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Sprossenwand - Magazin im DTB

Gold und Silber in Cottbus

16.03.2014 17:28

Die deutschen Turner und Turnerinnen verabschieden sich mit insgesamt fünf Podestplätzen vom 38. Turnier der Meister in Cottbus

Zum Abschluss des ersten Challenge-Cup-Turniers des Jahres konnte der WM-Sechste Andreas Bretschneider am Sonntag seinen Vorjahrestitel am Reck erfolgreich verteidigen. Der Chemnitzer gewann trotz kleiner Schwierigkeiten beim Abgang mit 15,175 Punkten vor dem Brasilianer Petrix Aguiar Barbosa (14,925) und dem Schweizer Oliver Hegi (14,85). "Ich kann es kaum fassen, dass ich die Übung durchgezogen habe", kommentierte Bretschneider seinen Erfolg. Denn beim Einturnen war er beim Tkatchev noch abgestiegen.

Der Hannoveraner Andreas Toba hatte derweil Pech, kam erst beim Kolman zu nahe an die Stange und stürzte dann noch beim Abgang nach vorne auf die Knie. Mit 13,525 kam er so nicht über Rang acht hinaus. Am Sprung hatte Toba zuvor sowohl seinen Kasamatsu mit eineinhalbfacher Schraube gestanden als auch seinen Überschlag-Salto gestreckt mit eineinhalbfacher Schraube. Das langte in einem starken Feld für Rang sechs (14,262).

Bei den Frauen freute sich Kim Bui über ein rundum gelungenes Turnier. Die Stuttgarterin, die zu den Stammgästen in Cottbus zählt, tanzte sich mit ihrer schweren Bodenübung (5,6) auch diesmal in die Herzen des Publikums in der Lausitz-Arena. Rang zwei mit 13,925 Punkten ganz knapp hinter der Polin Marta Pihan-Kulezsa (13,95) war der verdiente Lohn. "Ich bin fast überrascht, dass es so gut geklappt hat", erklärte die 25-Jährige. Denn am vierten Wettkampftag hintereinander habe ihr die Leichtigkeit und Spritzigkeit gefehlt. "Doch manchmal trügt einen eben das eigene Gefühl", fügte Bui noch schmunzelnd hinzu. 

Die Heidelbergerin Cagla Akyol musste bei ihrem Vortrag die Fläche verlassen und landete mit 12,825 Punkten am Boden ebenso auf Rang sechs wie zuvor am Schwebebalken (13,05). Die Chemnitzerin Sophie Scheder hatte das Zittergerät etwas besser im Griff und platzierte sich mit nur kleinen Unsicherheiten und 13,25 Punkten auf Rang vier.

Zuvor hatten die Frauen des DTB bereits einen tollen ersten Finaltag erlebt. Die Olympiavierte Janine Berger entschied mit 14,712 Punkten das Finale am Sprung für sich,  Scheder mit 14,925 Punkten den Endkampf am Stufenbarren.  Kim Bui sorgte als Zweite am Sprung (14,262) vor der Polin Paula Plichta (14,10) für einen weiteren Podestplatz des DTB und verpasste als Vierte am Barren (14,125) das Treppchen dort nur knapp.

Janine Berger freute sich besonders darüber, dass sie ihren ersten schweren Sprung, einen Überschlag-Salto gestreckt mit eineinhalbfacher Schraube (6,2), erstmals nach längerer verletzungsbedingter Pause auch auf internationaler Ebene wieder gut präsentiert hatte. „Das ist ein schönes Gefühl“, kommentierte die 17-Jährige ihren Triumph beim persönlichen Debüt bei dem Traditionsturnier in der Lausitz.

Auch die WM-Fünfte Sophie Scheder freute sich sehr über ihren Sieg – obwohl sie selbst befand, in der Qualifikation eine bessere Übung gezeigt zu haben. Allerdings leistete sich die 17-Jährige diesmal beim Abgang – Tsukahara gebückt – keinen Standfehler und konnte so und durch ihre höhere D-Note (6,4) die Russin Anna Rodionowa (6,0/14,625) auf Abstand halten. Kim Bui kam nach ihren zwei sauberen Sprüngen auch gut durch ihren Barrenvortrag, musste sich diesmal allerdings mit Rang vier hinter der Ungarin Noemi Makra begnügen.
  

Am Rande des Wettkampfs wurde Anja Brinker (TV Herkenrath), die mit einer Bronzemedaille am Stufenbarren bei der Europameisterschaft in Mailand ihren größten internationalen Erfolg gefeiert hatte, offiziell vom Leistungssport verabschiedet. 

Alles zum Wettkampf sowie alle Ergebnisse zum Download gibt es unter www.dtb-liveticker.de.