Susen Lösch Top 25 zur Langdistanz
Mit blutrotem Haar lief der neue Weltmeister über die Langdistanz im Zielgelände unweit von Strömstad ein. Zuvor orientierte der Norweger Olav Lundanes 15,5 km quer durch die schwedische und norwegische Wildnis und sammelte im Rennen einen Favoriten nach dem nächsten vor ihm ein. Im Damenrennen gewann die Schwedin Tove Alexandersson ihr zweites Einzelgold bei diesen Titelkämpfen. Susen Lösch (USV Jena) lief für Deutschland auf einen starken 22.Rang.
Der 30. Platz über die Mitteldistanz war laut Damentrainer Jan Birnstock einer der Gründe, warum Susen Lösch zur Langdistanz verhältnismäßig entspannt am Start stand. Auf den folgenden 11,2 km unterliefen der Nationalläuferin bei einem konzentrierten Lauf im Gelände nur wenige kleinere Fehler. Auch konditionell passte an diesem Tag sehr vieles zusammen. So konnte sich Susen im Ziel über ihrer bisher beste Einzelplatzierung bei einer WM freuen. Auch Teamkameradin Arntraut Götsch (USV Jena) zeigte sich zufrieden mit ihrem Rennen und dem 37. Rang im Gesamtklassement.
Die deutschen Herren beendeten die Langdistanz auf den Rängen 48 und 59. Bjarne Friedrichs (MTV Seesen) analysierte als bester Deutscher ein technisch vernünftiges Rennen, bei dem aber konditionell aufgrund vergangener Krankheiten die notwendige Kraft fehlte. Felix Späth (OLG Siegerland) lief mit Krämpfen schwer gezeichnet in das Zielgebiet ein und musste nach dem Ende des Rennens ärztlich versorgt werden.
Im Gegensatz zu den Favoriten und Medaillengewinnern hatten sich alle deutschen Läufer zum Großteil komplett alleine über ihre Bahnen gekämpft. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren waren Gruppenbildungen zu beobachten, wobei im Herrenrennen noch ein Schmetterling zur Trennung der Läufergruppen eingebaut war. Gleichfalls waren in beiden Kategorien auf der langen Verbindung vom ersten zum zweiten Kontrollpunkt die unterschiedlichsten Routenwahlen zu beobachten.
Im Damenrennen wandelte Tove Alexandersson einen Rückstand zu Beginn noch in einen Vorsprung um. Auf den weiteren Podestplätzen folgten Natalia Gemperle (Russland) und Anne Magrethe Hausken Nordberg (Norwegen).
Im Herrenrennen konnten die Zuschauer im Stadion und an den Fernsehbildschirmen verfolgen, wie Olav Lundanes einen vor ihm gestarteten Läufer nach dem nächsten einsammelte. Auf der anschließenden Pressekonferenz musste Weltklasseläufer und Bronzemedaillengewinner Daniel Hubmann (Schweiz) zugeben, dass dies eine ungewohnte Erfahrung war. Silbermedaillengewinner wurde Thierry Gueorgiou (Frankreich).
Daniel Härtelt
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Ergebnisse
Damen
1. T. Alexandersson SWE 86:24 min
2. N. Gemperle RUS 86:50 min
3. A.M. Hausken Nordberg NOR 88:25 min
22. S. Lösch GER 104:06 min
23. A. Götsch GER 113:30 min
Herren
1. O. Lundanes NOR 93:27 min
2. T. Gueorgiou FRA 95:13 min
3. D. Hubmann SUI 95:32 min
48. B. Friedrichs GER 126:06 min
59. F. Späth GER 144:17 min