EM-Qualifikation der Männer
Die deutschen Turner haben bei der EM in Montpellier 260,801 Punkte erturnt und sich damit die Teilnahme am Teamfinale auf Platz vier gesichert. Darüber hinaus zogen die DTB-Athleten in sechs Gerätfinals ein.
Matthias Fahrig wurde am Sprungtisch mit starken 16,049 Punkten Vorkampfdritter. Marcel Nguyen und Sebastian Krimmer schafften auf Rang vier und sechs liegend den Sprung ins Barrenfinale mit 15,066 Punkten bzw. 14,966 Punkten. Eugen Spiridonov und Philipp Boy kamen am Reck auf 14,666 und 14,633 Punkte, was ebenfalls das Finale bedeutet, wie auch die 14,666 Punkte von Marcel Nguyen an den Ringen.
Doch die Finalteilnahmen täuschten nicht darüber hinweg, dass es auch Probleme in der DTB-Riege gab. „Es war mir klar, dass das Ein oder Andere nicht funktioniert. Wir haben nahezu an jedem Gerät einen Punkt liegen lassen. Diese Reserve ist für alle sichtbar, aber Hektik nützt jetzt nichts. Wir nehmen in jedem Fall von dieser EM Erkenntnisse mit“, bilanzierte Cheftrainer Andreas Hirsch. Tatsächlich war eingetreten, was der Coach schon im Vorfeld prophezeit hatte. Die EM ist eine Zwischenstation auf dem Weg zu den Olympischen Spielen und die Athleten befinden sich im Formaufbau. Dies war nicht nur bei Boy und Nguyen sondern auch bei Konkurrenten wie Zonderland oder Cucherat deutlich sichtbar.
Der Wettkampf
Die DTB-Riege hatte am Barren mit Mathias Fahrig den Auftakt gemacht. Der Hallenser vergriff sich jedoch bei der Felge mit halber Drehung und blieb hängen - 13,200 (5,9) Punkte. Es folgte Sebastian Krimmer, beim Podiumstraining noch geschwächt, war er nun jedoch voll auf der Höhe. Seine sehr saubere Übung wurde mit guten 14,966 (6,2) Punkten belohnt. Schlussturner am Barren war Europameister Marcel Nguyen. Der Münchner musste in seiner schwierigen Darbietung zwei etwas kritischere Momente überstehen und kam auf starke 15,066 (6,8) Punkte. „Es war nicht ganz einfach für mich, weil es am ersten Gerät Barren sofort um alles für mich ging“, so Nguyen.
Am Reck war es Eugen Spiridonov, der vorlegen musste. „Mister Zuverlässig“ machte auch diesmal seinem Spitznamen alle Ehre und turnte seine Reckübung mit drei Flugelementen sicher zu Ende 14,666 (6,5) Punkte. Der EM-Dritte des Vorjahres, Marcel Nguyen, hatte dann nach gelungenen Kolman und Kovacs beim Adler mit halber Drehung Schwierigkeiten. Der Handstand misslang und mit weit geöffneten Beinen setzte er die Übung fort – nur 13,666 (6,3) Punkte. Dann der Vize-Europameister Philipp Boy: Nach einem sehr guten Kolman hatte auch er Probleme beim Adler und kam nicht in den Handstand. So verpasste der Cottbuser eine Verbindung und musste Abzüge im Ausgangswert hinnehmen 14,633 (6,7) Punkte waren das Resultat. „Es lag an dem Element vor dem Adler, wenn das nicht richtig läuft, bin ich nicht im Rhythmus und es klappt nicht“, sagte Boy.
Dann der Boden – Boy legte vor und hüpfte einmal aus der Fläche heraus, was 0,3 Punkte Penalty bedeutete und 14,800 Punkte (6,4) ergab. 14,933 (6,1) Punkte bekam anschließend Nguyen für seine solide Darbietung. Matthias Fahrig mit der nominell schwierigsten Bodenübung im Team, hatte leider bereits bei der ersten Akrobatikbahn Bodenkontakt und mit 14,333 (6,7) Punkten keine Finalchance mehr. „Ich weiß nicht woran es lag. Eventuell war ich etwas übereifrig“, mutmaßte Fahrig.
Spiridonov zeigte dann auch am Pauschenpferd seine ganze Souveränität und stabilisierte mit 14,366 (5,8) Punkten erneut die DTB-Mannschaft. Im folgte Boy, der zwar einmal etwas kämpfen musste, sich aber oben hielt - 13,841 (5,8) Punkte. Einen Absteiger konnte der folgende Sebastian Krimmer hingegen nicht vermeiden. Nur 13,700 (6,2) Punkte fuhr der Stuttgarter für Deutschland ein.
An den Ringen war der Saarländer Spiridonov erneut stabil und für 14,000 (5,8) Punkte gut. 13,166 (5,7) Punkte erzielte Boy, der Probleme bei der Stützwaage hatte. Nguyen präsentierte anschließend eine starke Übung und holte mit 14,666 (6,4) Punkten, einen ansprechenden Wert, der für as Finale reichte.
Sprung: Boy mit Sturz beim Roche – 14,833 (6,6) Punkte. Nguyen zeigte einen schönen Kasamtsu mit 1,5 Schrauben und 15,700 (6,6) Punkten. Fahrig als letzter Athlet zeigte als einziger zwei Sprünge. Den schwierigen Dragulescu mit gutem Stand 16,266 (7,0) sowie einen nahezu perfekten Kasamtsu mit 1,5 Schrauben - 15,833 Zähler. Insgesamt sicherte er sich 16,049 Punkte, was locker für den Finaleinzug langte. „Ich freue mich sehr über die beiden Sprünge, es war nahezu optimal. Aber das Bodenfinale wäre mir viel lieber gewesen“, meinte Fahrig.
Der weitere Zeitplan:
25.05.: 15:00 - 17:15 Uhr Mehrkampffinale Junioren
26.05.: 14:30 - 17:00 Uhr Teamfinale Senioren
27.05.: 09:30 – 12:10 Uhr Gerätfinals Junioren,
14:00 – 17:00 Uhr Gerätfinals Senioren
Der DTB-Liveticker ist täglich im Einsatz und berichtet von allen Wettkämpfen unter www.dtb-liveticker.de.
