Jetzt lesen:
Sprossenwand - Magazin im DTB

Turn-Team Deutschland

Erste EM-Medaille für den DTB

15.04.2023 13:36

Milan Hosseini überrascht in Antalya mit Bronze am Boden

Milan Hosseini | Bildquelle: Minkusimages
Milan Hosseini | Bildquelle: Minkusimages

Milan Hosseini hat bei den Turn-Europameisterschaften in Anatalya mit einer Bronzemedaille am Boden überrascht. Der 21-Jährige von der TG Böckingen, der als Einzelstarter mit an die Mittelmeerküste geflogen war, musste sich im Finale am Samstag mit 14,20 Punkten nur dem Briten Luke Whitehouse (14,90) und Tokio-Olympiasieger Artem Dolgopyat aus Israel (14,666) geschlagen geben.

"Ich bin einfach superglücklich, dass sich die ganze harte Arbeit heute ausgezahlt hat", kommentierte der in Berlin trainierende Hosseini seinen Erfolg. "Besser hätte ich mir meine erste EM nicht vorstellen können."

Der einzige deutsche Gerätefinalist bei den Männern bei diesen Titelkämpfen in der Türkei war unter dem Jubel seiner Teamkollegen auf der nur spärlich gefüllten Tribüne der Wettkampfarena als Dritter ans Gerät gegangen. Trotz Problemen bei der Landung des Doppel-Tsukahara am Ende der Mittelbahn, bei der er leicht nach vorne fiel, übernahm der Vorkampfvierte vorerst die Führung. Qualifikationssieger Harry Hepworth aus Großbritannien rutschte mit der gleichen Punktzahl, aber niedrigerer E-Note (7,8) hinter den Deutschen. Danach sollten nur noch Whitehouse mit einem makellosen Dreifachsalto in der ersten Bahn und Dolgopyat an Hosseini vorbeiziehen. Als der letzte Starter, der am Ende siebtplatzierte Franzose Lucas Desanges (13,366), in einer frühen Phase seiner Übung aus der Fläche trat, klatschten sich die deutschen Turner und Trainer in der Halle bereits zuversichtlich ab.

Bundestrainer Valeri Belenki hatte zwischenzeitlich einen Protest gegen die D-Note von Hosseini eingelegt, die mit 5,9 ein Zehntel niedriger war als im Vorkampf. Der Einspruch wurde allerdings abgelehnt, weil der Sportsoldat selbst seine Übung leicht verändert hatte.  

"Milans Übung war nicht perfekt", so der DTB-Coach. "Beim Doppelsalto mit Doppelschraube wollte er unbedingt stehen. Die Landung hat ihn drei oder vier Zehntel gekostet. Statt drei Russenwendeschwüngen hat er zudem nur zwei gemacht, deshalb war der Ausgangswert ein Zehntel niedriger. Aber ich freue mich riesig für ihn."

Zu den Ergebnissen