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Sprossenwand - Magazin im DTB

Fahrig und Bui siegen beim Swiss-Cup

01.10.2009 00:00

Überraschung beim Swiss Cup in Zürich vor 6.500 begeisterten Zuschauern: Der Sieg ging an das deutsche Paar Kim Bui (TSG Tübingen) und Matthias Fahrig (SV Halle). Den Triumph der DTB-Athleten komplettierte das zweite deutsche Team. Elisabeth Seitz (TG Mannheim) und Thomas Taranu (KTV Straubenhardt) wurden Zweite. Das Schweizer Team Ariella Kaeslin und Niki Böschenstein belegte den dritten Rang.

Bei der 21. Austragung des Swiss Cups als Paarwettkampf ist dies der erste deutsche Sieg. Der deutsche Triumph wurde vervollständigt durch den zweiten Platz der kurzfristig für Brasilien eingesprungenen Elisabeth Seitz und Thomas Taranu, die sehr stabil turnten und deshalb das Schweizer Glamour-Paar Ariella Kaeslin /Niki Böschenstein um 0,025 Punkte distanzieren konnten. Vierte wurde in dem von einem "Favoritensterben" in den ersten zwei Runden gekennzeichneten Wettkampf die Ukraine mit Yana Demjantschuk (16) und Mykola Kuksenkow (20).

Entscheidend für den deutschen Doppelsieg waren die Leistungen beim Sprung im Finaldurchgang, bei dem alle vier dafür qualifizierten Teams bei Null begannen. Fahrig, WM-Finalist und EM-Medaillengewinner in dieser Disziplin, erzielte mit 16,125 in der zweiten Runde und 16,05 im Final die absoluten Höchstwerte, Taranu erzielte mit 15,825 und 15,60 ebenfalls Werte, die an anderen Geräten nur von absoluten Spezialisten erreichbar sind. Beide Turner brachten ihre Sprünge mit einem Ausgangswert von 6,60 in den Stand. Sie nützten ihre Stärke und das Taxationsreglement geschickt aus.

Als einzige Turnerin wagte die WM-Zweite Ariella Kaeslin zwei Sprünge, wobei sie den Yurtschenko im Vergleich zur WM in einer weniger schwierigen Variante zeigte, was ihr einige Zehntel kostete. Mit Ausnahme eines "Wacklers" in der dritten Runde auf dem Balken turnte das Aushängeschild des Schweizer Kunstturnens optimal, ebenso ihr Partner Niki Böschenstein, der an den Ringen, am Reck und zweimal am Barren das Maximum aus seinen Übungen herausholte. Mit ihren 56,75 Punkte für die vier Übungen war Ariella Kaeslin die beste Einzelturnerinvor Demantschuk (56,35).

Das zweite Schweizer Team mit Linda Stämpfli und Daniel Groves  qualifizierte sich in diesem hochkarätigen Feld überraschend für die dritten Runde und belegte im Schlussklassement den achten Rang. Ein kurzfristiges Aufgebot erreichte Roman Gisi: Er musste für den verletzten Italiener Enrico Pozzo einspringen und belegte zusammen mit Serena Licchetta Platz 7.

Überraschend früh, nämlich nach zwei Runden, verabschiedeten sich die Teams aus China, Rumänien und Russland, alles frühere Sieger des Swiss Cups. Diana Chelaru (ROM) stürzte gleich dreimal vom Stufenbarren (9,80, tiefste Note des ganzen Wettkampfes). Da halfen auch die Supersprünge von Weltmeister Marian Dragulescu im zweiten Durchgang nichts mehr. Die als Favoriten gestarteten Rumänen schieden nach der zweiten Runde aus.

Text: Erwin Hänggi