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Sprossenwand - Magazin im DTB

Positives Fazit der Gymnastik-WM

14.09.2015 09:42

Die sechsköpfige deutsche Gruppe hat Nervenstärke bewiesen und lieferte eine letzte fehlerfreie Übung bei der Gymnastik-WM in der Stuttgarter ab. Auch die Organisatoren zogen eine positive Bilanz der Heim-WM.

Mit 17,000 Punkten verdienten sie sich im Gerätfinale mit zwei Reifen und sechs Keulen (13.09.) den siebten Platz. An diesem letzten Tag der Gymnastik-WM durchbrach die italienische Formation die Siegessträhne Russlands, indem sie mit fünf Bändern Gold gewann (17,900).

„Unser Ziel war es, heute nochmal sauber zu turnen und unser Bestes zu geben. Das haben wir erreicht, es war eine wirklich gute Übung“, zog die Gruppen-Gymnastin Anastasia Khmelnytska nach dem Wettkampf Bilanz. Die Enttäuschung über das am Vortag verpasste Olympia-Ticket habe die DTB-Formation überwunden: „Wir haben nichts verloren und nehmen das als Ansporn, bei der zweiten Qualifikationsmöglichkeit in Rio im April kommenden Jahres nochmal richtig stark zu sein.“

Gefeiert von zahlreichen Fans in der Porsche Arena hätten die deutschen Gymnastinnen ihren letzten Auftritt bei der Heim-WM genossen. „Das Publikum hat uns super unterstützt und viel Kraft gegeben“, bedankte sich Khmelnytska im Namen der Gruppe. „Und auch drum herum war alles perfekt organisiert, wir behalten die WM in sehr guter Erinnerung“.

Aufgelöst in Freudentränen konnte die italienische Gruppe ihren Sieg im Bänder-Finale kaum fassen: Mit einem Vorsprung von 0,050 Punkten hatten sie die ansonsten dominierenden Russinnen knapp geschlagen (17,850). Auch bei den Japanerinnen blieb kein Auge trocken, die sich im selben Endkampf Bronze hinter Russland erkämpften (17,366). Im Finale der gemischten Handgeräte ließen die Russinnen sich den WM-Titel jedoch nicht mehr streitig machen und siegten souverän mit 18,125 Punkten vor Italien (18,100) und Bulgarien (17.866).

Bevor es für die deutsche RSG-Gruppe in die intensive Vorbereitung auf das Olympische Test-Event geht, können sie sich in einer zweiwöchigen Trainingspause erholen. Für den DTB waren Sina Tkaltschewitsch, Darja Sajfutdinova, Julia Stavikaja, Anastaia Khmelnytska, Rana Tokmak und Daniela Potapova bei der WM gestartet.

WM-Fazit: fantastische Woche mit herausragender Atmosphäre 
Die Organisatoren zogen nach elf Wettkämpfen an sieben Tagen ein durchweg positives Fazit der Gymnastik-WM in Stuttgart. Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bunds, sagte: „Die WM-Woche war fantastisch, die Atmosphäre herausragend. Dafür bedanke ich mich natürlich auch bei unserem Partner, dem Schwäbischen Turnerbund." Dessen Präsident Wolfgang Drexler fand ebenfalls nur lobende Worte zum Abschluss: „Wir sehen den Spitzensport bei solch einer Veranstaltung nie losgelöst und sind deshalb sehr froh, dass wir die Freude an der Bewegung in die Stadt tragen und die Bevölkerung begeistern konnten. Zufrieden sind wir aber auch mit den Zuschauerzahlen. 35 000 Zuschauer konnten wir ingesamt in der Porsche-Arena begrüßen, dazu kamen 10 000 zusätzliche Besucher in der Kinderturn-Welt. Außerdem haben 500 Teilnehmer gestern den „enjoy your rhythm“-Flashmob in die Stadt getragen und mit den Passanten auf der Königstraße getanzt. Inzwischen können wir voller Stolz behaupten „enjoy your rhythm“, das Motto der WM, ist zum Leben erwacht und wird noch lange weiterleben."


Stuttgarts Sportbürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann zeigte sich ebenfalls begeistert: „Ich war sehr beeindruckt von den Darbietungen der Gymnastinnen, sie haben eine schier unendliche Vielfalt an Höchstschwierigkeiten gezeigt - das war wirlich Spitzensport auf höchstem Niveau. Wir Stuttgarter haben wieder bewiesen, das wir gute Gastgeber sind. Die WM war optimal organisiert und das faire, fachkundige Publikum sorgte einmal mehr für eine tolle Atmosphäre. Ich bin mir sicher, die Turnfamilie hat sich in der Landeshauptstadt wohlgefühlt. Schon heute freue ich mich auf die Turn-WM 2019!"

Ähnlich positiv fiel das Fazit von Bruno Grandi, Präsident des Turn-Weltverbands FIG, aus: „Wir haben eine wunderbare Weltmeisterschaft erlebt, mit Finals, die uns den Atem anhielten ließen. Außerdem möchte ich den Organisatoren vom Deutschen und Schwäbischen Turnerbund mein Dankeschön aussprechen. Die Organisation war sehr gut und wir wurden hier allerbestens versorgt. Mehr geht nicht."

Mehr Infos: Starker Abgang der DTB-Gymnastinnen