Gerätfinals bei Deutschen Meisterschaften

Die 17-jährige Mannheimer gewann am Tag nach ihrem zweiten Mehrkampftitel am Boden und Stufenbarren, Europameister Boy triumphierte am Boden und Pauschenpferd und Nguyen siegte an den Ringen und am Barren. Die weiteren Meisterinnen sind Pia Tolle (Stuttgart) am Schwebebalken und Sprungspezialistin Oksana Chusowitina (Köln). Bei den Männern gewannen Lokalmatador Helge Liebrich (Süßen) am Sprung und Ex-Weltmeister Fabian Hambüchen (Wetzlar-Niedergirmes) am Reck.
  
„Ich kann sehr zufrieden sein“, sagte Elisabeth Seitz im Anschluss an ihre letzte Übung, „ich habe noch einmal alle Geräte geturnt.“ Das gab ihr Sicherheit. Die hatte am Morgen auch schon Pia Tolle bekommen, als Cheftrainerin Ulla Koch der Stuttgarterin mitteilte, dass sie für die WM qualifiziert sei. Und nach dem Titelgewinn am Balken, ihrer ersten Meisterschaft war sie nur „total happy“.
Obwohl Philipp Boy an drei Geräten gewinnen wollte und nur am Boden und Pauschenpferd siegen konnte, sprach der Cottbuser von einer Super-DM. „Ein Wunsch von mir ist in Erfüllung gegangen – endlich Mehrkampf-Meister.“ Sein Vorgänger Marcel Nguyen war durch Schmerzen in seinem vor einem Jahr gebrochenen Bein ein wenig gehandicapt, schaut aber trotzdem mit viel Optimismus Richtung WM.

Zum Rekordmeister Dauerbrenner am Reck ist Fabian Hambüchen avanciert. Sieben Titel in Folge hat noch kein deutscher Turner geschafft. „Es war sehr erfreulich, meinen Titel am Reck weiter erfolgreich verteidigt zu haben.“ Beflügelt habe ihn die Nominierung für die WM in Tokio.

Der glücklichste Athlet in der mit 2000 Zuschauern gut gefüllten EWS-Arena war jedoch Helge Liebrich. Der in Göppingen geborene Turner, der für den TV Wetzgau startet, war am Morgen in den erweiterten WM-Kader berufen worden. „Das ist für mich ein super Ergebnis“, sagte er, „alles Weiter ist Zugabe.“ Mit seinem ersten DM-Titel am Sprung und Platz zwei am Pauschenpferd hat er am Nachmittag noch einmal ein Zeichen gesetzt