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Russinnen bleiben ungeschlagen

23.03.2014 15:46

Am Finaltag beim Gazprom Gymnastik-Weltcup waren es erneut die Gymnastinnen aus Russland, welche die Konkurrenz dominierten. Sowohl in den Einzel- als auch den Gruppenfinals gewannen die Russinnen Gold. Das RSG-Team Deutschland landete in seinen Finals jeweils auf dem achten Platz.

Obwohl Lokalmatadorin Laura Jung sich für keines der Gerätefinals qualifiziert hatte, erhielt sie vor Beginn des zweiten Wettkampftages die Gelegenheit, in einem kurzen Interview ihre Eindrücke des Weltcups in der Stuttgarter Porsche-Arena zu beschreiben. „Es war gestern einfach umwerfend und ich hatte riesigen Spaß beim Turnen“, erzählte die achtzehnjährige Laura begeistert. „Das Publikum hat mich unglaublich gepuscht.“
Während des Wettkampfes unterstützte sie die Moderation, indem sie die Übungen der internationalen Konkurrenz fachkundig einschätzte und kommentierte.



Die Weißrussin Melitina Staniouta eröffnete den zweiten Wettkampftag mit einer spektakulären Reifenübung und heizte die Stimmung in der Arena an, die noch voller besetzt war als beim Qualifikationswettkampf. In diesem ersten Gerätefinale konnte der Kampf zwischen der russischen Weltspitze nicht entschieden werden: Yana Kudryavtseva und Margarita Mamun platzierten sich mit der höchsten Reifenwertung des Wochenendes (18,700) gemeinsam auf Rang eins. Wie schon in der Qualifikation durfte die Weißrussin Staniouta hier die Bronzemedaille für sich in Anspruch nehmen, ebenso wie beim Band.



Unumstrittener Höhepunkt des Einzelwettkampfes war aus deutscher Sicht das Keulenfinale, da Jana Berezko-Marggrander sich dort als einzige Gymnastin des RSG-Team Deutschland für ein Gerätefinale qualifiziert hatte. 


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Während die Spannung in der Halle stieg, legte die Israelin Neta Rivkin mit einer sicheren Übung vor. Direkt im Anschluss wurde Jana unter tosendem Applaus auf die Fläche begleitet. Nervenstark zog sie ihr Programm bis zum vorletzten Element fehlerfrei durch, bei dem ihr die Keule nach einem hohen Wurf aus der Hand glitt. Obwohl dies kein schwerwiegender Fehler war, reichte ihre Punktzahl (17,250) letztendlich nicht aus, um an Rivkin vorbeizuziehen. 
Die Gymnastin kommentierte ihren Patzer nach dem Wettkampf wie folgt: „Es war ein total dummer Fehler. Gedanklich war ich schon durch mit der Übung. Ohne Fehler hätte es für Platz vier oder fünf gereicht.“ „Von den Socken“ war sie aufgrund der Atmosphäre, lobte sie zudem das heimische Publikum, das sie lautstark unterstützt hatte.

Mit einem achten Platz musste Jana sich zufrieden geben, den Sieg an diesem Gerät trug Margarita Mamun vor ihrer Landsfrau Kudryavtseva auf Platz zwei davon.

 Einzig am Ball konnte Mamun ihr hohes Leistungsniveau nicht halten: In Folge eines Geräteverlustes musste sie sich den dritten Platz mit Ganna Rizatdinova aus der Ukraine teilen, die eine perfekt ausgeführte Ballkür präsentierte. 
Weniger Glück hatte Kudryavtseva am Band: Bei ihrem allerletzten Element verlor sie das Band und endete sowohl mit einer Hand als auch dem Gerät außerhalb der Fläche. Dies kostete sie den Sieg, was Margarita Mamun ihre dritte Goldmedaille einbrachte. Erfrischende Abwechslung brachte dadurch die Südkoreanerin Son Yeon-Jae aufs Siegerpodest: Ihre fehlerfreie Bandübung katapultierte sie auf den zweiten Platz.


Bei den Gruppenentscheidungen stand zunächst das Keulenfinale auf dem Programm, das leider ohne deutsche Beteiligung stattfand. Es siegte die russische Gruppe mit ihrer starken Übung, die in der Qualifikation die höchste Wertung erzielt hatte. Auf Platz zwei folgten die Italienerinnen vor der Gruppe aus Aserbaidschan. Im Finale setzten sich damit genau die drei Gruppen durch, die sich schon am Vortag am stabilsten präsentieren konnten.

Mit drei Bällen und zwei Bändern waren in der Qualifikation nicht die Russinnen, sondern die Bulgarinnen top. Die Italienerinnen und die Gruppen aus Israel und Aserbaidschan hatten sich am Vortag noch vor den Favoritinnen platzieren können. Im Finale aber steigerten sich die Olympiasiegerinnen und holten vor den punktgleichen Gruppen aus Italien und Israel Gold.

Der Auftritt des deutschen Teams verlief nicht wie erhofft.
 Die deutschen Gymnastinnen mussten nach einem Problem mit dem zweiten Band ihre Übung kurz unterbrechen. Es wurde kurzzeitig still in der Halle. Sekunden später stieg das Publikum wieder in die Übung ein und unterstützte die heimische Gruppe mit lautstarkem Klatschen. 
Die aufgrund des Fehlers entgeisterten Athletinnen spürten die Energie von den Rängen und brachten in der Folge ihre Kür souverän zu Ende. Unter tosendem Applaus verabschiedeten sie sich winkend vom Stuttgarter Publikum. Die 15,100 Punkte waren in diesem Moment zweitrangig.
 Sara Radman erklärte, dass  „das Band kaputtgegangen ist.“ „Wir haben die Geräte vorher extra geprüft. Das passiert nicht so oft, wir haben einfach richtig großes Pech gehabt. Besonders, weil die Übung danach perfekt lief.“


Ergebnisse der Gerätefinals