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OL | WM-Damenstaffel Top10

29.08.2016 08:43

Man muss schon bis in das Jahr 2001 zurückgehen, um eine einstellige Platzierung einer deutschen WM-Staffel zu finden. Mit starken Einzelleistungen ist die deutsche Damenstaffel zum Abschluss der WM in Strömstad auf Rang 9 gelaufen. Die deutschen Herren belegten Platz 17. Die Weltmeistertitel gingen nach Russland und Norwegen.

Am Samstagnachmittag gab Startläuferin Arntraut Götsch (USV Jena) die Marschroute für die deutsche Damenstaffel vor. Im zur Mitteldistanz angrenzenden Waldgebiet musste die Wahlnorwegerin zunächst durch typisch skandinavisches Gelände orientieren. Untergrund mit unterschiedlicher Belaufbarkeit, Bodenbewuchs, Sümpfe, Steingebiete sowie zahlreiche Dickichtpassagen forderten die WM-Starter. Von Anfang an blieb die deutsche Nationalläuferin in Reichweite zur Spitze. Christiane Tröße (SV TU Ilmenau) ging mit einem Rückstand von 1:25 min noch vor Gastgeber Schweden auf die zweite Strecke. Mit der Sicherheit von zahlreichen WM-Starts überbegab Sie als 13. auf Susen Lösch (USV Jena). Die aktuell wohl beste deutsche Orientierungsläuferin arbeitete sich im Anschluss Position für Position nach vorne. Durch die gezielte Vorbereitung in Schweden gelang einer der stärksten deutschen Läufe während der WM. In Kombination mit der Disqualifikation der tschechischen Staffel konnten sich das gesamte Team und die deutschen Fans vor Ort lautstark über Rang 9 freuen.

Schon zuvor im Herrenrennen startete Felix Späth (OLG Siegerland) stark ins Waldgebiet bei Strömstad. Als 13. schickte er Philipp Müller (Post SV Dresden) in den Wald. Nach einem Fehler am Anfang absolvierte der Nationalläufer ein sicheres Rennen. Bjarne Friedrichs (MTV Seesen) übernahm als 16. und führte die deutsche Staffel Lauf auf den 17. Rang im Gesamtklassement. Auch mit diesem Ergebnis zeigte sich Herrentrainer Andreas Lückmann zufrieden.
Mehr als 8000 Zuschauer beobachteten in der Arena bei Strömstad beide Entscheidungen per GPS und über die Fernsehbilder, die in insgesamt in 67 Länder gingen. In der Herrenstaffel gaben die Norweger von Anfang an den Ton an und verwiesen die Schweiz und Schweden auf die weiteren Podestplätze.
 
Im Damenrennen sah Finnland lange Zeit wie der mögliche Sieger aus. Erst auf der letzten Schleife gelang es Natalia Gemperle (Russland) sich abzusetzen. Gleichfalls profitierte die Dänin Maja Alm von einem Fehler der Finnin Merja Rantanen. Das dänische Team sicherte sich somit vor Finnland den Silberrang.
 
Mit der Abschlusszeremonie endeten offiziell die Weltmeisterschaften und damit auch die dritte Weltcup-Runde in diesem Jahr. Aus deutscher Sicht bleibt das Resümee, dass auch die deutschen Nationalläufer in skandinavischem Geläuf ein Achtungszeichen setzen können. Bei einer auch in Zukunft unabhängigen und zielgerichteten Vorbereitung sind sicher ähnlich gute oder bessere Resultate möglich.
 
Daniel Härtelt 


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Ergebnisse

Damen
1. Russland (Rudnaya, Mironova, Gemperle)     108:21 min
2. Dänemark (Klintning, Bobach, Alm)               108:53 min
3. Finnland (Anttonen, Teini, Rantanen)           109:41 min

9. Deutschland (Götsch, Tröße, Lösch)             124:02 min


Herren
1. Norwegen (Kaas, Lundanes, Daehli)              107:44 min
2. Schweiz (Hertner, D. Hubmann, M.Kyburz)  109:38 min
3. Schweden (Bakkman, Bergman, Lind)            112:23 min

17. Deutschland (Späth, Müller, Friedrichs)      125:04 min