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Sprossenwand - Magazin im DTB

Mit Teamgeist zur WM und dann nach Peking

23.01.2007 11:10

Saisonausblick im Frauen-Turnen

Von DTB-Cheftrainerin Ulla Koch Die Turnerinnen des Turn-Teams Deutschland gehen hoch motiviert in das WM-Jahr 2007. Bereits beim Auftaktlehrgang in Kienbaum bei Berlin waren außer der Kölnerin Oksana Chusovitina (in Usbekistan), Daria Bijak (Studium in den USA) und den beiden verletzten Susann Herbst (TuS Chemnitz–Altendorf) und Theresa Sporer (SSV Ulm) alle an Bord.

Nach einer gemeinsamen WM-Analyse gehen wir zuversichtlich und guten Mutes die diesjährigen Weltmeisterschaften in Stuttgart und damit auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008 an. Um es vorweg zu nehmen: Ich sehe eine reelle Chance, die Teilnahme an Peking 2008 zu schaffen. Wir wissen, dass wir zuletzt Schwachstellen hatten, doch haben wir diese analysiert und arbeiten fieberhaft daran, sie auszumerzen.

Turnen auf Olympianiveau
So werden ab sofort in jedem Training sowohl konditionelle als auch technische Tests durchgeführt und ausgewertet. In dem jeweils nachfolgenden Lehrgang erfolgt dann die Kontrolle. Bei Nichtverbesserung der Schwachpunkte werden wir auch vor der Konsequenz, jemanden aus dem WM-Kader zu streichen, nicht zurückschrecken. Im übrigen wurden die Kriterien, die zur Teilnahme an den Europameisterschaften und Worldcup-Turnieren berechtigen, dem Niveau der besten zwölf Mannschaften von Aarhus angepasst. Unsere Athletinnen stehen nun also in der Pflicht, sich zu steigern und auf Olympianiveau zu turnen. Klar ist: Die Vorgaben müssen erfüllt werden...

Im Bereich der Erhöhung der Schwierigkeiten werden wir ebenfalls Veränderungen einbringen. Das Augenmerk liegt hier in erster Linie auf einer Verbesserung der konditionellen Voraussetzungen sowie der Technikschulung. Ziel ist eine deutliche Verbesserung in der B-Note.

"Etablierte müssen um Platz im Team bangen"
Zu den einzelnen Athletinnen ist zu sagen: Katja Abel (SC Berlin) hat sich nach ihrer Bandoperation (Fußverletzung im vergangenen Jahr) und dem Wechsel nach Stuttgart wieder in eine sehr gute Verfassung gebracht und somit zurückgemeldet. Die Verletzung von Jenny Brunner (TuS Chemnitz–Altendorf, Armverletzung beim Podiumtraining der WM) ist verheilt und sie ist auf dem besten Wege, an ihr vorheriges Leitungsvermögen anzuknüpfen. Die Juniorinnen Marie-Sophie Hindermann (TSG Tübingen), Anja Brinker (TV Herkenrath) und Joelene Möbius (TuS Chemnitz–Altendorf) zeigten bereits in dem gerade absolvierten ersten Lehrgang, dass einige "Etablierte" um ihre Plätze im Team bangen müssen. Es wird sehr spannend zu beobachten, wie sich die Juniorinnen einbringen werden.

WM im eigenen Land motiviert
Unter dem Motto "Konkurrenz im eigenen Lande ist die beste Motivation", stecken wir die ersten Ziele im Frühjahr relativ hoch. Und so werden nur die besten Turnerinnen die Worldcups in Paris und Cottbus bestreiten. Bei der Standortbestimmung gegen Italien am Gründonnerstag (05.04.) soll ebenfalls das beste Team an den Start gehen. Beim durch die Deutsche Turn-Liga (DTL) mitorganisierten Vergleich (14.04.07) gegen Russland soll den EM-Starterinnen dann der letzte Schliff verpasst werden.

Natürlich ist die WM im eigenen Lande für alle ein einmaliges Erlebnis und wir hoffen, das ähnlich wie zur Fußball WM, wir unseren Gästen gute Gastgeber, aber auch schwere Gegner sein werden, die sich mit Unterstützung des Publikums das Ticket für Olympia holen werden. Ich denke, wir sollten bei aller Aufregung versuchen, die Dinge mit Ruhe anzugehen und auf den Teamgeist setzen. Denn nur gemeinsam werden wir den Weg nach Peking schaffen.