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Sprossenwand - Magazin im DTB

DTB-Turner top bei EM

23.04.2010 18:52

Deutschlands Turner sind mit einem fulminanten Qualifikationswettkampf am Freitag (23.04.2010) in die EM gestartet.

Stark in Form: Matthias Fahrig

Am Ende eines spannenden Wettkampftages liegt das Team von Cheftrainer Andreas Hirsch mit 263,300 Zählern nur knapp hinter dem führenden Team aus Frankreich, dass 263,850 Punkte erzielte. Damit geht die DTB-Riege als aussichtsreicher Medaillenkandidat in das Teamfinale am Samstag. Auch in der Qualifikation zu den Gerätfinals fiel die deutsche Bilanz überaus positiv aus. In acht Finals wird die "Boy-Group" am Sonntag ein gehöriges Wort bei der Titelvergabe mitreden. 

Fulminanter Auftakt am Boden
Das deutsche Team legte am Boden los wie die Feuerwehr: Fabian Hambüchen gab den EM-Einstand für Deutschland und zeigte eine gute Übung. Bei der ersten Bahn musste er zwar nach seinem Doppeltsukahara die Bodenfläche verlassen und 0,10 Punkte Abzug hinnehmen. Trotzdem waren seine 15,100 Punkte (bei 6,2 Ausgang) ein starker Wert, der den sicheren Einzug in das Bodenfinale bedeutete hätte. Fabi`s Teamkollegen Matthias Fahrig und Marcel Nguyen legten allerdings dann sogar noch einen drauf. „Matze“ turnte furios und auf höchstem Niveau. Ohne den kleinsten Fehler und auf den Punkt geturnt, sorgte er für 15,825 Zähler bei einem Ausgangswert von 6,7. Der Münchner Nguyen machte weiter mit den Topleistungen: Auch er begann mit dem schwierigen Doppeltsukahara gestreckt, kombinierte dann seine Schrauben sehr souverän und beendete seine Kür mit einem schönen Tsukahara. 15,225 Punkte (6,5 Ausgangswert) waren seine Ausbeute – das Bodenfinale auch für ihn damit sicher und ein optimaler Start für das Team gelungen. Für Fabian Hambüchen bedeutete dies, dass er trotz aussichtsreicher Platzierung nicht am Finale starten kann. Laut Reglement dürfen nur zwei Starter pro Nation im jeweiligen Gerätfinale antreten. Am Ende lagen die Deutschen auf Rang eins (Fahrig), zwei (Nguyen) und vier (Hambüchen).

Am Pauschenpferd wurde es dann erwartungsgemäß schwieriger für die DTB-Riege. Eugen Spiridinov zeigte einmal mehr, wie wichtig seine Sicherheit im Wettkampf für das Team ist. Er legte vor, kam ohne Absteiger durch die Übung und ballte die Faust noch am vermeintlichen ,,Zittergerät" - 13,925 (5,6) Punkte. Matthias Fahrig musste dann den ersten Schnitzer hinnehmen und stieg ab. Philipp Boy sorgte bei seinem ersten EM-Einsatz in diesem Jahr, dass er auch an den Pauschen richtig gut turnen kann. 14,125 Punkte waren der Bestwert in der DTB-Riege. An den Ringen lief es dann wieder wie geschmiert, vor allem Hambüchen und Nguyen wahrten mit starken Übungen hier ihre Finalteilnahme (Platz acht und sieben) und besserten das Punktekonto des Teams weiter auf.

An Sprung und Reck vorne
Am Sprungtisch zeigte sich Hambüchen gewohnt sicher, die Teamkollegen Nguyen und Fahrig zeigten zwei Sprünge, um dort das Finale klar zu machen. Beide blieben nahezu fehlerfrei, wobei der Münchner Nguyen (15,900 Punkte) noch knapp vor dem Hallenser Fahrig (15,875 Punkte) blieb. Beide belegten damit die vorderen Plätze der Qualifikation. Am vorletzten Gerät Barren hatten gleich zwei Deutsche Probleme. Der Wetzlarer Hambüchen sackte einmal auf die Oberarme, Nguyen überschritt die Zeit und musste 0,3 Punke Penalty hinnehmen. Beide schafften damit das Finale nicht.

Dann das Reck: Der Niederländer Epke Zonderland markierte bis zu diesem Zeitpunkt den Bestwert des Feldes mit 14,900 Zählern. Boy toppte den Spezialisten jedoch mit einer tollen Übung und perfektem Stand deutlich. 15,375 Punkte bei einem Ausgangswert von 6,9 waren der Lohn. Hambüchen als Reck-Weltmeister von 2007 legte jedoch noch einen drauf. 7,0 Ausgangswert und 15,550 waren ein deutlicher Fingerzeig, dass er seinen vierten EM-Titel am Königsgerät unbedingt mit nach Hause nehmen will.