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Sprossenwand - Magazin im DTB

Interview mit Tabea Alt

11.08.2016 14:31

Die 16-jährige Ludwigsburgerin ist das Kücken in der DTB-Riege, was sie nicht davon abhält, im Teamfinale die beste Wertung am Balken und Sprung zu turnen. Im Interview schildert sie ihre Eindrücke von Rio.

Im Qualifikations-Wettkampf hast du schon von einer super Stimmung in der Halle gesprochen, wie hast du die Stimmung im Team-Finale erlebt?

Es war eine gigantische Stimmung, noch mal deutlich besser als in der Quali. Wir waren ja mit den  Brasilianerinnen in einer Riege, deshalb konnten wir erst mal genießen und den anderen zuschauen. Bei den eigenen Übungen haben wir dann die deutschen Fans raus hören können, das war richtig toll.

War die Anspannung vor dem Finale oder vor der Quali größer?

Vor der Qualifikation war die Anspannung schon größer. Im Finale wollten wir einfach Spaß haben, den Wettkampf genießen, aber trotzdem den 6. Platz verteidigen. Das ist uns ja auch gelungen, wir haben uns noch mal um vier Zehntel steigern können und jetzt sind wir einfach super stolz auf unsere Leistung.

Nachdem du deine Wettkämpfe beendet hast, wie fühlt es sich an, Olympiateilnehmerin zu sein?

Es ist ein Wahnsinns-Gefühl, ich kann es immer noch nicht glauben bei den olympischen Spielen dabei zu sein und hier turnen zu dürfen. Dass ich dann auch noch so gut geturnt habe ist unglaublich.  Man kommt  rein in die Halle und sieht als erstes die olympischen Ringe und Banner mit Rio 2016, das ist unbeschreiblich.

Zu deiner Leistung im Team-Finale, du bist am Balken und Sprung an das Gerät gegangen, hast an beiden Geräten die beste Wertung für das deutsche Team geholt, wie hast du es geschafft so locker und so cool zu bleiben?

 

Mein Vorteil in Rio war, dass ich mir selbst gesagt habe, ich möchte Spaß haben. Ich war gut vorbereitet, auch mental, ich wollte die Wettkämpfe einfach nur genießen. Dass ich mich am Balken im Finale noch mal um fast vier Zehntel steigern konnte, ist einfach nur cool.

Die Pause während deinen beiden Einsätzen waren ja recht lang, wie hast du dich bei der Kulisse nach dem Balken auf deinen Sprung fokussieren können?

Der Kopf schaltet den gesamten Wettkampf nie ab, wenn man einmal im Wettkampf drin ist, bleibt man mit dem Kopf bei der Sache. Nach dem Balken hab ich dann mein Team am Boden unterstützt, die anderen Mannschaften beobachtet und nebenher die Beine warm gehalten. Sobald wir dann am Boden fertig waren, habe ich mich komplett auf meinen Sprung konzentriert.

Du bist ja jetzt schon über eine Woche in Rio, was hat dich bisher bei den olympischen Spielen am meisten beeindruckt?

Das ist sehr schwer zu sagen. Aber an sich das ganze olympische Flair im olympischen Dorf und bei den Wettkämpfen ist schon beeindruckend. Die Augenblicke von diesem Wettkampf werde ich nie wieder vergessen. Das Zusammenleben im olympischen Dorf ist super, mit dem ganzen deutschen Team, den anderen Sportlern zusammen.

Nach den beiden Wettkämpfen gehst du jetzt nicht mehr an den Start, was hast du bis zur Heimreise noch alles vor?

Erst mal meine Teamkolleginnen in den Einzelfinals unterstützen und auch die Jungs werden wir zusammen anfeuern. Dann auf alle Fälle das Leben im deutschen Haus und in Rio genießen und bei anderen Sportarten zuschauen. Was wir genau noch anschauen ist aber noch nicht geplant, sicher ist bisher nur, dass wir Leonie Adam bei ihrem Wettkampf anfeuern werden, genauso wie die RSG-Mädels. Wir bleiben bis zum Schluss in Rio, nach der Abschlussfeier geht es dann zurück nach Deutschland.