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Sprossenwand - Magazin im DTB

„Made in Germany“ in Rio sehr gefragt

30.03.2015 15:32

Wenn am 05. August 2016 die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro feierlich eröffnet werden, steht das weltweite größte sportliche Ereignis nicht nur für die Athletinnen und Athleten des Deutschen Turner-Bundes (DTB) unmittelbar bevor, sondern auch für zwei wichtige Partner-Unternehmen des DTB.

SPIETH-Mitarbeiter Hauser, Brasilianischer Vertreter Fischer, Garziella (v.l.), (r.) Eurotramp-Geräte

Mit den beiden Firmen SPIETH und Eurotramp haben es gleich zwei deutsche Firmen auf die große olympische Bühne geschafft. Sowohl bei den Wettkämpfen im Gerätturnen als auch im Trampolinturnen werden die Medaillen an Geräten „Made in Germany“ vergeben.

Trainingszentrum in Rio den Janeiro


Für SPIETH-Verkaufsdirektor Jürgen Garziella ist der Zuschlag für die Ausstattung der Olympischen Spiele sehr erfreulich, kam aber nicht völlig unerwartet. „Zum einen werden dies die elften Olympischen Spiele sein, die wir mit unseren SPIETH-Geräten ausstatten und zum anderen haben wir eine lange Historie auf dem brasilianischen Markt. Der überwiegende Teil der dort existierenden Geräte ist von uns“, erläutert der 53-jährige ehemalige Spitzenturner. Bereits den früheren Firmeninhaber Rudolf SPIETH verband vor Jahrzehnten eine lange Freundschaft mit dem brasilianischen FIG-Vizepräsidenten Siegfried Fischer und damit auch eine enge Beziehung zum brasilianischen Turnverband. Gemeinsam entwickelten die Beiden zu Beginn der 90er Jahre die aktuelle Form des Sprungtisches für das Gerätturnen. Vor etwa sechs Jahren schloss SPIETH dann einen Partnervertrag mit dem brasilianischen Turnverband ab. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen mit der weit über 100-jährigen Tradition in vielen Bereichen für das Turnen in Brasilien. So unterstützt SPIETH regelmäßig bei der Vermittlung von Trainern, bei der Organisation von Trainingsaufenthalten der Nationalmannschaft und auch mit turntechnischem Know-how.

Eurotramp-Trampoline auf dem Weg nach RioDie Firma Eurotramp ist bei der Ausrüstung der Spiele seit der Aufnahme der Sportart in das olympische Programm bis auf 2012 in London stets eine feste Größe gewesen. Der Weilheimer Hersteller wird in Rio de Janeiro bereits seine vierten Olympischen Spiele bestreiten. „Wir sind mit unseren Geräten der Marktführer und haben schlichtweg die beste Qualität. Daher hatten wir gute Argumente auf unserer Seite“, erläutert Geschäftsführer Dennis Hack. Zwölf Großgeräte vom Typ „Ultimate“ wird Eurotramp an den Zuckerhut versenden, damit alle 32 olympischen Athleten an den Start gehen können. Dazu kommen noch einmal zwölf weitere Geräte für die Wasserspringer, die im Aquatic Centre auch auf Trampolinen ihre Saltos und Schrauben trainieren.

Doch trotz aller Kooperationen und positiver Anzeichen für die Vergabe der Aufträge an die schwäbischen Unternehmen, sicher konnte man sich Angesicht der namhaften internationalen Konkurrenten im Rennen um die Ausstattung der Spiele nicht sein. Erst als das Internationale Olympische Komitee (IOC) die positive Nachricht übermittelte, atmete man sowohl in Altbach bei SPIETH als auch in Weilheim/ Teck bei Eurotramp auf. „Die Sektkorken haben trotzdem bis heute nicht geknallt, dafür ist einfach viel zu viel zu tun. Das heben wir uns für den Tag auf, an dem wir die Spiele erfolgreich abgewickelt haben“, sagt Jürgen Garziella.

Eurotramp Trampoline gehen nach RioUm das Olympia-Angebot überhaupt stemmen zu können, haben die befreundeten Firmen SPIETH und Eurotramp zusammen mit Gymnova aus Marseille (FRA) ein Konsortium gebildet. Insgesamt umfasst der Auftrag an das Konsortium ein Volumen von etwa 50 Schiffscontainern, die die Reise an den Zuckerhut antreten werden.

„Bei diesem Gerätevolumen kann man sich vorstellen, dass das Unternehmen ‚Olympia‘ ein sehr aufwändiges Unterfangen ist und gleichzeitig auch eine große Investition für das Unternehmen bedeutet. Bereits jetzt sind die Vorbereitungen im vollen Gange. Insgesamt sind circa zwölf Techniker eingeplant, um einen reibungslosen Ablauf sowohl beim Test Event, als auch bei den Olympischen Spielen zu gewährleisten. Für SPIETH ist das Engagement bei Olympia nicht nur eine Imagefrage, sondern auch ein wichtiger Bestandteil zur Stärkung der Marke SPIETH auf dem Weltmarkt“, erläutert Garziella. Dennis Hack von Eurotramp fügt hinzu: „Dadurch, dass wir bei Olympia präsent sind, kommen im Vorfeld und etwa noch ein Jahr später die nationalen Verbände auf uns zu und wollen auf Geräte vom Olympia-Hersteller wechseln. Für uns war klar, dass wir wieder dabei sein wollen und als Marktführer auch dabei sein müssen“.

Brasilianische und deutsche Arbeiter beim HallenaufbauBei allen imageträchtigen Geschäften rund um Olympia vernachlässigen SPIETH und Eurotramp das Prinzip der Nachhaltigkeit auch diesmal nicht. Es ist geplant bzw. wird verhandelt, dass ein Teil der Geräte in Brasilien verbleibt. So dass zu den bereits mit SPIETH und Eurotramp ausgerüsteten Turnzentren noch einige hinzukommen werden. Zudem soll das SPIETH-Projekt „Just for Kids“ mit speziellen Turn- und Spielgeräten für die Kinder zusammen mit dem brasilianischen Olympiasieger Arthur Zanetti landesweit zum Einsatz kommen.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Spiele aus deutscher Sicht auch sportlich erfolgreich sein werden. Dann knallen die Sektkorken vielleicht noch ein wenig lauter.

Mehr Infos zu SPIETH Gymnastics unter www.spieth-gymnastics.de

Mehr Infos zu Eurotramp unter www.eurotramp.com