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Sprossenwand - Magazin im DTB

Olympia-Top-Team für 2012 gestartet

19.01.2011 09:14

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) baut das DOSB-Olympia-Top-Team London 2012 auf. Das erfolgreiche Männer-Team der Turn-WM 2010 in Rotterdam gehört dazu.

DTB-Team bei der WM in Rotterdam

Das Präsidium des Sport-Dachverbandes berief in seiner Sitzung am Montag (17. Januar) in Frankfurt/Main 152 Athletinnen und Athleten ins Team für die kommenden Sommerspiele (27. Juli bis 12. August 2012). Darunter sind mehr als ein Dutzend Olympiasieger von Peking sowie zahlreiche Welt- und Europameister. Auch die DTB-Männer von Cheftrainer Andreas Hirsch, die bei der Turn-WM im vergangenen Herbst in den Niederlanden sensationell Bronze gewannen, sind Teil dieser erlesenen Auswahl. Dies sind Philipp Boy (SC Cottbus), Matthias Fahrig (SV Halle), Fabian Hambüchen (TSG Wetzlar-Niedergirmes), Sebastian Krimmer (TSG Backnang), Eugen Spiridonov (TV Bous), Thomas Taranu (KTV Straubenhardt) sowie Marcel Nguyen (TSV Unterhaching).

Nur die Weltspitze gehört zum Top-Team
Die benannten 152 Sportlerinnen und Sportler gehören zur absoluten Weltspitze und streben in London olympisches Edelmetall an (die komplette Liste gibt es unter www.dosb.de ). „Die Athleten im DOSB-Olympia-Top-Team sollen die besten, individuell zugeschnittenen Bedingungen haben, um sich optimal auf die Sommerspiele vorbereiten zu können. Sie sollen maßgeblich dazu beitragen, dass wir in London unseren Platz unter den besten Sportnationen der Welt erfolgreich verteidigen können“, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach.

Olympiastützpunkte, Vereine und Arbeitgeber sind aufgefordert, die Teammitglieder gezielt zu unterstützen. Wer von ihnen kein Profi ist oder bei Bundeswehr, Bundespolizei und anderen öffentlichen Sportförder-Einrichtungen angestellt ist, kann bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe die Elite-Plus-Förderung beantragen. Allerdings ist noch keiner dieser Athletinnen und Athleten bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert bzw. nominiert. Ob die sportlichen und sonstigen Grundsätze zur Nominierung erfüllt sind (sportliche Qualifikation, keine Dopingvergehen, Unterschrift unter die Athletenvereinbarung, u.a.), überprüft das DOSB-Präsidium erst bei der Benennung der Olympiamannschaft. Für Sportlerinnen und Sportler in den Mannschafts-Spielsportarten ist keine Berufung in das DOSB-Olympia-Top-Team vorgesehen.

Zudem steckte das Präsidium den Rahmen zur Nominierung der deutschen Olympiamannschaft ab und beschloss die Nominierungsgrundsätze für die Spiele (die Richtlinien gibt es unter www.dosb.de ). Wie in der Vergangenheit ist die „begründete Endkampfchance“ Voraussetzung für eine Nominierung, außerdem muss eine Athletenvereinbarung unterzeichnet werden.

Im Kampf gegen Doping erklärt sich der DOSB mit dem IOC und dessen in einigen Ländern umstrittener „Osaka Rule“ solidarisch. Diese Regel besagt, dass Athleten, die in der Olympiade vor den Spielen für mehr als sechs Monate gesperrt worden sind, bei den dem Ablauf ihrer Sperre folgenden Olympischen Spielen nicht startberechtigt sind. Der DOSB nahm in seinen Nominie-rungsrichtlinien eine entsprechende eigene Regel auf, behält sich jedoch darüber hinaus eine Einzelfallprüfung auch bei kürzeren Dopingstrafen vor.

Vor den Spielen wird der DOSB die zur Nominierung in Frage kommenden Teilmannschafts-leiter/-innen, leitenden Physiotherapeuten, Ärzte und leitendes technisches Personal auf eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR überprüfen lassen. Das Verfahren orientiert sich dabei am Stasi-Unterlagen-Gesetz. Außerdem müssen alle Betreuerinnen und Betreuer eine Ehren- und Verpflichtungserklärung unterzeichnen.

Verbände müssen Nominierungsrichtlinien entwerfen
Die 26 olympischen Sommersportverbände müssen nun bis 15. April 2011 ihre sportartspezifischen Nominierungsrichtlinien für London entwerfen. Darüber wird das DOSB-Präsidium voraus-sichtlich in seiner Sitzung am 24. Mai entscheiden.

Derweil wurden bereits die ersten Betreuer nominiert. Als Leitenden Mannschaftsarzt benannte das Präsidium Dr. Bernd Wolfarth (München) und als Leitenden Physiotherapeuten Klaus Eder (Donaustauf). Wolfarth ist seit 1992 verantwortlicher Verbandsarzt des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) und seit 2006 Leitender Verbandsarzt des DSV. 2010 in Vancouver war er bereits Leitender Arzt der deutschen Olympiamannschaft. Eder betreut seit 1988 die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und seit 1990 das deutsche Tennis-Davis-Cup-Team. Als Physiotherapeut nahm er bereits an den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984, Seoul 1988 und Sydney 2000 teil. Bei den Olympischen Spielen in Athen 2004, Peking 2008 sowie Vancouver 2010 war er Leitender Physiotherapeut des deutschen Teams. Zugleich ist er Sprecher aller vom DOSB lizenzierten Physiotherapeuten.
Text: DOSB PRESSE