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Purvis siegt bei Champions Trophy

14.11.2010 13:43

Spannung pur bei der Champions Trophy 2010: Acht Weltklasse-Mehrkämpfer traten am Sonntag (14.11.2010) in der Porsche-Arena an. Der Brite Daniel Purvis siegte vor Maxim Deviatovski (RUS).

Daniel Purvis - Sieger der Champions Trophy

Mehrkampfweltmeister hatte am letzten Gerät, aussichtsreich im Rennen liegend musste er am Reck zwei Mal absteigen. "Es ist sehr schade, ich hatte die Chance auf den Sieg, war aber am Ende ziemlich platt", sagte Boy. 

Alt-Routinier Eugen Spiridonov (TG Saar) turnte als erster deutscher Turner und zeigte wie gewohnt eine solide Bodenübung und landete nach dem ersten Gerät auf dem 5. Platz. Philipp Boy (SC Cottbus) fand am Boden einen guten Einstieg in seinen Mehrkampf. Mit 15,000 Punkten startete Boy mit einem sehr guten zweiten Platz am Boden. Insgesamt war es ein gutes, sehr konzentriertes Bodenfinale mit nur wenigen Unsicherheiten. Am Boden in Führung ging der Brite Daniel Purvis (15,350).

Das Pauschenpferd erwies sich im zweiten Durchgang als äußert „bockig“. Außer dem deutschen Pauschenpferdspezialist Spiridonov (13,550), dem Ukrainer Mykola Kuksenkow (14,275) und dem Brite Daniel Purvis (14,050) kam kein Athlet problemlos durch. Selbst Philipp Boy musste diesmal Federn lassen und verließ ungewollt das Zittergerät der Männer. Mit 13,575 Punkten hieß es Rang 4 für den gestrigen EnBW-Weltcup-Sieger am Reck. Kuksenkow (14,275) übernahm die Führung, vor dem Briten Purvis (14,050) und Cyrill Tommasone (FRA) (13,875).

An den Ringen gab es eine klare Kampfansage vom Vorjahressieger Maxim Deviatkovski (RUS). Starke Übung und die Führung bedeutete dies für den Russen (15,050). Der Saarländer Spiridonov turnte sich mit gewohnter Ruhe und kleiner Landeschwierigkeit (14,325) auf Rang 5. Philipp Boy vom SC Cottbus zeigte sich von seiner nicht optimal gelaufenen Pauschenübung unbeeindruckt, blieb ruhig und turnte zu 100% konzentriert eine hervorragende Übung, die ihm nach dem dritten Durchgang den vierten Platz einbrachte. Hinter Deviatkovski platzierte sich der Texaner Jonathan Horton (USA)(14,875) vor dem Mykola Kuksenkov (UKR) (14,600).

Im Gerätedurchgang am Sprung mischte sich das Feld etwas auf. Spiridonov macht einen ordentlichen Satz und sprang mit einem guten Kasamatsu mit ganzer Schraube auf Platz 5 (15,350).
Publikumsliebling Boy präsentierte den Roche mit einer sehr tiefen Landung (15,275) und zeigte sich etwas unglücklich über die Wertung, welche ihn in der Gesamtwertung auf den 3. Platz setzte. Der britische Nationalturner Purvis baute seinen Vorsprung mit einem hochkarätigen Sprung aus und erzielte mit der Tageshöchstnote von 15,950 die Führung vor Horton (USA, 15,750) und Kuksenkow (UKR, 15,625).
 
Eugen Spiridonov absolvierte sein Programm am Parallelbarren ohne Probleme und hielt mit 14,625 Punkten Platz 5 in der Gesamtwertung. Es blieb weiter spannend und vom Publikum angespornt lieferte Boy eine großartige Barrenübung ab (15,225) und arbeitete sich auf den zweiten Platz vor, hinter Daniel Purvis und vor Maxim Deviatkovski. Der Abstand zwischen Boy und Purvis lag vor dem letzten Gerät, Boys Paradegerät Reck, bei nur 0,20 Punkten.

Das Königsgerät entschied die spannende Champions Trophy 2010. Eugen Spiridonov absolvierte einen nahezu fehlerfreien Mehrkampf, zeigte sich sehr zufrieden und beendete mit Rang 4 seine Premiere bei der Champions Trophy. Philipp Boy wollte an seiner Erfolgsserie ansetzen, gab alles und ging auf volles Risiko. Mit einem etwas zu schwungvollem Auftakt bekam Boy leider beim Kolmansalto die Stange nicht zu fassen und stürzt. Dann war der „Wurm drin“. Boy stürzte auch bei der Tkatchevgrätsche und modifizierte daraufhin seine Übung indem er die hochwertigen Flugelemente aus der Qualifikation am Vortag auslässt (Ausgangeswert 6,0, 12,975 Pkt.). Aus der Traum vom ersten Champions Trophy-Sieg. Platz fünf hieß es am Ende für den 23-jährigen Cottbuser, welchen er bei der Siegerehrung jedoch mit Fassung trug und sich beim Publikum verbeugend bedankte.