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Sprossenwand - Magazin im DTB

DTB-Ehrenmitglied Eimermacher verstorben

03.01.2006 09:25

Das Ehrenmitglied des Deutschen Turner-Bundes, Dr. Harald Eimermacher (Münster), ist einen Tag vor Heiligabend 2005 im Alter von 90 Jahren verstorben.

 

Als Jugendwart gehörte er dem ersten Vorstand des 1950 gegründeten Deutschen Turner-Bundes an unter dem Vorsitz von Dr. Walter Kolb, dem seinerzeitigen Oberbürgermeister von Frankfurt. Das Amt des Bundesjugendwartes hatte Eimermacher bis 1962 inne.

Bereits 1948 beim ersten Deutschen Turntag in Frankfurt wurde Eimermacher zum Jugendwart des Deutschen Arbeitsausschusses für Turnen (DAT) gewählt. Zudem übernahm er 1950 aus sportpolitischen Gründen den stellvertretenden Vorsitz der Deutschen Sportjugend. In späteren Jahren von 1970 – 1974 stellte er sich dem DTB noch einmal im Präsidium als Bundeskulturwart zur Verfügung.

Harald Eimermacher, promovierter Diplomvolkswirt und verantwortlich mitwirkend in der chemischen Fabrik seines Vaters, kann nicht nur als Begründer der Deutschen Turnerjugend nach dem Kriege bezeichnet werden, sondern er verdient auch die Anerkennung als „Gestalter“ der Turnerjugendbewegung. Deutlich wird dies wieder bei der Lektüre der damals neu herausgegebenen Zeitschriften „Turnerjugend“ (seit 1952) und „der ring“ (seit 1955), des „Turnerjugendführerhandbuches“ (1956), des Text- und Bildbandes „turnerjugend – weg und wesen“ (1961) sowie seiner Autobiographie von 1997 „Zwischen Barrenholmen und 4F“. Erfahrbar wurde es für die vielen Wegbegleiter Harald Eimermachers. Denn mit den großen Jugendtreffen (seit 1948 in Haltern/Westfalen) und den Führungstreffen der Turnerjugend (seit 1949 auf der Burg Bilstein) gelang es ihm, junge Menschen für eine pädagogisch begründete Jugendarbeit zu gewinnen und zur Mitwirkung herauszufordern. Eine Reihe von ihnen erhielten später bedeutsame Aufgaben im Sport wie Prof. Dr. Wolfgang Fischer, Prof. Dr. Dr.h.c. Ommo Grupe, Prof. Dr. Jürgen Palm, Prof. Dr. Hans Warlimont, Prof. Gisela Bentz, Prof. Gertalis Schohs, Prof.h.c. Prof. Dr. Jürgen Dieckert usw.

Harald Eimermacher gelang aber noch etwas Anderes, das bis heute als Selbstverständlichkeit gilt, jedoch 1958 mit sehr viel Kraft und Kampf erwirkt werden musste: Die Schaffung einer Jugendordnung als Satzung der Turnerjugend innerhalb des DTB. Sie sicherte damit die „Eigenständigkeit“ der Turnerjugendarbeit. Schnell wurde sie zum Vorbild für die Jugendordnung in der Deutschen Sportjugend (DSJ) und einigen Fachverbänden. Sie begründet seither die besondere Verantwortung der gewählten Jugendvertretung für die Jugendarbeit innerhalb des so genannten Erwachsenenverbandes.

Dr. Harald Eimermacher wurde am 29. Dezember 2005 in seiner Heimatstadt Münster begraben. Groß war die Trauergemeinde. In seiner Gedenkrede würdigte der Ehrenpräsident des Deutschen Turner-Bundes Prof. Dr. Jürgen Dieckert die besonderen Verdienste des Ehrenmitgliedes Dr. Harald Eimermacher für den DTB und seine Turnerjugend.