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Sprossenwand - Magazin im DTB

DTB-Gruppe zurück in der Weltspitze

26.09.2010 00:00

Nach einem achten Platz im Mehrkampf trat die deutsche Nationalgruppe am letzten Wettkampftag der WM in Moskau in beiden Gerätfinals an. Sie erturnte sich hier mit ihren überzeugenden Übungen zweimal den fünften Platz. Zusammen mit dem achten Platz im Mehrkampf vom Vortag beendete sie eine eindrucksvolle Weltmeisterschaft, bei der sich die deutschen Mädchen begeisternd in der Weltklasse zurück gemeldet haben.

Gerätfinals am Sonntag, 26.09.2010

Durch die gestern beim Mehrkampf gezeigten sehr guten Leistungen hatte sich die Deutsche Nationalgruppe für beide Gerätfinals qualifiziert. Den Auftakt am heutigen Sonntag machte das Finale mit 5 Reifen. Die Gymnastinnen turnten ihre Übung fehlerfrei und belegten einen hervorragenden 5. Platz mit 25,825 Punkten. Dabei konnten sie so renommierte RSG-Nationen wie Japan, Weißrussland und Aserbaidschan hinter sich lassen. Der Sieg ging an die russische Gruppe (27,975 Punkte), gefolgt von Italien und Bulgarien.

Auch im zweiten Finale mit 3 Bänder + 2 Seilen erreichten die deutschen Mädchen den fünften Platz mit 25,900 Punkten, punktgleich mit der Gruppe aus Israel, die auf Grund der Teilnoten Vierte wurde. Gold ging erneut an Russland (28,050 Punkte), auf dem Podest folgten Italien und Weißrussland.

Mehrkampf am Samstag, 25.09.2010

Mit einem sehr guten achten Platz (50,850 Punkte) im Mehrkampf startete die Deutsche Nationalgruppe am Samstag in die Wettkämpfe. Völlig überraschend gewann die italienische Gruppe die Goldmedaille mit 55,525 Punkten. Titelfavorit Russland leistete sich bei der Übung mit fünf Reifen schwerwiegende Fehler und belegte in der Schlussabrechnung mit 52,425 Punkten „nur“ den dritten Platz. Silber ging an die Gruppe aus Weißrussland, die auf 54,800 Punkte kam. Auf Grund der guten Gerätergebnisse qualifizierte sich die deutsche Gruppe für beide Gerätefinals.

DTB-Sportdirektor Wolfgang Willam war nach dem ersten Wettkampftag voll des Lobes für die deutschen Gymnastinnen: "Die Steigerung um fünf Plätze im Vergleich zur letzten WM ist sensationell. Dass wir uns für beide Finals qualifizieren konnten zeigt, dass wir inzwischen in der Weltklasse angekommen sind". Mit Blick auf das Ergebnis der Medaillenvergabe sieht Willam erste Auswirkungen des auf Bestreben des FIG-Präsidenten eingeführten Systems der Kontrollkampfrichterinnen. "Dies hat für eine stärkere Wertungsgerechtigkeit gesorgt, was für uns alle nur von Vorteil sein kann". 

Die Gruppe turnt in der Besetzung Mira Bimperling (TV Rehlingen), Camilla Pfeffer (Kapitänin, TSV Schmiden), Cathrin Puhl (TV Rehlingen), Sara Radman (TSV Schmiden), Regina Sergeeva (TSG Söflingen). Das Trainerteam besteht aus Teamchefin Ekaterina Kotelnikova, Bundestrainerin Natalia Stsiapanava und Ballettmeister Vladimir Komkov. Absagen musste leider Karolina Raskina (TSV Schmiden), die einen Ermüdungsbruch im linken Mittelfußknochen erlitten hat und daher etwa drei Monate pausieren muss.

Russland dominiert erneut im Einzel

Russland ist erneut die dominierende Nation im Einzel bei den Weltmeisterschaften, Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Evgenia Kanaeva die überragende Gymnastin. Russland war am Donnerstag überlegen Weltmeister im Mannschaftskampf geworden. Mit 284,925 Punkten verwies das Team um Olympiasiegerin Evgenia Kanaeva die Mannschaften aus Weißrussland (269,700) und Aserbaidschan (265,225) auf die Plätze.

Evgenia Kanaeva verteidigte am Freitagabend ihren Mehrkampftitel souverän. Sie gewann mit 116.250 Punkten vor ihrer Teamgefährtin Daria Kondakova (113.825) und der Weißrussin Melitina Staniouta (110.350). Damit ist die 20-jährige Kanaeva vierfache Weltmeisterin 2010, nachdem sie im Vorjahr den Kompletterfolg mit sechs Titeln gefeiert hatte.

Denn die Titel der vier Gerätfinals gingen ebenfalls wie erwartet an Russland, aber - nicht ganz wie erwartet - gewann Titelverteidigerin Evgenia Kanaeva nur zwei davon. Mit dem Seil siegte ihre Klubkameradin und Dauerkonkurrentin Daria Kondakova, mit dem Band (hier war Kanaeva nicht im Finale) Daria Dmitrieva. Silber ging jeweils auch an eine der drei Russinnen, Dritte mit Seil wurde Melitina Staniouta aus Weißrussland, die anderen drei Bronzenen sicherte sich Aliya Garaeva aus Aserbaidschan.

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