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Sprossenwand - Magazin im DTB

"Olympisches Jugendlager: ja! - Olympische Jugend-Wettkämpfe: nein!"

10.07.2007 11:28

Stellungnahme von DTB-Präsident Rainer Brechtken

Die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat am vergangenen Wochenende die Einführung Olympischer Jugendspiele für junge Menschen im Leistungssport zwischen14 bis 18 Jahren beschlossen. Ab 2010 sollen die Jugendspiele alle zwei Jahre bei den Winter- und Sommerspielen ausgetragen werden.

Ziel soll sein, jungen Leistungssportlerinnen und -sportlern die olympischen Ideen und Werte zu vermitteln und sie für Olympia zu begeistern.

Der Deutsche Turner-Bund begleitet die Diskussion des IOC mit großer Skepsis. "Die grundsätzliche Idee Olympischer Jugendspiele ist zu unterstützen mit Blick auf die olympischen Ideale von Begegnung und Völkerverständigung," urteilt DTB-Präsident Rainer Brechtken und wendet sich gegen erkennbare Tendenzen von künftigen "Jugend-Weltmeisterschaften" bei Olympischen Spielen. "Dies halte ich für den falschen Weg, denn damit fördern wir ein verfrühtes Hochleistungstraining in ganz jungen Jahren mit all seinen Belastungen und Auswirkungen für den sich entwickelnden Körper von jungen Menschen. Im Turnen sind wir froh, dass wir mit der Festlegung eines Mindest-Startalters von16 Jahren bei internationalen Meisterschaften den Weg eines langfristig und behutsam angelegten Leistungsaufbaus unserer Talente einschlagen können“, fasst Brechtken die Position und Befürchtungen des Deutschen Turner-Bundes zusammen.

Die jetzige Entscheidung des IOC lässt noch Spielraum für die definitive Gestaltung der Olympischen Jugendspiele. Deshalb haben DTB-Präsident Rainer Brechtken und Sportdirektor Wolfgang Willam, in seiner Funktion als Mitglied des Exekutiv-Komitees im Internationalen Turnerbund (FIG), bereits im Vorfeld der IOC-Vollversammlung in einem Schreiben an den FIG-Präsidenten Bruno Grandi (ITA) die Bedenken des DTB vorgetragen: Für ein Olympisches Jugendlager, aber gegen Olympische Jugend-Wettkämpfe.