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Premierensiege und Rückeroberungen

08.07.2023 14:05

Tag I der Gerätfinals: Mousichidis und Neumann holen erstmals Titel, Seitz und Klessing erobern Paradegeräte zurück

Daniel Mousichidis holt zweimal überraschend Gold | Bildquelle: Tom Weller/24passion
Daniel Mousichidis holt zweimal überraschend Gold | Bildquelle: Tom Weller/24passion

Die Gerätfinals der Deutschen Meisterschaften der Gerätturnerinnen und Gerätturner begann am frühen Samstagnachmittag mit dem Finale der Männer am Boden. Im gut gefüllten PSD BANK DOME in Düsseldorf konnte sich der 18-jährige Youngster Daniel Mousichidis (TV 1894 Schwalbach) überraschend, aber deutlich mit 13,966 Punkten den Titel sichern. Im vergangenen Jahr noch Deutscher Jugendmeister und am Vortag als Sechster für das Finale qualifiziert, setzte er als erster Turner auf der Bodenfläche direkt den Richtwert für seine Konkurrenten. Vizemeister wurde Tom Schultze (SC Cottbus) mit 13,600 Punkten vor Timo Eder (13,333) vom MTV Ludwigsburg, der sich damit ebenso wie Mousichidis seine erste Medaille im Seniorenbereich sicherte. Der Punktbeste der Qualifikation und Silbermedaillengewinner im Mehrkampf, Nick Klessing (SV Halle), begann seine Übung sehr stark, musste dann aber zweimal absitzen und vergab damit vorerst eine weitere Medaille. 

Neumann neue Meisterin am Sprung

Beim Sprungfinale kämpften nur fünf Athletinnen um den Titel, was der Spannung in dem engen Finale jedoch keinen Abbruch tat. Die zwei Punktbesten aus der Qualifikation leisteten sich beide Fehler, am Ende konnte sich Mia Neumann (Dresdner SC 1898) aber dennoch knapp gegen die Vizemeisterin aus dem Vorjahr, Karina Schönmaier (12,300 Punkte; TuS Chemnitz-Altendorf), durchsetzen. Schönmaier zeigte im ersten Sprung einen super Yurchenko mit Schraube gestreckt, für den sie 13,100 Punkte erhielt. Bei ihrem zweiten Sprung musste sie sich bei der Landung absetzen und büßte entscheidende Punkte ein. Auch Neumann hatte insbesondere beim ersten Sprung Probleme mit der Landung und musste die Landefläche verlassen, erzielte aber in der Addition mit 12,316 Punkten eine höhere Gesamtpunktzahl und konnte sich über ihren ersten Titel freuen. Über Bronze vor Heimpublikum durfte sich die 16-jährige Salina Bousmayo (KLZ Düsseldorf) mit 12,299 Punkten freuen.

Mousichidis zweiter Streich

Das Pauschenpferd wurde im Finale seinem Ruf, unberechenbar zu sein, gerecht. Direkt der erste Starter, Karim Rida (SC Berlin), musste verletzungsbedingt seine Übung abbrechen. Auch Routinier Andreas Toba (TK Hannover) sowie Timo Eder (MTV Ludwigsburg) erwischten keinen guten Start und mussten beide vom Gerät abgehen. Der Titelverteidiger und Mehrkampfmeister 2023, Pascal Brendel (KTV Wetzlar), war der erste Turner, der gut durch seine Übung kam und sich mit 13,600 Punkten vorerst an die Spitze setzte. Nils Dunkel (SV Halle), der eine starke und schwierige neue Übung zeigte, kam nicht ganz an Brendel heran und reihte sich mit 13,533 Punkten knapp hinter Brendel ein. Als letzter Starter und Qualifikationsbester ging der frisch gekürte Deutsche Meister am Boden, Daniel Mousichidis, ans Gerät. Seine kraftvolle Übung brachte ihm starke 13,900 Punkte ein und somit das zweite Gold an diesem Tag. 

Seitz holt sich 25. Deutschen Meistertitel

Auch im vierten Gerätfinale an diesem Wettkampftag am Stufenbarren gab es eine neue Deutsche Meisterin nach dem Karriereende der Vorjahressiegerin Kim Bui. Doch für Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart) war es im Gegensatz zu den bisherigen Tagesentscheidungen bei weitem nicht der erste Titel. Dank einer starken Übung, bei der sie zum Mehrkampf noch eins draufpackte, und 14,200 Punkten bekam sie bereits zum 25. Mal in ihrer beeindruckenden Karriere die Goldmedaille bei Deutschen Meisterschaften umgehängt. Über Platz zwei freute sich Sophie Scheder vom TuS 1861 Chemnitz-Altendorf. Mit 13,666 Punkten meldete sich die Bronzemedaillengewinnerin an diesem Gerät bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 nach langen Verletzungsproblemen wieder in der nationalen Spitze zurück. Bronze ging mit 13,066 Punkten an die Mehrkampf-Dritte, Pauline Schäfer-Betz vom KTV Chemnitz.

Klessing holt Ringe-Gold

Nach 2019 und 2021 holte sich Nick Klessing mit deutlichem Abstand im letzten Gerätfinale am Samstag die Ringe-Krone zurück. Der Bundespolizist vom SV Halle trat als letzter Starter ans Gerät und hatte die 13,200 Punkte von Alexander Kunz (Turn- und Sportverein Pfuhl 1894) als Richtwert. Im Gegensatz zum Bodenfinale blieb er voll konzentriert und zeigte eine starke und schwierige Übung an dem Kraftgerät, die mit 13,933 Punkten vom Kampfgericht honoriert wurde. Der 20-jährige Kunz, der sich als Fünfter für das Finale qualifiziert hatte, verbesserte seine Leistung vom Vortag und errang erstmals eine Medaille bei Deutschen Meisterschaften. Der dritte Platz ging mit 13,133 Punkten an Carlo Hörr vom TSV Schmiden, der bereits im Vorjahr in Berlin Bronze holte. Tom Schultze vom SC Cottbus erturnte ebenfalls 13,133 Punkte, musste sich aber auf Grund der höheren Ausgangsschwierigkeit auf Platz vier einreihen. 

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