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Orientierungslauf

Studierenden-WM in Bulgarien

19.08.2024 11:16

Gegen eine starke Konkurrenz schlug sich das deutsche Team gut

Anselm Reichenbach im Zieleinlauf des WUOC-Sprints | Foto: FISU World University Championships 2024
Anselm Reichenbach im Zieleinlauf des WUOC-Sprints | Foto: FISU World University Championships 2024

Rund drei Wochen nach den Weltmeisterschaften stand im bulgarischen Bansko der nächste Saisonhöhepunkt an – die Studierendenweltmeisterschaften. Im Orientierungslauf gleicht das Starterfeld zu diesem zweijährigen Anlass einer U25-WM. Entsprechend stark war das Feld besetzt. Insbesondere aus den traditionell starken skandinavischen Nationen, aber auch beispielsweise aus der Schweiz, Tschechien oder Frankreich reisten zahlreiche Athlet*innen aus der erweiterten Weltspitze an. Gleichzeitig bietet die Studierenden-WM denjenigen die Möglichkeit, international Erfahrung zu sammeln, die den Durchbruch in die nationale Spitze noch nicht vollständig geschafft haben.

Mit Riccardo Casanova, Timon Lorenz (beide Uni Regensburg) und Anton Silier (Uni Uppsala) waren drei Athleten zugegen, die bereits auf einige internationale Wettkämpfe zurückblicken können. Anselm Reichenbach (Uni Trondheim) und Konrad Stamer (Uni Braunschweig), die beide erst in diesem Jahr aus dem Junioren- in den Erwachsenenbereich aufstiegen, vervollständigten das Herrenaufgebot. Bei den Damen gingen mit Marlene und Julia Fritz (Uni Dresden, Uni Tübingen) gleich zwei Athletinnen an den Start, die noch bei den Juniorinnen startberechtigt sind. Sprintspezialistin Maren Guthier (Uni Heidelberg), Marieluise Schmitt Gran (Uni Tromsø) und Meike Hennseler (Uni Jena) laufen zwar schon seit einigen Jahren im Elitebereich, haben aber noch keine Erfahrung bei internationalen Anlässen.

Das Wettkampfprogramm startete mit dem Einzelsprint in der Stadt Bansko. Hier sorgte der letztjährige Juniorenweltmeister auf dieser Distanz, Anselm Reichenbach, gleich für das beste deutsche Ergebnis der Wettkampfwoche. Zwanzig Sekunden Rückstand bedeuteten für ihn einen sehr guten neunten Platz. Die Sprintstaffel am Folgetag fand nur wenige Kilometer weiter in Razlog statt. Auch hier schlug sich das deutsche Team achtbar. Platz zehn stand als Endergebnis zu Buche. Nach einer soliden Startstrecke von Maren Guthier und hervorragenden Läufen von Riccardo Casanova und Anselm Reichenbach konnte das Team sogar in Richtung Podium schielen. Erst auf der Schlussstrecke musste sich Julia Fritz der teils sechs Jahre älteren Konkurrenz geschlagen geben.

Nach einem Ruhetag stand der Wechsel in den Wald an. Zunächst die Mitteldistanz, am Folgetag die Waldstaffel. Für beide Wettkämpfe ging es in die steilen und steinigen Hänge am Fuße des Skigebiets Calin Valog. Die besten Läufe an diesem Tag gelangen Riccardo Casanova (Platz 13) und Julia Fritz (Platz 15). Insbesondere Julia Fritz fand eine gute Balance zwischen Tempo und einem technisch sauberen Lauf. Riccardo Casanova, obwohl sehr zufrieden, schaute auch auf die Rückstände: 45 Sekunden zu Platz sechs, er verlor durch einen Fehler zwischendurch aber über eine Minute.
Auch in der Staffel konnten die deutschen Herren überzeugen. In der Besetzung um Anselm Reichenbach, Anton Silier und Riccardo Casanova zeigten sie keine Schwäche und konnten in einem Rennen mit äußerst knappen Zeitabständen mit nur 3:40 Minuten Rückstand wirklich zufrieden sein. Anselm Reichenbach wechselte auf der Startstrecke sogar noch gemeinsam mit der Führungsgruppe auf Platz drei, am Ende reichte es „nur“ zu Platz neun. Das junge Damenteam mit Marieluise Schmitt Gran, Marlene Fritz und Julia Fritz musste an diesem Tag einsehen, dass die ältere Konkurrenz ihnen physisch noch überlegen war. Sie erreichten Platz elf, verloren den Kontakt zur Spitze aber schon auf Strecke eins.

Nicht nur um die Wettkämpfe und das Einfahren von Ergebnissen geht es bei der Studierenden-WM. Durch die zentrale Unterbringung und eine große Abschlussparty geht es auch um Austausch und Vernetzung. So wurden auch einige Bekanntschaften geschlossen. Diejenigen, die in zwei Jahren noch startberechtigt sind, werden sich jetzt schon auf die nächste Austragung der WUOC freuen.