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Hambüchen und Bui bei WM-Quali vorne

15.08.2006 10:21

Abel verletzt

Fabian Hambüchen und Kim Bui sind die souveränen Sieger der ersten WM-Qualifikation in Berlin Hohenschönhausen. Lokalmatadorin Katja Abel hatte sich kurz vor dem Wettkampf eine Bänderverletzung in beiden Fußgelenken zugezogen.

Wie erwartet war er für die Höhepunkte dieser Veranstaltung verantwortlich: Fabian Hambüchen turnte nicht nur an seinem Spezialgerät Reck so spektakulär, dass es ein Kreischen im Publikum auslöste, auch am Boden brachte er die Berliner Zuschauer ins Raunen. „Lou Yun" nennt sich das neue Übungsteil des 18-jährigen Wetzlarers, das maßgeblich zur Verzückung des Publikums beitrug. Den Zweifach-Salto seitwärts mit Dreivierteldrehung turnte der ehemalige Europameister ebenso sicher wie nahezu alle weiteren Turngeräte an diesem Nachmittag.

Die logische Konsequenz war der Sieg bei dieser ersten WM-Qualifikation für Fabian Hambüchen. Bei den Frauen holte sich Kim Bui mit einer ebenfalls guten Leistung den Titel. Favoritin Katja Abel hatte sich beim Einturnen am Boden eine Bänderverletzung in beiden Fußgelenken zugezogen – die WM-Teilnahme der Berlinerin ist damit zumindest gefährdet. Der Einstieg in den Wettkampf war der späteren Siegerin Bui am Sprungtisch wesentlich besser gelungen, als  Hambüchen am Pauschenpferd. Er musste aufgrund eines missratenen Abgangs Punktabzüge hinnehmen. Matthias Fahrig präsentierte sich nach längerer Abwesenheit am Boden gut und war vor allem am Sprungtisch erwartet stark. Für den Hallenser gab es hier die Höchstwertungen an diesem Tag. Ein besonderes Lob erhielt jedoch für Philipp Boy, der mit einer konstanten Vorstellung auf den zweiten Platz turnte. "Philipp hat vorher schon mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht, insofern freut es mich, dass er seine gute Form heute bestätigen konnte", meinte Cheftrainer Andreas Hirsch.

Dem Berliner Coach könnten sich nun durch das gute Auftreten der jungen Athleten wie Phillip Boy aber auch Marcel Nguyen neue Alternativen für die WM in Dänemark bieten. „Wir haben unter den ersten sechs vier 19-Jährige. Das zeigt, dass es bei uns keine Etablierten gibt und Bewegung im Team ist“, zog Hirsch ein positives Fazit.

Dessen Kollegin Ulla Koch konnte dem Wettkampf dagegen nur wenig positives abgewinnen: „Die Verletzung von Katja Abel wiegt schwer, auch wenn ich mich sehr über die Leistung von Kim Bui freue, so habe ich nach dem Wettkampf doch mehr Bauchschmerzen als vorher“, meinte die Cheftrainerin. Neben Abel war bereits am Freitag der zweite Lokalmatador ausgefallen. Rene Piephardt hatte sich bereits am Freitag eine Bruch der Mittelhand im Training zugezogen.

Die zweite WM-Quali findet innerhalb der Deutschen Meisterschaften in Stuttgart vom 01. – 03. September statt.