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Sprossenwand - Magazin im DTB

Nguyen verteidigt EM-Titel

27.05.2012 12:44

Marcel Nguyen hat am letzten Tag der Turn-Europameisterschaften in Montpellier seinen EM-Titel am Barren verteidigt. Der Münchner turnte in der Parc and Suites Arena eine großartige Übung und verwies mit 15,766 Punkten die Konkurrenz auf die Plätze.

 

„Es war wahrscheinlich die beste Übung, die ich je in einem Wettkampf geturnt habe. Ich habe mich gut vorbereitet, das war der Lohn dafür“, freute sich Nguyen, der bereits 2011 bei der Heim-EM in Berlin nicht zu schlagen war.

In sechs Finals waren an dem Sonntagnachmittag DTB-Athleten vertreten. Den Auftakt macht aus deutscher Sicht Marcel Nguyen an den Ringen. Er schlug sich sehr tapfer gegen die kraftstrotzende Konkurrenz. Der leichte und elegante Münchner turnte bärenstark und seine Elemente auf den Punkt. Mit einem guten Doppeltsukahara-Abgang kommt er auf 15,000 Punkte, bei einem Ausgangswert von 6,6. Dies bedeute Rang sechs. Es siegte der Russe Alexandr Balandin mit 15,666 (6,7) Zählern.

Einen Rang besser konnte sich Matthias Fahrig im Sprungfinale platzieren. Auch der Hallenser präsentierte sich fehlerfrei in diesem Finale. 16,066 Punkte erhielt er für den Dragulescu-Sprung und für den Kasamatsu mit 1,5 Schrauben gab es 15,633 (6,6) Zähler. In der Summe standen 15,849 Zähler für Matze zu Buche – Platz fünf. „Ich bin zufrieden, mehr war heute nicht drin. Es ist schon Wahnsinn in so einem Feld mitzuspringen“, sagte Fahrig. Europameister wurde Flavius Kosci aus Rumänien mit summiert 16,116 Punkten.

Sebastian Krimmer hatte dann Pech, er kippte beim Diamedov weg und musste das Gerät verlassen – 14,300 (6,2) Punkte für den Stuttgarter. Großer Sport dann von Marcel Nguyen, der Münchner zeigte in seiner schwierigen Übung keine Schwächen, alle Elemente wie Felgen, Dimitrenko und der Tsukahara-Abgang passten und der Titel war gesichert.

Boy im Pech
Als letztes sollte das Reckfinale den Höhepunkt dieses Finalnachmittages bilden. Aber Philipp Boy, der erste Starter des Feldes musste sofort beim ersten Flugteil Cassina das Gerät verlassen. Damit war der Traum vom Recktitel dahin, hängenden Kopfes ging der Cottbuser zurück an das Gerät und landete ganz hinten in dem Feld Athleten. "Ich bin total enttäuscht, ich glaube ich war vor dem Flieger zu schnell. Mir fehlt einfach noch die Sicherheit", sagte Boy, der fast drei Monate mit Verletzungen zu kämpfen hatte und noch Trainingsrückstand aufweist. Teamkollege Eugen Spiridonov, am Tag zuvor noch tieftraurig über seine beiden Abstürze am Königsgerät, machte es heute viel besser und erkämpfte mit 14,900 (6,5) Punkten den vierten Platz. Den Titel sicherte sich der Russe Emin Garibov (15,833 Pkt.)

Junior Weinert mit Barren-Silber
Bei den Gerätfinals der Junioren konnte sich Daniel Weinert mit einer blitzsauberen Barrenleistung in Szene setzen. Der Kieler holte EM-Silber mit 14.033 Punkten und musste nur dem Russen Grigorii Zyrianon (14,266 Pkt.) den Vortritt lassen.

„Ich habe damit gar nicht gerechnet. Eigentlich wollte ich ins Pauschenpferd-Finale. Aber als ich sah, dass es der zweite Platz ist, fand ich es super“, sagte Weinert.

Im parallel laufenden Reckfinale hatte der Chemnitzer Tim Leibinger für eine Schrecksekunde gesorgt. Nach einer missratenen Übung blieb er beim Abgang mit den Beinen an der Stange hängen und stürzte kopfüber Richtung Matte. Glücklicherweise stand er auf und konnte die Wettkampffläche eigenständig verlassen. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus war klar, dass er sich keine schwerwiegende Verletzung zugezogen hat.