkte bekam. „Respekt vor Chrissie, das war keine leichte Aufgabe“, sagte der erste deutsche Olympia-Trampolinturner, den 37 Jahre kein bisschen müde gemacht haben. Nur 0,5 Punkte fehlten am Ende zum Titel mit den Airriders, die nach dem Vorkampf geführt hatten, als einzige Mannschaft alle Finalübungen durchturnte und schließlich klar vor dem SV Brackwede (147,245) lag. „Wir sind aber schon auf die anderen angewiesen, um am Ende oben zu sein“, mutmaßte Serth nach dem Vorkampf.

Dieser Hoffnung wurde zumindest der MTV Bad Kreuznach gerecht, der mit zwei Abbrüchen alle Chancen auf die Titelverteidigung vergab. Kyrylo Sonn ging gar punktlos vom Trampolin. Da halfen auch die 58,080 von Martin Gromowski als höchste Wertung des Tages nicht mehr. „Die Männer waren enttäuschend. Die Frauen dagegen habe die Erwartungen voll erfüllt“, bilanzierte Trainer Steffen Eislöffel. Denn auch ohne Anna Dogonadze war der MTV Bad Kreuznach bei den Turnerinnen eine Klasse für sich.

Ohne Abbruch holten Carina Baumgärtner, Sarah Eckes, Alexandra Kohler und Jessica Simon in allen drei Durchgängen jeweils die mit Abstand besten Gesamtnoten. Mit 164,250 Punkten lagen die erfolgreichen Titelverteidigerinnen am Ende vor dem TV Weingarten (139,200) und den Frankfurt Flyers (136,755).
War Carina Baumgärtner im Vorjahr noch der hohen Leistungsdichte beim MTV zum Opfer gefallen, übertraf sie diesmal als einzige Turnerin die 50er-Marke – und das in beiden Küren.

Der Wettkampf der Turnerinnen war nach dem Rückzug der TGJ Salzgitter zu einem Vierkampf geschrumpft. Beim Vorjahres-Zweiten hatten drei Turnerinnen kurz nach der Einzelmeisterschaft in Stuttgart überraschend ihre Trampolin-Karriere beendet. In die Bresche sprangen die Junioren der Altersklasse 14/15. Am einzigen Titel für die TGJ Salzgitter hatte aber auch ein Gastturner großen Anteil. Der deutsche Einzelmeister Lars Fritzsche, sportlich beim TV Eberstadt beheimatet, bekam in allen drei Durchgängen die mit Abstand besten Noten. 50,030 Punkten in der Finalkür bildeten auch den Grundstock für die 141,330 Punkte, die er zusammen mit Luca Cyron und Niklas Lehmann sammelte. Salzgitter konnte sogar auf einen Finaleinsatz des am Rücken verletzten Tom Nowak verzichten. Der Vorsprung auf die Frankfurt Flyers (134,380) und den TB Ruit (133,910) war deutlich.

Wesentlich knapper ging es bei den Junioren 16-18 zu, wo Matthias Pfleiderer alles auf eine Karte setzte – und gewann. Die 53,545 Punkte des Synchron-Weltmeisters sicherten dem TV Immenstadt den Titel. Mit 147,505 Punkten wurde Pfleiderer zusammen mit Korbinian Keller, Elias Siz und Leon Zaunseder Deutscher Meister vor dem MTV Stuttgart (145,510) und den Frankfurt Flyers (142,760).

Bei den Juniorinnen feierte der TV Nordhorn eine erfolgreiche Titelverteidigung in fast identischer Besetzung. Saskia Holsteiner, Lorena Hüsemann, Phyliss Lensker und Julia Wargers behaupteten sich dabei auch ohne die aktuelle deutsche Einzelmeisterin Silva Müller (SC Cottbus), die im Vorjahr noch großen Anteil am Erfolg hatte. Mit 1,2 Punkten fiel der Vorsprung zwar um einiges knapper als 2011 aus. Mit 138,520 Punkten verdrängte Nordhorn aber noch die vorkampfbeste Riege vom SV Brackwede, die sich mit 137,355 Punkten Silber vor der SG Frankfurt-Nieder sicherte.

Carmen Schneider und Aileen Rösler führten die Airriders zu einem knappen Sieg in der jüngsten Altersklasse. Die Sicherheit der beiden deutschen Synchron-Meisterinnen war dabei ein wichtiger Faktor, denn gemeinsam mit Fiona Münsterkötter starteten sie als Trio, das sich also keinen Fehler erlauben durfte. War die Führung im Vorkampf noch deutlich, entschieden am Ende 1,2 Punkte Vorsprung auf die TGJ Salzgitter, die sich mit 135,10 Punkten Silber vor dem Kempener TV (132,265) sicherte.

Bei den Juniorinnen 14/15 stellte das Quartett des SC Cottbus das Vorkampfergebnis auf den Kopf. Von Platz fünf nach Pflicht und Kür katapultierten sich Vanessa-Pauline Weck, Tina Kanzog, Luise Kochan und Lea-Sonique Buzin mit 135,970 Punkten im Finale zum Meisertitel, gefolgt vom MTV Stuttgart (132,310) und dem TuS Brauweiler (131,065. Gastgeber TV Winterhagen schien auf bestem Weg zu einer Medaille, konnte das Vorkampfniveau aber nicht halten und fiel vom ersten auf den fünften Platz zurück.