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Sprossenwand - Magazin im DTB

DTB unterstützt Sturzprävention

08.02.2013 12:33

Der Deutsche Turner-Bund (DTB) arbeitet gemeinsam mit drei namhaften Partnern an einer Erweiterung des Angebots im Bereich Sturzprävention.

Im Rahmen der Grünen Woche (18. – 27.01.2013) in Berlin unterzeichneten die Vertreter von vier Organisationen am 22. Januar eine gemeinsame Absichtserklärung für ein flächendeckendes Programm für ältere, auf dem Land lebende Menschen. Neben dem DTB sind die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), der Deutsche LandFrauenverband (dlv) und das Medizinische Forschungsinstitut des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart Teil des Projekts.
Der  Deutsche Turner-Bund unterstützt die Initiative vor allem mit seinem Netzwerk an hochqualifizierten Trainerinnen und Trainer in diesem Bereich.

„Gerade bei der Sturzprävention zeigt sich, dass Netzwerke notwendig sind, um ältere Menschen bis ins hohe Alter gesund und mobil zu halten“, erklärt Frank Ebel, Mitglied des DTB-Präsidiums, der für den DTB die Absichtserklärung unterzeichnete.
Das Gesundheitssportangebot des Deutschen Turner-Bundes im Bereich Bewegung sei flächendeckend, wissenschaftlich abgesichert und sozialverträglich, so Ebel weiter. „Gerade ältere Menschen profitieren davon. Knapp über eine Million Mitglieder in den DTB-Vereinen sind über 60 Jahre alt.“ Auch der Deutsche Olympische Sportbund begrüßt und unterstützt die Kooperation.
Viele Menschen und so auch die Versicherten der SVLFG sind häufig bis in das hohe Alter mobil und verrichten Arbeiten, bei denen sie den ganzen Tag auf den Beinen sind. Dementsprechend hoch ist auch die Zahl der Sturzunfälle. Für sie und viele andere Seniorinnen und Senioren bedeutet beispielsweise ein Oberschenkelhalsbruch sowohl das Ende ihrer Mobilität als auch großes persönliches Leid. Für die SVLG verursachen solche Verletzungen hohe Kosten.

Daher streben die vier Vertreter die Etablierung eines wissenschaftlich begleiteten, flächendeckenden Angebotes eines wirksamen Sturzpräventionstrainings für ältere, auf dem Land lebende Menschen an. Die SVLFG möchte, dass bald alle Versicherten der Landwirtschaftlichen Krankenkasse von diesem Angebot Gebrauch machen können – egal, ob sie in Flensburg oder in München wohnen, egal, ob sie in der Landwirtschaft, im Gartenbau oder in der Waldwirtschaft tätig waren.

„Das Kursangebot muss speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sein, die sich in einem landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Lebensumfeld bewegen. Ein solches Leben, eingebunden in den Arbeitsalltag eines Unternehmens, stellt andere Anforderungen an die oder den Einzelnen als zum Beispiel ein Leben in Berlin Mitte das tut. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Kurse genau auf unseren Versichertenkreis zugeschnitten sind“, erklärt Leo Blum, Vorstandsvorsitzender der SVLFG.
Um qualitativ hochwertige Sturzpräventionstrainings auf dem Land etablieren zu können, hat sich die SVLFG starke Unterstützer gesucht. Die Landfrauen, die auch die Antreiber für dieses wichtige Vorhaben waren, stehen der SVLFG bei der Organisation und Durchführung der Kurse in den Dörfern zur Seite und rühren die Werbetrommel, damit die Betroffenen auch daran teilnehmen. „Ohne ihr umfangreiches soziales Netz, das bis in die kleinsten Orte reicht, könnten wir nie so viele Menschen erreichen“, freut sich Leo Blum anlässlich der Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung.

Agnes Witschen, Präsidiumsmitglied im Deutschen LandFrauenverband und Mitglied der ehrenamtlichen Selbstverwaltung der SVLFG, unterstreicht das Engagement der Landfrauen für die Kooperation: „Die Mobilität unserer älteren Menschen zu erhalten ist eine wichtige Aufgabe und für uns Landfrauen eine Herzensangelegenheit. Wir haben bereits gute Erfahrungen mit Sturzpräventionskursen gemacht und wissen: Sturzprävention kann dazu beitragen“.

Allen Beteiligten ist wichtig, dass das Projekt wissenschaftlich begleitet wird. Prof. Dr. Clemens Becker, Chefarzt am Robert Bosch-Krankenhaus mit Medizinischem Forschungsinstitut: „Die Trainingseinheiten müssen geeignet sein, die Muskelkraft von älteren Menschen zu steigern, ihr Gleichgewicht und ihre Koordination zu schulen und die Multitaskingfähigkeit zu fördern. Erfolgreich waren wir, wenn wir nachweisen können, dass die Teilnehmer ihre Mobilität erhalten oder sogar steigern konnten und dass die Versichertengemeinschaft der SVLFG weniger Geld für Heilbehandlung, Rehabilitation und Pflege ausgeben muss“.