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Sprossenwand - Magazin im DTB

Erster Fachkongress Seniorensport

28.03.2014 11:45

Der Rheinhessische Turnerbund (RhTB) hat den bundesweit ersten Fachkongress für Seniorensport ins Leben gerufen. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) stand ihm dabei als einer der Partner zur Seite. An zwei Kongresstagen wurden mit Workshops die Entwicklung von altersgerechten Bewegungsprogrammen präsentiert.

Abgehalten wurde der Kongress am 15./16. März in der Johannes-Gutenberg Universität Mainz. Insgesamt hatten die Teilnehmer, zu denen Übungsleiter/innen und Vereinsvorstände aus ganz Deutschland zählten, 1.800 Workshop-Plätze gebucht. Dabei reichte die Themenbandbreite von Sturzprophylaxe-Training über Osteoporose-Prävention bis hin zu Zirkeltraining und Tanz. „Wir sind begeistert! Die Veranstaltung ist gut organisiert und für uns sehr interessant“, berichteten die Übungsleiterinnen Steffi Schehlmann und Daniela Hans vom TV Bubenheim begeistert.

Seit 2012 betreut der RhTB federführend für die drei rheinland-pfälzischen Turnverbände die Kampagne „Aktiv älter werden in Rheinland-Pfalz“. Gemeinsam mit seinen Partnern, darunter der DTB und das Institut für Sportwissenschaft der Universität Mainz, hat der RhTB es sich zum Ziel gesetzt, seinen Mitgliedsvereinen das Rüstzeug für eine seniorengerechte, sportliche Zukunft zu vermitteln.
Der Fachkongress sollte ein weiterer Meilenstein in diese Richtung sein. Dabei erhielten die Teilnehmer fachliche Hilfestellung von über 30 Referenten für die Gestaltung ihrer Vereinsangebote. „Die Senioren sind die Zukunft unserer Vereine“, erklärte Günter Kern als Staatssekretär im Ministerium des Innern für Sport und Infrastruktur.
Auch SPD-Landtagsabgeordneter Michael Hüttner wies auf die Chancen, die der demographische Wandel dem Sport ermögliche, hin. In einer „Gesellschaft des langen Lebens“, wie Gereontrologe Dr. Christoph Rott sie beschrieb, müssten vor allem die Sportvereine den stark positiven Einfluss berücksichtigen, den Bewegung auf den Erhalt von Selbständigkeit und Mobilität im Alter habe.

Aktive Ansprache ist das A und O

Die sich daraus ergebende Frage, wie Kommunen und Vereine den Erhalt der Selbstständigkeit unterstützen könnten, wurde in einem Sportpolitischen Forum diskutiert. Dabei stellte sich heraus, dass der Ausbau von Einrichtungen wie seniorengerechten Sportstätten finanziell stärker gefördert werden müsse – und damit die Aufgabe, dementsprechende Anträge zu stellen, in der Hand von Bürgern und Vereinen liege. Für letztere bestehe die größte Herausforderung darin, seniorenspezifische Netzwerke aufzubauen, um ältere Menschen adäquat ansprechen zu können. Und gerade dort komme es auf gute Zusammenarbeit von Politik, Kommune und Verein vor Ort an.

Da sowohl der Veranstalter als auch seine Partner sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Kongresses waren, soll dieser zu einem festen Bestandteil im Kalender des organisierten Sports in Deutschland weiterentwickelt werden. „Ich bin zuversichtlich, den bundesweit zweiten Seniorensportkongress gemeinsam mit dem Deutschen Turner-Bund bald anzugehen.“, freute sich RhTB-Präsident Detlef Mann.