Jetzt lesen:
Sprossenwand - Magazin im DTB

Hambüchen in WM-Form

23.09.2006 20:32

- DTB-Team siegt Turn-Länderkampf Bad Nauheim

Als Start-Ziel-Sieg kann der Erfolg des Länderkampfes im hessischen Bad Nauheim bezeichnet werden. Das deutsche Team distanzierte die Schweizer und den EM-Dritten Weißrussland deutlich mit über zehn Punkten Vorsprung auf die Plätze.

Vor allem Fabian Hambüchen zeigte sich bei dem Ländervergleich in "Weltklasse-Form", wie Cheftrainer Andreas Hirsch befand. Der 18-jährige Hesse trumphte bei seinem fast Heimspiel groß auf und ging vor allem am Reck aufs Ganze: Vier Flugteile und ein Ausgangswert von 6,8 Punkten - die 650 Zuschauer sahen in der Mehrzweckhalle die zurzeit schwierigste Turnübung der Welt. Und das in perfekter Ausführung.

Bei den Deutschen Meisterschaften hatten die Männer am Pauschenpferd noch mit ihren Leistungen gehadert, jedoch präsentierten sie sich mit einer beeindruckenden Mannschaftsleistung beim Länderkampf zurück. Die Routiniers Robert Juckel und Thomas Andergassen turnten fehlerfrei mit jeweils 15,150 Punkten. Auch Eugen Spiridonov zeigte als Vizeeuropameister, dass er die Pauschen beherrscht.

Mit der Höchstwertung von 15,500 Punkten untermauerte der Stuttgarter Thomas Andergassen seine exzellenten Fähigkeiten an den Ringen. Ihm folgten Philipp Boy (SC Cottbus) mit 14,650 Punkte und Fabian Hambüchen (Niedergirmes) mit 14,500 Punkten.

Einen kleinen Dämpfer mussten die Männer am Sprung hinnehmen. Juckel, Boy und Nguyen zeigten jeweils einen Handstützüberschlag mit Doppelsalto vorwärts gehockt, jedoch konnte keiner der Turner diesen schwierigen Sprung in den perfekten Stand turnen. Nur der 19-jährige Hambüchen turnte sein Sprungelement perfekt aus und erhielt dafür 16,200 Punkte.

Eine hohe Leistungsdichte zeigten die Turner am Barren. Allen voran der deutsche Mehrkampfsieger Fabian Hambüchen, der seine Kür ohne einen Fehler überstand und mit 15,300 Punkten sich von dem verpatzten Start bei den Deutschen Meisterschaften revanchierte. Dicht dahinter folgte das „Bewegungstalent“ Marcel Nguyen, der mit seinem Tsukahara gehockt, ein sogenanntes F-Teil (höchste Schwierigkeitsstufe) turnte, und dafür mit 15,250 Punkten belohnt wurde.

Mit einer „Flugshow“ und einem hohen Ausgangswert von 6,8 erreichte Fabian Hambüchen eine Wertung von 16,350 Punkten. Aber auch die anderen deutschen Turner konnten das hohe Niveau am Königsgerät halten. Philipp Boy erzielte 15,400 Punkte und Robert Juckel 15,100 Punkte. Mit dieser Leistung baute das deutsche Team den Vorsprung aus.

Den Wettkampf beendete Fabian Hambüchen am Boden mit einem „Sprungfeuerwerk“. Dabei zeigte der Wetzlarer seine Spezialität Lou You und eine hohe Anzahl an Salti mit Längsachsendrehungen. Mit 15,250 Punkten erreichte er auch an diesem Gerät die höchste Note für sein Team.