Nguyen in Tokio gekürt
Marcel Nguyen hat beim Weltcup in Tokio nach zwei Wettkampftagen mit 87,275 Punkten den sechsten Rang belegt. Der Münchner, der bereits vor dem Turnier in der japanischen Metropole als Sieger der Gesamtwertung feststand, ist am Sonntag (07.04.2013) noch mal volles Risiko gegangen, musste jedoch an Barren und Reck jeweils einen Fehler in Kauf nehmen. Es siegte der Ukrainer Verniaev mit 90,375 Punkten.
„Ich hatte nichts mehr zu verlieren und habe voll auf Angriff geturnt. Besser hier der Fehler am Barren als bei der EM in Moskau. Es war gut, dass ich noch mal hier war, als letzten Test vor der EM. Der Gesamt-Weltcup-Sieg bedeutet mir viel und ist nach den Olympischen Spielen in London ein weiterer Höhepunkt meiner Karriere“, sagte Nguyen, der am Samstag noch drei fehlerfreie Geräte hatte vorweisen können aber wie am Ende „nur“ auf Platz sechs lag. Am Sonntag zeigte er dann zunächst am Sprung einen starken Kasamatsu, ehe er bei seiner hochwertigen Barrenübung (6,8 Ausgangswert) beim Tsukahara-Abgang mit den Händen aufgreifen musste. Da auch das Schlussgerät Reck durch einen Abstieg beim Kovacs nicht planmäßig lief, wurde es nichts mit der erhofften Aufholjagd an den vermeintlich „starken“ Geräten.
Doch auch mit dieser Platzierung kann der zweifache Silbermedaillen-Gewinner von London gut leben, denn das Endranking weißt ihn mit 140 Punkten als Sieger aus, vor dem Briten Purvis mit 125 Punkten und dem Ukrainer Verniaev mit 120 Zählern.
Teamkollegin Elisabeth Seitz steht ebenfalls als Gewinner der Gesamtwertung fest, war jedoch aufgrund von Abiturprüfungen in Japan nicht an den Start gegangen. Doch auch ohne einen Start in Fernost darf sich die Schülerin über das Preisgeld von 30.000 Schweizer Franken freuen. „Da die Italienerin Vanessa Ferrari definitiv abgesagt hat, kann der Eli niemand mehr den Gesamtsieg streitig machen“, gab Wolfgang Willam, Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes (DTB), zu Protokoll.
Der erstmals vergebene Jackpot nach der fünfteiligen Serie mit Stopps in Stuttgart (GER), Glasgow (SCO), Worcester (USA), La Roche (FRA) und eben Tokio (JPN) bringt der 19-Jährigen Seitz wie auch Nguyen umgerechnet circa 24.600 Euro, von dem laut Regelwerk zwanzig Prozent an die Trainer gehen.
