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Olympia fest im Blick

30.01.2012 16:17

Trampolin-Cheftrainer Michael Kuhn gibt zu Beginn des wichtigen Sportjahres 2012 einen Ausblick. Die Olympischen Spiele in London hat der Coach hierbei ganz besonders im Blick.

Von Trampolin-Cheftrainer Michael Kuhn
Nach der erfolgreichen direkten Olympiaqualifikation der Frauen durch den sechsten Platz bei der WM in Birmingham durch Anna Dogonadze, liegt der aktuelle Fokus für die Männer auf der Vorbereitung für die zweite Olympiaqualifikation am 12./13.01. in London innerhalb des vorolympischen Test-Events. Im Lenkungsstab haben wir entschieden, Henrik Stehlik für diese zweite Chance zu nominieren und ihm das Vertrauen zu schenken, Deutschland zum vierten Mal in Folge mit Männern und Frauen bei Olympia an den Start zu bringen. Die Chancen hierfür sind durchaus im realistischen Bereich. Sollte Henrik dieses Kunststück schaffen, würde ich es als außergewöhnlich großen Erfolg werten, da es nicht mehr viele westeuropäische Trampolin-Nationen gibt, die Ähnliches aufweisen können.
Die Europameisterschaften im April in St. Petersburg dienen dann der internen Ausscheidung für die Olympia-Nominierung. Jessica Simon kann Anna Dogonadze (beide MTV Bad Kreuznach) noch verdrängen, wenn sie dort nach dem Vorkampf ganz weit vorne landet und Anna nicht punkten kann. Bei den Männern wäre das Rennen praktisch wieder neu eröffnet, falls wir den Startplatz tatsächlich erreichen.

EM-Kandidaten weiblich: Anna Dogonadze und Jessica Simon werden gesetzt. Chancen haben Lara Hüninghake (TG Jugenddorf-Salzgitter), Alexandra Kohler, Sarah Eckes und eventuell Carina Baumgärtner (alle MTV Bad Kreuznach), die in 2011 aufgrund diverser Schwierigkeiten international pausierte. Vielleicht kann auch die Nachwuchsturnerin Leonie Adam (MTV Stuttgart) schon die eine oder andere gestandene Turnerin ein wenig in Bedrängnis bringen.
EM-Kandidaten männlich: Hier ist das Feld größer und offener. Zu den Arrivierten und Erfahrenen wie Henrik Stehlik (TG Jugenddorf-Salzgitter), Martin Gromowski (MTV Bad Kreuznach), Karsten Kuritz (TSB Schwäbisch Gmünd) und Dennis Luxon (TG Jugenddorf-Salzgitter) werden sicher wieder die,,jungen Wilden", wie Kyrylo Sonn (MTV Bad Kreuznach), Daniel Schmidt (Brahmfelder SV) und Christopher Schüpferling (Frankfurt Flyers) stoßen.
Auch hier könnte der außergewöhnlich erfolgreiche Nachwuchsturner Oliver Amann (TV Weingarten) schon ein Wörtchen mitreden.

In zwei Qualifikationsschritten wird das EM-Team ermittelt: am 25.02. (Ort steht noch nicht fest) und am 10.03. in München werden die Plätze ausgeturnt und die Teams ermittelt. Zwischen der EM und den Olympischen Spielen liegen dann noch zwei Weltcups: 10. - 14.06. in Albacete (ESP) und direkt im Anschluss, 21. - 24.06.  in Arosa (SUI). Zu letzterem ist geplant, die möglichen Olympiakandidaten zu entsenden. Im zweiten Halbjahr steht noch ein Weltcup in Loule (POR) auf dem Programm, den wir mit den perspektivisch wichtigsten Athleten für den neuen Olympiazyklus besuchen wollen. Die Deutschen Meisterschaften Ende September in Stuttgart bilden den nationalen Höhepunkt im zweiten Halbjahr. Möglicherweise wird dort ein gewisser personeller Umbruch zu beobachten sein, falls manche der langjährigen Turnerinnen und Turner ihre Karriere beenden werden.