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Positive EM-Bilanz der Turnerinnen

18.05.2014 10:49

Obwohl die Seniorinnen am letzten Tag der EM in Sofia (18.5.) die Medaillenränge verpassten, zog Bundestrainerin Ulla Koch ein positives Fazit.

"Wir haben alle unser Finalchancen genutzt und sind im Mannschaftswettbewerb sowohl mit den Seniorinnen wie mit den Juniorinnen Vierte geworden. Ich bin sehr zufrieden", erklärte die Bundestrainerin am Ende der Titelkämpfe. Dass es nur für den Nachwuchs Medaillen gab, wo Tabea Alt am Balken und Maike Enderle am Barren jeweils Bronze gewannen, schmälerte diese Einschätzung nicht. Denn auch die Seniorinnen hatten am letzten Tag nicht enttäuscht. In dem sehr starken Feld allerdings durfte man sich auch kleinste Fehler nicht erlauben.

Während Kim Bui (Stuttgart) mit ihren zwei siebten Plätzen (Sprung: 13,916 /Barren: 14,20) zufrieden war - "am Sprung war da bei mir sowieso nicht mehr drin" -, haderten Janine Berger (Ulm) und Sophie Scheder (Chemnitz) ein wenig mit ihren Vorträgen an diesen beiden Geräten. "Sie wollten beide unbedingt eine Medaille", erklärte Koch. Der Olympiavierten Berger gelang allerdings ihr erster Sprung, Überschlag-Salto gestreckt mit eineinhalbfacher Schraube, nicht ganz so gut wie in den vergangenen Tagen (14,766), zudem musste sie nach der Landung einen Schritt nach vorne machen. Als zweiten Sprung zeigte sie den Tsukahara mit ganzer Schraube (14,033). Das Gesamtergebnis von 14,399 Punkten bedeutete Rang fünf. Es siegte die Schweizerin Giulia Steingruber (14,666) vor der jetzt für Aserbaidschan startenden Anna Pawlowa (14,583) und der Rumänin Larisa Iordache (14,533).

Bei Sophie Scheder schlich sich an den Barrenholmen die eine oder andere kleine Unsauberkeit ein. 14,733 Punkte reichten für Rang fünf in einem "Hammerfinale", wie Teamkollegin Bui fand. "Jetzt bin ich noch traurig, aber in ein paar Tagen werde ich mich sicher über diese EM freuen", sagte die Chemnitzerin. Es siegte die Britin Rebecca Downie (15,50) vor den Russinnen Aliya Mustafina (15,266) und Daria Spiridonowa (14,966).

Freudentränen bei den Juniorinnen

Zuvor waren bei den Juniorinnen bei Turnerinnen und Trainerinnen gleichermaßen Tränen geflossen - und zwar vor Freude. Vor allem Tabea Alt (MTV Luwigsburg) zeigte sich überglücklich über ihre Bronzemedaille am Schwebebalken. "Damit habe ich nicht gerechnet", erklärte die 14-Jährige. Schließlich war sie nur als Siebte überhaupt ins Finale gekommen, "außerdem bin ich am Balken immer besonders aufgeregt". Aber sie habe sich einfach auf das Geübte konzentriert, kam bis auf einige kleinere Wackler gut durch ihr Programm und erhielt 14,20 Punkte. Nachdem nach ihr die Rumänin Anda Butuc einmal herunterfiel, stand der dritte Platz der Deutschen hinter der Russin Angelina Melnikowa (14,5757) und der Rumänin Andreea Iridon (14,433) fest.

Auch am Barren hatte die in Stuttgart trainierende Schülerin trotz einiger kleiner Fehler, aber mit einem starken gestreckten Tsukahara als Abgang bis zur letzten Turnerin mit 14,066 Punkten auf dem Bronzerang gelegen. Diese war ausgerechnet die eigene Teamkollegin Maike Enderle. "Ich wusste, wenn sie durchkommt, ist sie besser", erklärte Tabea Alt. Genauso kam es: Die 13-Jährige vom TSV Weingarten turnte mit einer sauberen und etwas schwierigeren Darbietung 14,50 Punkte ein und schnappte sich die Bronzemedaille hinter den Russinnen Daria Skrypnik (14,833) und Melnikowa (14,766). "Das war sehr schwer für mich", sagte die Mehrkampf-Fünfte Enderle, "denn ich mag Tabea sehr." Trotzdem freute sie sich über eine insgesamt sehr gelungene erste Junioren-EM, bei der sie "relativ locker" und ziemlich erfolgreich war.